Top of page

Antidiskriminierung

Sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt

Noch immer werden sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt im Arbeits- und Studienumfeld tabuisiert. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass dieses Thema umgangen wird: Vorwürfe, die als falsch angesehen werden; Reaktionen auf Betroffene, die sich einem Rechtfertigungsdruck ausgesetzt sehen, statt Unterstützung zu erfahren und Uneinigkeit über die Definition von sexuellen Übergriffen.

Was ist sexuelle Diskriminierung?

Sexuelle Diskriminierung, Belästigung und Gewalt kann sich in folgendem Verhalten ausdrücken:

  • Sexistische und anzügliche Bemerkungen und Kommentare, unerwünschte Annäherungsversuche
  • das Verteilen oder Aushängen pornographischer oder sexistischer Hefte und Abbildungen
  • Kopieren, Anwenden oder Nutzen pornographischer und/oder sexistischer digitaler Inhalte auf Computern
  • Erpressungen und Drohungen, z. B. von Nachteilen im Studium oder beruflicher Art
  • Aufgedrängte Berührungen, körperliche Übergriffe bis hin zu Vergewaltigungen

Wichtig ist, dass jedes Verhalten, das als sexuell erniedrigend, grenzüberschreitend oder abwertend empfunden wird, von der/dem Betroffenen als sexuelle Belästigung eingestuft wird. Das eigene Empfinden ist hier ausschlaggebend. Die Definitionsmacht liegt bei der betroffenen Person: Sie entscheidet, welches Verhalten als unangebracht, welche Bemerkungen und Witze als grenzüberschreitend, welche körperliche Annäherung als erwünscht oder unerwünscht empfunden werden.

Es ist wesentlich, jede Form von sexueller Belästigung ernst zu nehmen und sofort und bestimmt zu handeln. Das gilt auch für das Beobachten von grenzüberschreitenden Situationen.

Hilfe und Beratung

Sexuelle Übergriffe können weitreichende psychische und physische Folgen für das Opfer haben. Deshalb kann es eine große Hilfe sein, über das Erlebte zu sprechen und Unterstützung und Beratung zu erfahren. Dies gilt, wenn die Erfahrung subtil war, so dass man sich unsicher ist, ob sie eine sexuelle Belästigung darstellt. Dies gilt insbesondere, wenn man Opfer eines körperlichen Übergriffs wie einer Vergewaltigung wurde, um psychologische Hilfe zu erhalten und über weitere Schritte zu beraten. Die Stärkung von und Solidarisierung mit Betroffenen - sei es im privaten, hochschulischen und beruflichen Umfeld – ist ein wichtiger Faktor in der Bekämpfung sexualisierter Gewalt.

Sexuelle Übergriffe finden nicht außerhalb von gesellschaftlichen Machtverhältnissen statt. In den meisten Fällen finden sie von Männern auf Frauen statt, in vielen Fällen sind die Betroffenen in der Hochschulhierarchie (sei es im Verhältnis Mitarbeitende/Vorgesetzte oder Studierende/Lehrende) unten angesiedelt. Das Abhängigkeitsverhältnis erschwert es zusätzlich, sexuelle Belästigung zu erkennen und sich aktiv zur Wehr zu setzen. Die Diskriminierung lesbischer und schwuler Lebensweisen spielt dabei ebenfalls eine Rolle. Sexuelle Diskriminierung in jeder Form werden nicht selten genutzt, um eben jenes Machtgefälle aufrechtzuerhalten.
Um diese Strukturen zu durchbrechen, ist es umso wichtiger, sexuelle Diskriminierung und sexualisierte Gewalt zu thematisieren, aktiv zu werden und damit der Tabuisierung dieses Themas zu entgegnen.

Die Hochschule für Künste Bremen bietet verschiedene Anlaufstellen und Beratungsmöglichkeiten bei Grenzverletzungen und Konflikten:

Weitere Anlaufstellen sind:

  • Arbeitsstelle gegen Diskriminierung und Gewalt (ADE) an der Universität Bremen
  • Psychologisch-Therapeutische Beratungsstelle (ptb) des Studierendenwerks Bremen
  • Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen Bremen zur psychologischen (Erst-) betreuung (Frauennotruf Bremen)
  • Informationsangebot der ZGF im Internet auf der Seite Gewalt gegen Frauen

Der AK Grenzüberschreitungen des AStA

Wir hören immer wieder, dass es an unserer Hochschule zu Grenzüberschreitungen kommt. Hochschulangehörige werden demnach von Lehrenden, Mitarbeitenden oder Studierenden beispielsweise respektlos behandelt oder gar sexuell belästigt. Diese und andere Formen des Machtmissbrauchs sind nicht tolerierbar.

Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht das Thema öffentlich zu machen und einen Dialog zu ermöglichen. In der Vergangenheit haben wir eine anonyme Umfrage und Vorträge zum Thema organisiert.

Bei Problemen rund um vertrauliche Themen sind wir für alle Studentinnen und Studenten gerne da!

Anrufbeantworter: 0421 / 9595 1650
Mail: