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Eröffnung der Jahresausstellung 2019 und Vergabe des Frese-Design-Preises

Eröffnung der Jahresausstellung 2019
und Vergabe des Frese-Design-Preises

Jury zeichnet Saskia van der Meer, Birte Manz und Felix Fisgus aus

Am Abend des 28. Juni, zur Eröffnung der Jahresausstellung 2019 der Hochschule für Künste Bremen, zeichnete die Jury die Studierenden Saskia van der Meer, Birte Manz und Felix Fisgus als Frese-Design-Preisträger*innen aus. Wedige von der Schulenburg, Geschäftsführer der Petra und Dieter Frese-Stiftung, sowie Prof. Roland Lambrette, Rektor der HfK Bremen, übergaben die Urkunden und beglückwünschten die drei Absolvent*innen. Mit der Auszeichnung „Frese-Design-Preisträger*in 2019“ sind Preisgelder in der Höhe von 5.000 Euro für den 1. Preis, 3.000 Euro für den 2. Preis sowie 2.000 Euro für den 3. Preis verbunden.

Die Jury des diesjährigen Frese-Design-Preises setzt sich zusammen aus Julian Adenauer, Berlin (Creative engineer, Gastprofessor an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee sowie Gründer und Leiter des Retune Festivals), Darsha Hewitt, Berlin (kanadische Medienkünstlerin und derzeit Dozentin für Soundart an der Universität der Künste Berlin), Moritz Putzier, Köln (Produktdesigner), das Duo Harry Bloch und Joris Landman, Amsterdam (Grafikdesignstudio Harris Blondmann) sowie Stefan Jeep, Bremen (Künstler und Geschäftsführer des Künstlerhauses Güterbahnhof).

Der mit 10.000 Euro dotierte Frese-Design-Preis wird seit 2014 an junge Designer*innen und Gestalter*innen der HfK Bremen verliehen. Er hilft dabei, Absolvent*innen aus dem Fachbereich Kunst und Design mit ihren Werken national und international sichtbar zu machen und den beruflichen Start zu unterstützen. Ihr gestalterisches Engagement zu fördern und anzuerkennen, steht für die beiden Gründer Petra und Dieter Frese an erster Stelle.

1. Platz: Saskia van der Meer (Integriertes Design, Bachelor of Arts): „Sei nicht Albern Einstein!“
Aus der Begründung der Jury: „Die Gewinnerin des diesjährigen Frese-Design-Preises – wagt mit ihrer Arbeit einen ernsthaften und gründlichen Einblick in alberne und irrwitzige ästhetische Strategien. Dabei folgt Saskia van der Meer akzeptierten Formaten, über die wir eindeutig miteinander kommunizieren können.
Die Jury lobt die junge Gestalterin dafür, dass sie bei ihrer Arbeit ein Risiko einging und rigoros experimentierte. Sie liefert einen erfrischenden Ansatz für das Feld des Integriertes Designs. Ihre Arbeit vereint eine große Bandbreite an Materialien, Medien und Methoden – darunter Buchgestaltung, Keramik, Ausstellungsdesign, VR/AR – und stärkt auf diese Weise ihre vielseitige Macher*innen- und Autor*innen-Position. Ihre Arbeit nimmt mühelos für sich ein und ist interaktiv. Weil sie alle erwähnten Elemente kombiniert, sorgt sie für eine stimmige Wirkung.“

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1. Platz des Frese-Design-Preises 2019: Saskia van der Meer mit „Sei nicht Albern Einstein!“ © Lukas Klose

2. Platz: Birte Manz (Integriertes Design, Master of Arts): „SICKMAN Knitwear“
Aus der Begründung der Jury: „Birte Manz’ Konzept von (Mode-)Design folgt nicht vordergründig einer Ästhetik oder einem persönlichen Interesse, sondern stellt Überlegungen zu den ökonomischen Produktionsmodellen an. Sie designet nicht einfach Kleidung, sondern bezieht in ihre Entwürfe direkt Überlegungen zu fairen Löhnen und Arbeitsbedingungen mit ein. Auf diese Weise präsentiert sie einen überzeugenden, innovativen und ernstzunehmenden – dabei nicht spekulativen – Nachhaltigkeitsansatz.“

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2. Platz des Frese-Design-Preises 2019: Birte Manz mit „SICKMAN Knitwear“ © Lukas Klose

3. Platz: Felix Fisgus (Digitale Medien, Bachelor of Arts): „Fizzi“
Aus der Begründung der Jury: „Die Arbeit von Felix Fisgus stellt bedeutsame Verbindungen zwischen Zeit, Messung, historischen Musikinstrumenten und aktueller Technologie her. Dieses Bachelor-Projekt aus den Digitalen Medien stellt eine Interaktion her zwischen Nutzer*in und algorithmischer Logik, und dies in einer verspielten und zugänglichen Art und Weise. Die Jury hofft, dass diese Arbeit neue Zugänge zu musikalischen Kollaborationen eröffnet.“

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3. Platz des Frese-Design-Preises 2019: Felik Fisgus mit „Fizzi“ © Lukas Klose

Besondere Belobigungen werden Linda Domke, Lena Heins, Ricardo Baquero und Christina Stohn zuteil.

Allen Ausgezeichneten: Herzlichen Glückwunsch!

Noch bis zum 2. Juli 2019 ist die Jahresausstellung in der Hulsberg Crowd geöffnet.

Eindrücke der Eröffnung der Jahresausstellung mit Vergabe des Frese-Design-Preises © Lukas Klose

Insgesamt 46 Studierende der Studiengänge Integriertes Design und Digitale Medien bespielen die Hulsberg Crowd in einer ungewöhnlichen Weise, indem sie keine Route durch die Ausstellung vorgeben. Damit wollen sie ein klassisch-lineares Ausstellungskonzept bewusst vermeiden.

Thematisch reichen die Arbeiten der 46 Studierenden der Studiengänge Integriertes Design und Digitale Medien von Installation, Performance, Grafik und Text über Film, Illustration, Mode und Fotografie bis hin zu Temporärer Architektur.

In ihren beiden Fachbereichen Kunst und Design (Speicher XI in der Überseestadt) sowie Musik (Dechanatstraße in Mitte) folgen die Arbeiten einem interdisziplinären Ansatz, der an der HfK Bremen entwickelt wird: Man bildet Kooperativen, verschiedene Professionen bringen ihren Input ein, Studierende und Lehrende bilden Schnittmengen und Kontexte, eine Vielfalt der Perspektiven wird gelebt. Die diesjährigen Absolvent*innen der Studiengänge Integriertes Design und Digitale Medien transportieren dies konzeptionell in die Jahresausstellung, in der sich die Besuchenden ungerichtet-gerichtet entlang eines ihnen angebotenen Vektors führen lassen können: „Von hellen zu dunklen Räumen, von abstrakten zu angewandten Projekten, von links nach rechts, geleitet von den Übergängen zwischen Unterschieden, die das Bild der HfK Bremen so komplex machen“, heißt es im Text der Ausstellungsmacher*innen. Die Räume des alten Verwaltungstraktes im Klinikum Bremen-Mitte werden in ihrer bürokratischen Form aufgebrochen, die Besuchenden haben die Möglichkeit, entweder ihren eigenen Weg zu finden oder zum Spielball zwischen den sich begegnenden Räumen zu werden. So entsteht die gestalterische Kommunikation, die sich über Architektur, über lange Flure, über Grenzen zwischen Disziplinen und Schubladen hinwegsetzt und dadurch an Breite und Tiefe gewinnt.

Die Abschlussarbeiten dieses Jahrgangs verlassen den Speicher in der Überseestadt und strömen in die Welt neuer Kontexte. Mit diesem nicht-linearen Dialog-Angebot wendet sich die HfK Bremen an die ‚geordnete‘ Stadt.

Ausstellende sind: Max-Friedemann Altenburg, Ricardo Andres Baquero, Mariandreina Baasch, Simon Barth, Franziska Bauer, Wiebke Boltes, Martha Ines Brenner, Christine Brovkina, Katharina Dacrés, Maria Eugenia Lima De Araujo, Johanna Deitmar, Malin Dittmann, Linda Domke, Felix Fisgus, Lena Heins, Hubert Kloslowski, Lena Kirschberger, Özgür Korkmaz, Galina Kruzhilina, Lorraine Liedert, Urs Mader, Birte Manz, Anna-Viktoria Marutschke, Kevin Mendzies, Julia Francesca Meuter, Chang Park, Haejin Park, Lorenz Potthast, Wei Qi, Lena Johanna Radtke, Sven Rose & Laura Baumann, Karl Friedrich Rummel, Cora Sabisch, Jonas Schell, Maximiliane Scheller, Yoriko Seto, Kseniia Stavrova, Christina Stohn, Famke Taddigs, Saskia van der Meer, Cassia Vila, Aleksandra Weber, Sue Wendlandt, Janika Naja Wetzig, Verena Zimmermann

Anfang Mai wurde die erfolgreiche Kooperation zwischen der HfK Bremen und der Petra und Dieter Frese-Stiftung um fünf weitere Jahre verlängert – damit wird die kontinuierliche Kunst- und Kulturförderung Bremer Kulturinstitutionen und freischaffender Künstler*innen im Lande Bremen durch das Stifterehepaar fortgesetzt. Auch durch diese Art Nachwuchsförderung gelang es der HfK Bremen im letzten Jahr, vom Art Directors Club mit dem Prädikat „Deutschlands kreativste Hochschule“ ausgezeichnet zu werden.

1. Juli 2019