„ɐᴉdoʇn“
„ɐᴉdoʇn“
Klasse Asli Serbest bespielt mit performativen Projekten den Stadtwerder (OUTNOW! Internationales Performing Arts Festival)
Das „OUTNOW! 2019 – Internationales Performing Arts Festival” findet vom 7. bis 10. Juni 2019 statt. In Auseinandersetzung mit dem Begriff „ɐᴉdoʇn“ hat die transdisziplinäre Klasse von Asli Serbest temporäre, räumliche Interventionen auf dem Weg zwischen Schwankhalle und Theater Bremen in den Stadtraum gebracht. Kollektive Projekte am Straßenrand, an gegenüberliegenden Uferseiten und in der Bewegung dazwischen werden umgesetzt – mit dem Ziel, alternative Lebensweisen vorzustellen und auszutesten. Zusammen ermöglichen das Pflanzenmobil, der Betonvorhang, die mobile Parzelle der Campingplatz und andere temporäre Installationen eine zeitgemäße utopische Praxis in der Stadt.
ɐᴉdoʇn (OUTNOW! Internationales Performing Arts Festival 2019)
Klasse Asli Serbest (HfK Bremen)
7.–10. Juni 2019
Zwischen der Schwankhalle und dem Theater Bremen
Eintritt frei
Freitag, 7. Juni 2019, 20 Uhr
Opening Spaziergang ɐᴉdoʇn. Start: Theater Bremen (Noon)

- „NICHT-ORT“ von LAURA BAUMANN und SVEN ROSE
Während die Wissenschaft bei der Entschlüsselung der botanischen Welt fortschreitet, geht alternatives Wissen über Pflanzen zunehmend verloren. „Nicht-Ort“ hinterfragt das gegenwärtige reduktive und zugleich koloniale Verhältnis zur grünen Welt und untersucht Möglichkeiten, wie Menschen sich wieder enger mit der Pflanzenwelt verbinden können. Bisher haben sich vor allem sogenannte ‚primitive‘ Gesellschaften und Naturvölker darum bemüht, Pflanzen zu verstehen. Dabei ist die Sprache der Pflanzen die wichtigste Fremdsprache, die wir zur guten Bewältigung unserer Zukunft lernen können. Für eine ganzheitliche Pflanzenkunde, entwickelt und testet „Nicht-Ort“ alternative Methoden und Instrumente in den Grünflächen Bremens.
ab Do, 06.06. durchgängig im Foyer der Schwankhalle
Touren: Sa, 08.06. + So, 09.06. 13:00 Start vom Ikarus I Denkmal
- „KITCHEN REALISM“ von IZABELLA DOBIELEWSKA
Städtische Räume werden zunehmend nach Aspekten der Effizienz und Verwertbarkeit geformt. „Kitchen Realism“ behandelt das Thema der Effizienzsteigerung unserer Raumnutzung anhand der Frankfurter Küche. Sie ist das Beispiel einer radikal rationalisierten und standardisierten Umgebung seit den 30er-Jahren. Das Motiv der Küche in den Stadt zu tragen, zeigt den effizienten Hausarbeitsraum in einem disfunktionalen Zustand.
ab Do, 06.06. 11:00 durchgängig
- „AQUAEDUCTI TEMPORALI – FRAGMENTE EINER RUINE“ von
LUCAS KALMUS
Die Baugerüstfragmente sind Ruinen eines Aquädukts, welches die Schwankhalle und das Goethe Theater in Bremen mit Wasser aus der gleichen Quelle in der umgedrehten Kommode versorgte. Von 1394 bis 1984 floss das Wasser in Bremen dank der Gravitation. Seit 1984 wird das Leitungswasser in Bremen gepumpt. In diesem Projekt wird daran gearbeitet, die Grenzen zwischen den Theaterhäusern, die sich offensichtlich an der Trennung durch die Weser und den Werdersee zeigen, verfließen zu lassen.
ab Do, 06.06. 11:00 durchgängig
- „DIE MOBILE PARZELLE“ vom TEMPORARY SPACES COLLECTIVE
Die heutige Stadt ist von zunehmender Privatisierung geprägt. Gemeinsamer Raum geht dabei verloren. Mit der „Mobilen Parzelle“ holen wir uns ein Stück Fläche für die Allgemeinheit zurück. Sie wandert am Ufer der Weser entlang und dient performativen Interventionen.
Präsentationen, Dazwischen, HKS Ottersberg: Mo, 10.06. 15:00
Die mobile Parzelle: ab Do, 06.06. 11:00 durchgängig
- „CONCRETE CURTAIN“ von KSENIIA STAVROVA
Die Mauer ist ein typisches Symbol von Isolation, Begrenzung und Trennung. Betonblöcke übernehmen diese Funktionen im städtischen Raum; sie provozieren dabei oft Ärger und Ungeduld. Doch man kann Mauern aufweichen und durchlässig machen: Durch Materialverfremdung und in ungewöhnlicher
Umgebung wird die Mauer zu einem ästhetischen, plastischen und dynamischen Element.
ab Do, 06.06. 11:00 durchgängig
- „ROLAND UND GESCHE – EIN LANGER PROZESS“ von JONAS BORNHORST, TOMMA KÖHLER und ALEXANDER PFEIFFENBERGER
Während Roland als heldenhafte Figur Bremens gilt, ist Gesche Gottfried die städtische Antiheldin. Sie war die letzte Person, die in Bremen öffentlich
hingerichtet wurde; noch heute erinnert ein Spuckstein an die Serienmörderin. In kritischer Distanz zu diesem Denkmal, spazieren Statuen, die
ohne abwertende Gestik an Gesche erinnern, als alternative Monumente durch die Stadt.
ab Do, 06.06. 11:00 durchgängig im Eingang der Schwankhalle und Theater Bremen
- „ZUM ESSEN“ von RAPHAEL WUTZ
Unsere Esskultur besteht aus Wiederholungen, Riten und Regeln. In der temporären Küche sollen diese aufgebrochen und diskutiert werden.
Die mobile Einheit wird in einem Rucksack durch die Stadt getragen. Es wird ungehörig.
Essenszeiten: Sa, 08.06. 17:00–21:00; So, 09.06. 18:00–21:00; Mo, 10.06. 19:00–21:00
weitere Beiträge von:
LUKAS STÖVER
NATHALIE GEBERT
KARL RUMMEL
Fotos der performativen Projekte © Klasse Serbest
Die Schwankhalle und das Theater Bremen veranstalten vom 7. bis 10. Juni 2019 erneut das Performing Arts Festival OUTNOW! 1994 am Künstlerhaus Schwankhalle Bremen gegründet, findet das Festival seit 2013 biennal in Kooperation zwischen der Schwankhalle und dem Theater Bremen statt. OUTNOW! präsentiert junge Künstler*innen, Gruppen und Kollektive aus ganz Europa, die sich am Beginn ihrer professionellen Laufbahn befinden.
Einzelkünstler*innen, Regisseur*innen, Gruppen und Kollektive, die noch nicht wesentlich länger als drei Jahre eigene Arbeiten produzieren, sind eingeladen, ihre aktuellen Produktionen für das OUTNOW! Festival 2019 einzureichen. Beiträge aus anderen Disziplinen wie Medienkunst, Bildende Kunst und Musik, die einen performativen oder theatralen Bezug aufweisen, sind dabei ebenso willkommen wie Performances im öffentlichen Raum und ortsspezifische Projekte. Zur Verfügung stehen die Theatersäle im Theater Bremen und der Schwankhalle. Darüber hinaus werden in einem Seminar der Hochschule für Künste Bremen einzelne Bühnen für den Stadtraum entwickelt. Für Arbeiten jenseits der Bühne oder im öffentlichen Raum werden nach Möglichkeit geeignete Räume gesucht. Hinsichtlich Länge der Produktionen und Anzahl der Beteiligten bestehen keinerlei Beschränkungen, auch kürzere Arbeiten und solche mit großer Besetzung werden berücksichtigt. Unter den eingereichten Arbeiten wählt eine Jury bestehend aus Vertreter*innen der Veranstalter die zum Festival eingeladenen Arbeiten aus.
Als Forum für den internationalen Theaternachwuchs bietet OUTNOW! den eingeladenen Künstler*innen Gelegenheit, während des gesamten Festivalzeitraums vor Ort zu sein. Interne Gesprächsformate und Zeit und Raum für Begegnungen haben im Festival einen hohen Stellenwert. OUTNOW! bietet Einzelberatungen zu organisatorischen und ästhetischen Fragestellungen an, von der Antragsberatung mit einem professionellen Produktionsbüro bis zum Feedbackspaziergang mit Dramaturg*innen der beteiligten Häuser. Eine ausgewählte Gruppe junger Kulturjournalist*innen begleitet das Festival zudem auf dem Feld der Berichterstattung.
Quelle: OUTNOW! Internationales Performing Arts Festival
Mehr Informationen unter outnowbremen.de
Eine Kooperation zwischen der Hochschule für Künste Bremen, der Schwankhalle und dem Theater Bremen.
Gefördert von den Ortsämtern Neustadt/Woltmershausen, Mitte/Östliche Vorstadt und der Bremer Gerüstbau GmbH.