39. November-Ausstellung im Bremer Logenhaus
„Das Geheimnisvolle, das Wunderbare und das Übersinnliche“
Die Stiftung „Silberner Schlüssel“ verlieh am Sonntag, 21. November, 11 Uhr, zum 39. Mal ihren Kunstförderpreis. Preisträger ist dieses Jahr der Zeichner Finn Klammer, Absolvent der Hochschule für Künste (HfK) Bremen.

Übergabe des Preises an Finn Klammer (links) durch Paul Thomas Koßman, Vorstand der Stiftung "Silberner Schlüssel".
Die Stiftung der Johannis-Freimaurerloge „Zum silbernen Schlüssel“ Bremen vergibt diese Auszeichnung seit mehr als 25 Jahren mit Unterstützung der Heinz A. Bockmeyer Stiftung an eine Absolventin oder einen Absolventen der HfK Bremen. Besonders talentierte Künstlerinnen und Künstler sollen gefördert und ihre Werke einer größeren Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

Die Laudatio auf den Künstler hielt Dr. Annett Reckert, Kustodin der Kunsthalle Bremen.

Die Verleihung begleitete Artem Yasynskyy am Flügel. Der Pianist ist HfK-Alumnus und -Dozent für das Hauptfach Klavier.

Nach einem Vortrag der Loge über die freimaurerische Sicht auf das Werk des Künstlers gab es ein Gespräch mit dem Preisträger geben, das vom HfK-Professor Stephan Baumkötter (rechts) moderiert wurde.

Finn Klammer vor seinem Werk "Hagzissa".

Viel Spaß hatten bei der Preisverleihung im Logenhaus der HfK-Rektor Roland Lambrette (Mitte) und rechts von ihm der Linken-Politiker Kai Stührenberg, Freimaurer, Festredner sowie Staatsrat im Senatsressort Wirtschaft, Arbeit und Europa.
Finn Klammer ist Zeichner. Als Inspirationsquelle nutzt er Naturerfahrungen, die auch mit Trance- und Ekstase-Techniken erlebt werden. Bäume, die aufgrund ihres Alters, ihres Standortes, ihrer Geschichte von Finn Klammer gesucht und besucht werden, sind Ausgangspunkte für seine großformatigen Zeichnungen, ausgeführt mit Aquarellstift, Buntstift und Tusche. „Behutsam und kraftvoll zugleich schafft der Künstler eindrucksvolle Porträts der Bäume“, so Prof. Heike Kati Barath, HfK-Professorin für Figurative Malerei. „Das Geheimnisvolle, das Wunderbare und das Übersinnliche sind Themen, die sich hier wiederfinden. ,Raunen‘, der Untertitel einer Arbeit, lässt denken an Hermann Hesse, Novalis, Schiller und Goethe und wie sie es verstanden, dem geheimnisvollen Flüstern der Bäume zuzuhören“, notierte Finn Klammer in einem Text zu seiner Diplomarbeit 2020. Leicht könne man sich beim Betrachten der Struktur der Rinde verlieren, Gesichter, Formen und Figuren entdecken. Jedoch konfrontieren die Zeichnungen auch mit dem Hier und Jetzt. Prof. Heike Kati Barath: „Abstrakte Flächen, die Auflösung der Form verursachen Brüche und Spannungen. In einer Zeit, in der die täglichen Nachrichten von Klimawandel und Artensterben nicht abreißen, sind Finn Klammers Baumporträts Erinnerung, Denk- und Mahnmal zugleich.“
Ein Besuch der Ausstellung ist bis zum 5. Dezember möglich. Ort: Loge "zum Silbernen Schlüssel", Bremer Logenhaus, Kurfürstenallee 15. Es wird um telefonische Vereinbarung unter 0421 345535 gebeten.



Fotos: Lukas Klose