Auf anderen Gründen
ACHTUNG: Ausstellung VERLÄNGERT BIS ZUM 3.01.2016
Auf anderen Gründen - Ausstellung der HfK-Meisterschülerinnen und Meisterschüler 2015
Ausstellung vom 27.6.-25.10.2015 in der Weserburg / Eröffnung & Verleihung des Karin Hollweg Preises am 26.6.2015 / Katalogrelease und Künstlergespräch am 23.7.2015
Junge Kunst – auf andere Gründe kann ein Museum für Gegenwartskunst nicht bauen. In diesem Sinne zeigt die Weserburg die große Gemeinschaftsausstellung der Meisterschülerinnen und Meisterschüler des Studiengangs Freie Kunst der Hochschule für Künste Bremen. Zu sehen sind in diesem Jahr Arbeiten von fünfzehn jungen Künstlerinnen und Künstlern – eine Rekordbeteiligung! Ein besonderer Höhepunkt ist traditionell die Verleihung des mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Karin Hollweg Preises, der zu den wichtigsten und höchst dotierten Förderpreisen an deutschen Kunsthochschulen gehört.
Das Meisterschülerstudium ermöglicht es herausragenden Absolventinnen und Absolventen nach mit Auszeichnung bestandenem Diplom ihre jeweiligen künstlerischen Positionen in zwei weiteren Studiensemestern zu vertiefen.
Auf anderen Gründen
Ausstellung der HfK-Meisterschülerinnen und Meisterschüler 2015
27. Juni bis 25. Oktober 2015
Weserburg | Museum für moderne Kunst
Teerhof 20, 28199 Bremen
Wichtige Veranstaltungen
- Ausstellungseröffnung und Verleihung des Karin Hollweg Preises
Freitag, 26. Juni 2015, 19 Uhr, Eintritt frei - Kuratorenführung durch die Ausstellung mit Ingo Clauß
Donnerstag, 2. Juli 2015, 18 Uhr - Katalogrelease und Künstlergespräch
Donnerstag, 23. Juli 2015, 19 Uhr - Mitmach-Projekt der Künstlerin Jule Körperich
zur Meisterschülerausstellung 2015
http://cohabit-film.de
Die jährlich stattfindende Ausstellung steht nicht nur für hohe Qualität. Sie ist ein idealer Ort für Entdeckungen und überraschende Wiederbegegnungen. In aller Regel sind die ausgestellten Werke Neuproduktionen, die in der Weserburg erstmals zu sehen sind. Spannend ist die formale, aber auch inhaltliche Vielfalt. Skulptur, Malerei, Fotografie, Zeichnung, raumgreifende Installationen, Videoarbeiten und auch partizipative Projekte zeigen die Möglichkeiten künstlerischer Produktion heute. Ästhetische Diskurse werden ebenso überzeugend thematisiert wie Fragen zur gesellschaftlichen Rolle der Kunst. Beispielhaft belegen vier Positionen die künstlerische Spannbreite.
Jule Körperich setzt sich in ihrem neuen Projekt mit der Wohnung als Mittelpunkt menschlichen Zusammenlebens auseinander. Für ihren Kurzfilm „cohabit“ ist sie auf der Suche nach verschiedenen Vertonungen. Interessierte können den virtuellen Wohnraum mietfrei für sechs Wochen akustisch beleben und werden damit selbst Teil der Ausstellung. Jede Art von Sprache, Klang, Musik oder auch Alltagsgeräuschen sind dabei willkommen.
Ingrid Ogenstedt untersucht in ihrem Werk das wechselvolle Verhältnis von Kultur- und Naturraum. Mit gestochenen Torfblöcken schafft sie eine raumfüllende, mehrere Kubikmeter umfassende Installation. Sie besteht aus mehreren Skulpturen, die sie geometrisch anordnet. Die anspielungsreiche Installation fordert alle Sinne heraus und schafft so ein intensives Raumerlebnis. Im Rückbezug zu historischen Positionen der Land Art und Minimal Art entwickelt Ogenstedt eine ganz eigenständige Position.
Die Gemälde von Emese Kazár faszinieren durch ihre düstere, geradezu unnahbare Präsenz. Sie zeigen schemenhafte Körper und Frauenfiguren, die aus monochromen Bildgründen hervortreten. Ihre Gesichter sind unkenntlich, bisweilen mit roter Farbe vermalt. Identität und Herkunft der Gestalten bleiben im Dunkeln, auch wenn wir immer wieder bekannte Bildzitate zu erkennen meinen.
Daniel Wrede interessiert sich für Eigenschaften und Erscheinungsformen alltäglicher Materialien und Objekte. Mit wenigen aber präzisen Veränderungen verwandelt er banalste Gegenstände in Kunst. Verschlussclips von Brottüten kommen ebenso zum Einsatz wie Steinkreiskegel aus dem Baumarkt, die er auf unerwartete Weise in Bewegung versetzt. Es ist ein ebenso humorvolles wie hintersinniges Spiel mit unseren Erwartungen an die „hohe Kunst“.
Mit ihren insgesamt fünfzehn variantenreichen Positionen schafft die Ausstellung das, was der amerikanische Kurator Seth Siegelaub von der bildenden Kunst bereits in den 1960er Jahren forderte: „Art is to change, what you expect from it“.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler
Egor Alekseev, Anna Bart, Emese Kazár, Tobias Heine, Jule Körperich, Effrosyni Kontogeorgou, Katharina Kreutzkamp, Emre Meydan, Samya Boutros Mikhail, Lucas Odahara, Ingrid Ogenstedt, Zahra Onsori, Eva Naomi Watanabe, Daniel Wrede, Youyou Yang.
Kurator: Ingo Clauß, Weserburg | Museum für moderne Kunst
Katalog: Es erscheint ein Katalog mit einem Vorwort von Peter Friese, Texten von Ingo Clauß und Abbildungen von allen ausgestellten Arbeiten. Grafik: Johannes Eller und Leon Lothschütz
Pressebilder
Emese Kazár, Little Red, 2015
Öl auf Baumwolle, 80cm x 64cm
Emre Meydan, ohne Titel, 2015
Öl, Faden, Pastell, Gewebe, Keilrahmen, 82 x 146 cm
Jule Körperich, cohabit, 2015
Filmstill
Katharina Kreutzkamp, Tankstelle, 2015
Fotografie, 135 x 90 cm
Ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung gilt:
