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„sublit“: Meisterschüler:innen in der Galerie 149

„sublit“ - oder die Möglichkeiten der Malerei

Kate Andrews, Vincent Haynes, Francisco Vaz und Florian Witt sind Künstler:innen aus der Klasse Stephan Baumkötter, die vor kurzem ihr Meisterschülerjahr beendet haben oder sich in ihrem Meisterschülerjahr befinden. Ihr Medium ist die Malerei. Im Laufe des Studiums haben sie sich mit ihrer Geschichte und ihren Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten auseinandergesetzt und jeweils sehr unterschiedliche individuelle Formen für ihr Werk gefunden.

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Kate Andrews, schafft Arbeiten, die sich analog mit Formen der digitalen Welt beschäftigen und die sich zwischen Malerei, Zeichnung und filigranen Raumkonstruktionen bewegen. Sie interessiert sich für die taktilen und sinnlichen Qualitäten eines Materials – wie Farbe oder Graphit – und die Art und Weise, wie bestimmte Eigenschaften des Materials, etwa die Plastizität, im Zusammenhang mit anderen strukturellen Elementen wirken. Die Malerei von Kate Andrews, so Kurator Stephan Berg, „zieht einen in eine Tiefe, die keinen Boden hat und lockt einen zugleich mit ihren Oberflächenreizen. Ihre Anwesenheit hat etwas Nebulöses, das in scharfem Kontrast zu den hellen klaren Formen zu stehen scheint, bis man bei genauerem Hinsehen entdeckt, dass diese Elemente als Aussparungen in der Malerei eine Art Negativraum bilden, der nichts anderes, als die unbehandelte Leinwand zeigt. So werden diese Formen zu Geistererscheinungen in einer geisterhaften Malerei. Statt der Inhalte, die in diesen hellen Flächen erscheinen sollten, sehen wir gewissermaßen nur die Rahmenbedingungen, die ihrerseits nicht durch eine malerische Handlung entstanden sind, sondern gerade durch seine Vermeidung. Diese Form der dialektischen Einbeziehung der unbehandelten Leinwand, die den Arbeiten auch jeweils ihre Randfassung gibt, macht zudem deutlich, dass es Kate Andrews in ihrer Malerei nicht um Illusionismus geht.”

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Vincent Haynes thematisiert in seinen Arbeiten die Fragen von Herkunft, Politik und Subjekt in sowohl gegenständlichen als auch nicht gegenständlichen Bildern. Er selbst formuliert das so: „In meiner Arbeit bediene ich mich zum einen an existierendem Bildmaterial das mich Interessiert und zum anderen an meinen eigenen Erfahrungen und den dazugehörigen Bild- und Fantasiewelten, die sich seit meiner Kindheit entwickeln und geprägt sind von der besonderen Erfahrung, mit afroamerikanischen Wurzeln in Norddeutschland aufzuwachsen. Malereien werden in meiner Arbeit oft begleitet von Radierungen; Zeichnungen oder Wandzeichnungen die, durch ihre ortsspezifische Anordnung, zum einen formale Zeichen der oft sehr großen Bilder aufnehmen und kontextualisieren und zum anderen eine weitere Gedankenwelt offenbaren. Dies können sowohl ästhetisch-formale oder philosophisch-inhaltliche oder aber auch spontane Kommentare oder Untersuchungen meiner verschiedenen Interessenbereiche sein.“

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Francisco Vaz hat einen interkulturellen Ansatz. Er setzt sich, indem er vielfältige Medien und Materialien miteinander verbindet, sowohl künstlerisch als auch kuratorisch mit ästhetischen Theorien auseinander. Der Künstler über seine in Bremerhaven gezeigten Werke: „Die Arbeiten für die Galerie 149 beziehen sich unter anderem auf den Import und Export von Gütern im Hafen und auf ein konstruiertes Sommergefühl einer Stadt, die am Meer liegt. Die Arbeit ,Traurige Tropen‘, eine blaue Wachszitrone, schlägt sowohl Verbindungen zum internationalen Transport von Lebensmitteln als auch zu unserer Projektion und Erwartung des Südens und des Fremden. ,Traurige Tropen‘ ist auch der Titel des Buches von Claude Lévi-Strauss über seine Reise im Jahre 1935 nach Brasilien.“

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Florian Witt schafft Bilder, Skulpturen, Kollagen, Bücher und raumfüllenden Installationen, die sich mit gegenwärtiger Alltagskultur beschäftigen. Zeichnungen sind dabei der Ausgangspunkt seiner Arbeiten. Florian Witt über seine Arbeiten: „In der Galerie 149 zeige ich Umgangsweisen mit Rastplätzen des Profanen, Überwindungen von Zögerlichkeiten und Aufforderungen zum Spielen. Nichts behauptet mehr zu sein, als es ist. Die Behauptung liegt vielmehr darin, dass Worte höchstens die Gondeln sind, aus denen heraus wir Beobachtungen machen können.“

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Die Ausstellung „sublit“ ist bis 13.11.2021 in der Galerie 149, Bürgermeister-Smidt-Straße 149, in Bremerhaven zu sehen.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag von 15:00 bis 18:00 Uhr. An Feiertagen ist geschlossen.  
Finissage mit Künstler:innengesprächen: Samstag, 13.11.2021, 15:00 Uhr.

https://www.galerie-149.de/

Termine
„sublit“

Galerie 149, Bürgermeister-Smidt-Straße 149, Bremerhaven

16. Oktober 2021 - 13. November 2021