HfK-Hochschulpreise 2012
Studierende aller Studiengänge der Hochschule für Künste Bremen im Rahmen der Hochschultage ausgezeichnet
Im Rahmen der heutigen (11. Februar 2012) Eröffnung der HfK-Hochschultage 2012 konnte der HfK-Professor Dr. Manfred Cordes, die diesjährigen Preisträger der HfK-Hochschulpreise auszeichnen.
HfK-Hochschulpreis 2012 „Freie Kunst“
Der Hochschulpreis 2012 in der Kategorie „Freie Kunst“ geht an Nana und Kazuma aus der Klasse von Professor Yuji Takeoka für ihre gemeinsame Arbeit „365 Wohnungen“. Die Jury lobt „365 Wohnungen“ als ein “zugleich präzises wie humorvolles Werk, das sich auf einem aufgebockten Feld munter ausbreitet und in unterschiedlichsten Größen das immer gleiche Modell kleiner Häuschen zeigt, gebastelt aus verschiedensten Papieren und Pappen von Eintrittskarten bis zu Lebensmittelmittelverpackungen. Der Titel ‚365 Wohnungen‘ lässt vermuten, dass es sich hierbei um eine Art skulpturales Tagebuch handelt, in dem sich Erlebtes und Nahrhaftes verbinden, ein heiteres und leichtes Kompendium des Erinnerten eröffnen und dadurch ein reiches und unerschöpfliches Assoziationsfeld bereit stellen. Fragile Qualität und extensive Quantität stabilisieren einen poetischen Raum, in dem das Kleine und Angelegentliche ihre Wirkkräfte heiter und individuell behaupten können“.
Darüber hinaus vergab die Jury „Freie Kunst“ drei anerkennende Auszeichnungen an Christian Bungies aus der Klasse Yuji Takeoka, an Samya Boutros Mikhail aus der Klasse der Professoren Korpys/Löffler und an Philipp Schneider aus der Klasse Franka Hörnschemeyer.
Der Jury „Freie Kunst“ gehörten an Susanne Hinrichs, freie Kuratorin und Autorin aus Bremen, Annett Reckert, Direktorin der Städtischen Galerie Delmenhorst, und Ingo Clauß, Kurator am Museum Weserburg.
HfK-Hochschulpreis 2012 „Integriertes Design“
Im Studiengang Integriertes Design vergab die Jury zwei gleichberechtigte erste Preise sowie zwei Auszeichnungen. Der Jury gehörten an Martina Eberle, Designerin von der Züricher Kunsthochschule, Johanna Michel, Modeprofessorin aus Berlin, Frances Uckermann, Art Direktorin aus Hamburg sowie Kai Stührenberg, von Wirtschaftsförderung Bremen und dem Wilhelm Wagenfeld Haus.
Die beiden ersten Preise im Integrierten Design gehen in diesem Jahr an das Projekt „Der schöne Mann – Das Magazin“, das von insgesamt 42 Studierenden der HfK gemeinsam realisiert wurde, sowie an den „Kritzel Klub“ von Christoph Geiger.
Für „Der schöne Mann“ entwarfen studierende 15 Modekollektionen, führten Interviews mit internationalen Designern und Theoretikern, schrieben ein Fashion-ABC aus pointierten Glossen, das kein Bild von Männlichkeit verschont. Die Studierenden erarbeiteten im 2. Schritt alle Fotostrecken zusammen mit dem Berliner Modefotografen Joachim Baldauf und konzipierten das grafische Konzept gemeinsam mit Tania Prill, Professorin für Typografie. Für die Mode leiteten Kai Lehmann und Ursula Zillig das Projekt und für die Texte ich selbst.
Die Jury lobt insbesondere die soziale Relevanz: „Über ein scheinbar unverfängliches Thema wie Mode gelang es doch tief in die gesellschaftlichen Bewusstseinsprozesse einzudringen. Die Ironie des Titels spiegele die kontroversen Männerbilder des Magazins und betone die notwendigen Freiräume für die ästhetischen wie identitären Visionen zur Männlichkeit von heute und morgen.“
Den zweiten Teil des 1. Platzes erhielt Christoph Geiger für seine Diplomarbeit „Kritzel Klub“. Der Kritzel Klub ist eine interaktive Installation, die zum freien, gemeinschaftlichen Zeichnen einlädt. Betreut von Professor Andreas Ostwald hat Geiger nach einer fundierten Recherche festgestellt, dass Zeichnen nicht nur eine Kunstform sein muss, sondern als allgegenwärtige Kritzelei ein archaisches Bedürfnis der Menschheit darstellt. Jeder beherrscht es von Kindesbeinen an, lässt es in der Regel aber in der Hektik des Alltags verkümmern. Christoph Geiger entwickelte daher Zeichenwerkzeuge aller Art – von kleinen Robotern, die über das Papier tanzen, zu Zeichen-Stöcken, die anregen zu zweit zu zeichnen.
Das Projekt will Menschen aller Schichten und Altersgruppen animieren, wieder einmal den Stift in die Hand zu nehmen – und zwar: ziellos, planlos, ohne Hemmschwellen und Blockaden.
Auszeichnungen verlieh die Jury Integriertes Design für die „Zeitschrift der Straße“ und sowie die multimediale Modenschau „7 Farben Blau – Das Denim Experiment“, die unter der künstlerischen Leitung der HfK von sieben Modeschulen im Museum für Kommunikation in Berlin anlässlich der Fashion Week stattfand.
Hochschulpreis 2012 „Digitale Medien“
In der Kategorie Digitale Medien vergab die Jury mit Daniel Rossa (Art Director Urban Screen), Prof. Dr. Kathrin Peters (Professorin für Medienkultur an der Universität Oldenburg) und Dr. Ingmar Lähnemann (Kurator Medienkunsthaus Oldenburg) unter der Juryleitung von Prof. Dr. Andrea Sick einen ersten Preis sowie zwei Auszeichnungen.
Der 1. Preis geht in diesem Jahr an Henrik Nieratschker für sein Projekt "Subräume" (Betreuung Prof. Dennis Paul/ Prof. Dr. Andrea Sick). Henrik Nieratschker hat Subräume – die auch durch die elektromagnetischen Felder entstehen - erforscht und diese katalogisiert. Ausgehend von dieser Arbeit hat er Konzepte für 13 Shelter (Schutzräume) entwickelt: z.B. "a soundless bag", "a one way telephone adapter", "a telescopic wire cutter" etc. Die Jury überzeugte die theoretisch sehr vielschichtige Arbeit, die verschiedene mediale Ebenen deutlich aufzeigt. Der ästhetische Charakter der die Forschungsarbeit dokumentierenden beiläufigen Fotografien wurde ebenso gewürdigt wie auch die sehr geschickte Verbindung von einem scheinbar objektiven Ausgangspunkt mit einer sehr intuitiven Vorgehensweise, die das Vorgehen bei den Experimenten im Stadtraum bestimmten. Die konzipierten Shelter verweisen präzise, poetisch und auch mit Humor auf die Überlagerungen im urbanen Raum.
Weitere Auszeichnungen im Studiengang Digitale Medien gingen an Philipp Wagner für sein Projekt "Starren" sowie an Florian Born, Michael Berndt, Lars Grochia für ihr Projekt "Kinektür".
HfK-Hochschulpreis „Musik“ 2012
Der HfK-Hochschulpreis in der Kategorie „Musik“ war in diesem Jahr für Duos mit gleichen Instrumenten/Gesang ausgeschrieben. Die Preisträger sind:
1. Preis:
Quan Yuan – Akkordeon, Tai Li - Klavier
2. Preis : Chiyuki Okamura – Sopran, Fumi Kita¬mura –Sopran, (Beglei¬tung: Eri Suzuki)
3. Preis: Kirill Lonin – Violine; Alexey Moos - Violine