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Institut für Kunst- und Musikwissenschaft

Institut für Kunst- und Musikwissenschaft

Das Institut für Kunst- und Musikwissenschaft (gegründet 2009) bildet den institutionellen Rahmen für die wissenschaftliche Arbeit in Forschung und Lehre an der Hochschule für Künste Bremen in den Fächern Kunst- und Musikwissenschaft.
Neben der Wahrnehmung und Betreuung der Lehre in den wissenschaftlichen Studienfächern werden hier die individuellen Forschungen seiner Mitglieder gebündelt und koordiniert.
Das Institut fördert sowohl die Grundlagenforschung als auch konkrete Einzelprojekte; weiterhin leistet es die inhaltliche und organisatorische Arbeit bei der Vorbereitung und Durchführung von wissenschaftlichen Tagungen.

Mitglieder des Instituts:

Prof. Dr. Annette Geiger 
(Co-Direktion)
Dr. Mona Schieren (Co-Direktorin)
Veronika Greuel

Prof. Dr. Greta Haenen

Prof. Dr. Andrea Sick


Veranstaltungen des Instituts:

Strategien der Zeichnung – Kunst der Illustration
Vortragsreihe mit Workshops
Hochschule für Künste Bremen, Winter- und Sommersemester 2012/13
Leitung: Michael Glasmeier
Die Vortragsreihe unternahm den Versuch, zwei künstlerische Medien, die in Kunst-, Bildwissenschaft und Ausstellungswesen eher ein Schattendasein fristen, mit einander in Beziehung zu setzen. Dass es hier eine Beziehung gibt, wird spätestens seit dem 19sten Jahrhundert deutlich. Zudem haben Künstler wie beispielsweise Marcel Duchamp, die Dadaisten, Jeanne Mammen, aber auch Ad Reinhardt oder Andy Warhol als Illustratoren gearbeitet. Wieder einmal erscheinen die Grenzen zwischen frei und angewandt fließend, ja willkürlich. Um dieses Zusammengehen weiter zu verdeutlichen, wurden renommierte, zum Erzählerischen neigende Zeichnerinnen und Zeichner eingeladen, über ihre Praktiken, Theorien und Handlungsformen zu berichten und in einem begleitenden Workshop zu diskutieren. Um das trotz thematischer Öffnung durch eine Bildwissenschaft allzu defizitäre Verhältnis von Illustration und Wissenschaft zu bereichern, wurde zudem mit Clemens Krümmel einer der wenigen originären Theoretiker auf diesem Feld um einen Vortrag gebeten. Maßgeblich für das Konzept der Vortragsreihe war und ist die Auffassung, dass eine Kunsthochschule an der Aufhebung von Grenzen arbeitet und den Prozess der praktischen und theoretischen Neugier fördert.
Referenten: Friederike Feldmann, Clemens Krümmel, Katrin von Maltzahn, Katharina Meldner, Nanne Meyer, Samuel Nyholm, Peter Radelfinger, Alexander Roob, Andreas Seltzer

Rauchwolken und Luftschlösser
Workshop mit 30 Gästen aus Kunst, Design und Wissenschaft Hochschule für Künste Bremen, Februar 2012
Internationales Symposium
Hochschule für Künste Bremen, 18.-20. Oktober 2012
Ausstellung
Gesellschaft für aktuelle Kunst, Bremen, 25./26.1.-10.2.2013
Gesamtleitung: Andrea Sick, Dennis Paul
Vulkanausbruch, Großbrände und Atomkatastrophe sind die Produzenten großer auch medial dahin treibender Wolkengebilde aus Rauchpartikeln. Luftschlösser können hingegen als Produkte des Wunsches und der Einbildungskraft gelten. Räume sind Rauchwolken und Luftschlösser nur, insofern sie durch die Anwesenheit von Dingen, von Menschen und Umgebungskonstellationen tangiert werden. Doch Spuren können oftmals nicht auf Dauer hinterlassen werden. Zumeist sind nur kurzfristige »Prägungen« – temporäre Räume – möglich. Beide Ballungsformen werden hier als markante Positionen eines Prozesses verstanden, in dem Medien, Technik, Politik, Kultur und Literatur Räume vermessen und somit markieren. Es lassen sich Überkreuzungen und Überlagerungen des »Aktualen« und des »Imaginären« feststellen.
Beteiligte u.a.: Katharina Hinsberg, Kerstin Ergenzinger, Lars Nowak, Studie NAND, Agnes Meyer-Brandis, Andrea Sick, Dennis Paul, Laura Popplow, Regine Buschauer, Hannes Hoelzl, Julijonas Urbonas, Claudia Reiche, Dennis Siegel, Jonas Otto, Luis Berríos-Negrón, Julian Rohrhuber, Benjamin Suck, Oliver Leistert, Mathias Lam, Christoph Wachter / Mathias Jud, Hannes Waldschütz, Mikael Mikael, Lucas Odahara, Jan Bovelet, Renate Wieser, Birgit Schneider, Jussi Ängeslevä, Gunnar Green / Bernhard Hopfengärtner, Ralf Baecker
Publikation s.u.

Cristóbal de Morales – Werk und Rezeption

Internationale Tagung

Hochschule für Künste Bremen, 6. - 7. Dezember 2010

Leitung: Michael Zywietz
Cristóbal de Morales scheint das einzige Bindeglied zu sein, das die Musik der spanischen Komponisten des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts mit den mehr kosmopolitischen Tendenzen der 1530er und -40er Jahre in Spanien verbindet. In diesem Zeitraum beeinflusste er die geistliche Musik seines Heimatlandes in kaum zu überschätzender Art und Weise, indem er zentrale Aspekte des Stils der frankoflämischen Komponisten in einen eigenen Stil zu integrieren vermochte. Dies wird insbesondere an seinen Parodiemessen deutlich. Seine Rolle als Wegbereiter von Palestrina und Victoria in Rom ist nur schwer zu überschätzen und seine Werke waren über nahezu ganz Europa und Teile der so genannten neuen Welt verteilt. Dennoch lässt sich die Musik von Morales nicht im Rahmen der im Verlauf der Rezeptionsgeschichte inaugurierten Diskurse adäquat erfassen und darstellen. Dies zeigt sich sowohl an musikgeschichtlichen Gesamtdarstellungen wie an zahlreichen Spezialstudien. Das Oeuvre von Morales, einem der bedeutendsten Komponisten des 16. Jahrhunderts überhaupt, bedarf einer Neueinschätzung und mit einiger Sicherheit auch einer Neuausgabe – einige der jüngsten Studien haben diese Desiderate mehr offen gelegt, als dass sie entscheidend zu deren Einlösung beigetragen haben. Sein Gesamtwerk erfordert eine erneute Untersuchung, um seine historische Stellung neu zu justieren, seine stilistischen Errungenschaften adäquat zu beschreiben und die Besonderheiten methodisch angemessen zu erfassen.
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Referenten: E. Ros Fabregas (Barcelona, ES), M. Noone (Boston, USA),M. Ham (Surrey, GB), A. McFarland (Louisiana, USA), A. Planchart (Los Angeles, USA), K. Pietschmann (Mainz), Th. Leitmeir (Bangor, GB), S. Zauner (Barcelona, ES), B. Nelson (Oxford, GB), C. Urchueguia (Bern, CH) u. a.

Publikation in Vorbereitung

Kunst und Design – Eine Affäre

Tagung 

Hochschule für Künste Bremen, 29.-30.November 2010

Leitung: Annette Geiger, Michael Glasmeier
Der Dialog von Kunst und Design ist freilich nicht neu, Schnittstellen finden sich in der Praxis allerorts. Nur hat die Forschung das Thema bislang ignoriert. 
Die Urteilsgewohnheiten und Kriterien auf beiden Seiten der Disziplinen verbieten traditionsgemäß den Blick über die Grenzen. Die Forderung einer Verbindung von High&Low gehörte zwar maßgeblich zum Programm der künstlerischen Avantgarden der Moderne wie Postmoderne – genau genommen fand sie jedoch nie statt. 
Der diskursiv und institutionell streng abgegrenzte Kunstbegriff sorgte für eine strikte Trennung vom Alltäglichen, sowie auf Seiten des Designs das Kriterium industrieller Produzierbarkeit und Vermarktbarkeit die ästhetische Wertschätzung stets zunichte machte. Ziel der Tagung ist es, die althergebrachten Diskurse durch eine Neubetrachtung und Neubewertung vielfältigster Kunst- und Designphänomene aufzubrechen.
Referenten: Regina Bittner, Volker Fischer, Annette Geiger, Judith Gerdsen, Michael Glasmeier, Ulrike Grossarth, Susanne König, Annelie Lütgens, Frieder Nake, Alexander Roob, Gerald Schröder, Annette Tietenberg
Publikation s.u.

Anarchie des Lachens. Komik in den Künsten

Symposium
Hochschule für Künste, Bremen, 17.-18. Juni 2010


Leitung: Michael Glasmeier
Es ist festzustellen, dass die Komik in den Künsten zwar praktiziert wird und in allen möglichen Modulationen Anwendung findet, dass aber das Nachdenken über ihre Strategien und ihren Formenreichtum in keinem Verhältnis zu ihrer Praxis steht. Einigermaßen aufgearbeitet sind aufgrund ihrer langen Historie und prominenten Protagonisten die Beziehungen von Film oder Literatur zur Komik und werden auf Symposien und in Publikation immer mal wieder diskutiert. Doch fehlt es augenfällig an wissenschaftlicher Präzisierung der Komik in den Bereichen bildender Kunst, Design, Mode oder Musik. Unser Symposium will einen Anfang machen, auch hier der Praxis das geisteswissenschaftliche Denken zur Seite zu stellen, um Strategien von Komik benennen zu können und so zu einer gewissen Verunsicherung der methodischen und didaktischen Debattenernsthaftigkeiten unserer Tage beizutragen. Das Symposium versteht sich zudem als Fortsetzung der mit den Münchner Ausstellung „Gestern oder im 2. Stock. Karl Valentin, Komik und Kunst seit 1948“ intensivierten Diskussion.
Referenten: Peter Bexte, Michael Glasmeier, Greta Haenen, Gaby Hartel, Wolfgang Kemp, Annelie Lütgens, Rudolph Scheutle, Ludwig Seyfarth, Lisa Steib, Michael Zywietz
Publikation, s.u.

Josquin des Prez – ein „unbeschreibliches“ Genie?

Internationale Tagung
Hochschule für Künste Bremen, 10.-11. Juni 2010

Leitung: Michael Zywietz
War Josquin des Prez der bedeutendste Komponist seiner Zeit? 
Bis heute steht sein Name in vielen Darstellungen stellvertretend für die Musik um 1500 – auch dann, wenn von Obrecht, Isaac, Pierre de la Rue und anderen die Rede ist. Vielfach wird dieser vermeintliche Status quo nicht kritisch hinterfragt. Dabei zeigt bereits ein erster Blick auf die Werke anderer zeitgenössischer Komponisten, dass deren Oeuvre einen qualitativen Vergleich mit den Werken Josquins nicht zu scheuen braucht. Im Wesentlichen ist das Bild von Person und Werk Josquins bis in die Gegenwart hinein durch die Rezeption des 16. Jahrhunderts, allen voran durch das emphatische Lob Luthers und den bekannten Folgen für die Rezeption durch die protestantischen Kantoren, bestimmt. Hinzu kommt seine Hypostasierung zum „Beethoven der Renaissancemusik“ im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts. Keineswegs stark simplifizierend kann gesagt werden, dass innerhalb eines heuristischen Modells, das mit dem Begriff vom ‚Josquin-Zeitalter’ zu umreißen ist, seine Musik a priori zur besten Musik des 15 und 16. Jahrhunderts dekretiert wurde. Diese musikgeschichtliche Aporie entfaltete in doppelter Hinsicht eine verhängnisvolle Wirkung: Nicht nur, dass sie die mindestens ebenso bedeutende Musik der Zeitgenossen - oft unausgesprochen - als kompositorisch zweitrangig degradierte, sondern weitaus folgenreicher war, dass die Beschäftigung mit der übrigen Musik des ‚Josquin-Zeitalters’ als unwichtig(er) eingestuft und damit weitgehend vernachlässigt wurde. Doch während die Zeitgenossen Josquins’ im Windschatten des ‚Genies’ wenigstens Beachtung erfuhren, geriet die Musik der nachfolgenden Generation geradezu völlig aus dem Gesichtsfeld der wissenschaftlichen Kommunität. 
Neben der Beschäftigung mit dem Werk Josquins’ an sich, setzt die Tagung deshalb auch einen Akzent auf die Rezeption seines Werkes durch Komponisten im 16. Jahrhundert sowie die unser heutiges Josquin-Bild bestimmenden Diskurse der vergangenen beiden Jahrhunderte.
Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung, Köln

Referenten: J. Rifkin (Cambridge, USA), B. Boccadoro (Genf, CH), P. Macey (Rochester, USA). M. Calella (Wien, A), D. Fallows (Manchester, GB)
Publikation in Vorbereitung

Poetische Wissenschaften

Ausstellung in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen
23. April – 31. Dezember 2010

Ausstellungskonzept: Michael Glasmeier
Die Ausstellung zeigt ausgewählte Publikationen deutscher und internationaler Künstlerinnen und Künstler seit den 1960er Jahren. Dabei handelt es sich weniger um so genannte „Künstlerbücher“, die in oft aufwändigen graphischen und bindungstechnischen Verfahren hergestellt werden, sondern um normale Offset-Druckwerke in kleinen Auflagen. Dennoch wird hier ein anderer Umgang mit der (wissenschaftlichen) Bücherwelt sichtbar, der sich wesentlich freier und undogmatischer formuliert. Das beruht nicht allein auf der speziellen Strategie von Experimenten, die Künstler ähnlich den Wissenschaftlern durchführen. Vielmehr ist die visuelle Darstellung und Zuspitzung hier ebenso hervorzuheben wie die konsequente Ausnutzung des Buches als „Lesemaschine“ (Paul Valéry).
Künster: George Brecht, Marcel Broodthaers, Robert Filliou, Nanne Meyer, Alexander Roob, Dieter Roth, Nora Schattauer, Tomas Schmit, Heidi Specker, Emmett Williams

Publikationen des Instituts

Strategien der Zeichnung. Kunst der Illustration. Hg. v. Michael Glasmeier, Textem Verlag, Hamburg 2014.

Rauchwolken und Luftschlösser. Temporäre Räume. Hg. v. Dennis Paul und Andrea Sick, Textem Verlag, Hamburg 2013.

Kunst und Design. Eine Affäre. Hg. v. Annette Geiger und Michael Glasmeier, Textem Verlag, Hamburg 2012.

Michael Glasmeier: Von Nüssen lernen. Adriaen Coorte und die Kunst des Kleinen. Textem Verlag, Hamburg 2012.

Anarchie des Lachens. Komik in den Künsten. Hg. v. Michael Glasmeier, Verlag Silke Schreiber, München 2011.

Response to Agnes Martin. Documentation. Hg. v. Maria Müller-Schareck und Mona Schieren. (dt./engl.), Textem Verlag, Hamburg 2016.

Geräusche, Ritornelle für eine Kunstgeschichte 
des Klangs. Mit Beiträgen von Michael Glasmeier. Hg. v. Tania Prill und Andrea Sick, Textem Verlag, Hamburg 2016.

Typografie als künstlerisches Ereignis. Hg. v. Michael Glasmeier und Tania Prill, Textem Verlag, Hamburg 2016.

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