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Frese-Design-Preis-Gewinner*innen 2020

International besetzte Jury verleiht
den hochdotierten Frese-Design-Preis an
Nathalie Gebert, Daniel Angelo Nicola Pantaleo
und Tabea Erhart

Unter dem Motto „Distanz & Verständnis – Hintergründe in Zeiten des Abstands“ der Hochschule für Künste Bremen (HfK) präsentieren 27 Absolvent*innen der Studiengänge „Integriertes Design“ und „Digitale Medien“ ihre Abschlussarbeiten in diesem Jahr erstmalig ausschließlich online auf jahfk.net. Einen Höhepunkt der Ausstellung bildet die Verleihung des Frese-Design-Preises im Rahmen der Finissage am 24. Juli an drei HfK-Absolvent*innen. 


Der mit 10.000 Euro dotierte Frese-Design-Preis wird seit 2014 an junge Designer*innen und Gestalter*innen der HfK Bremen verliehen. Er hilft dabei, Absolvent*innen aus dem Fachbereich Kunst und Design mit ihren Arbeiten national und international sichtbar zu machen, ihr gestalterisches Engagement zu fördern und den beruflichen Start zu unterstützen. 


Die Arbeiten setzen sich inhaltlich und gestalterisch mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen auseinander – von Nachhaltigkeit, über Ressourcenmanagement zu Genderdiskursen und Rassismus.

Zur Finissage am 24. Juli zeichnete die international besetzte Jury die Studierenden Nathalie Gebert, Daniel Angelo Nicola Pantaleo und Tabea Erhart als Frese-Design-Preisträger*innen aus. Wedige von der Schulenburg, Geschäftsführer der Petra und Dieter Frese-Stiftung, sowie Prof. Roland Lambrette, Rektor der HfK Bremen, beglückwünschten die drei Absolvent*innen und würdigten, dass durch die digitale Präsentation der Arbeiten auch umfangreiche Einblicke in die künstlerischen Entstehungsprozesse und die dahinterstehenden Persönlichkeiten gewonnen werden konnten. Mit dem Frese-Design-Preis sind Preisgelder in der Höhe von 5.000 Euro für den 1. Preis, 3.000 Euro für den 2. Preis sowie 2.000 Euro für den 3. Preis verbunden.

1. Platz

Nathalie Gebert
On Framing Textile Ambiguities

Artistic Research on Situated Objectivities at the Intersection of Textile Processing and Computer History
Digitale Medien, Bachelor of Arts

Aus den Begründungen der Jury:
Die Arbeit der Gewinnerin des diesjährigen Frese-Preises bricht mit der Idee einer einzigen Wahrheit und einer objektiven Perspektive.

Basierend auf und eingebettet in Theorien zur Produktionsgeschichte und Wissensvermittlung zeigt die Arbeit einen neuen visuellen Ansatz, um die Komplexität von Wissensproduktion verständlich werden zu lassen. Sie bricht mit der Vorstellung einer einzigen Wahrheit und auch mit der von einer objektiven Perspektive. Vielmehr lässt sie uns die Komplexität und Verflechtung von übersetztem Wissen sehen und spüren. Die Arbeit zeigt, wie Wissen als Information verschiedene Bedeutungen erhalten kann. Wie ein Text jeweils materialisiert und kontextualisiert wird. Die Installation zeigt sich als Arbeit aus drei verschiedenen Teilen – bestehend aus drei Metallrahmen und einem Faden, den alle 3 Rahmen teilen. Aufgrund der unterschiedlichen Breite der Rahmen und durch ihre jeweilige Codierung vermitteln sie unterschiedliche Bedeutungen. Die Installation nimmt Bezug auf die Geschichte der Computerentwicklung und Automatisierung und spiegelt in ihr zugleich Bezüge zur Geschichte der Textilproduktion wider.

2. Platz

Daniel Angelo Nicola Pantaleo
Call me a Taxi

Escaping my social ego
Integriertes Design, Master of Arts

Aus den Begründungen der Jury:
Die Arbeit von Daniel Angelo Nicola Pantaleo untersucht die Beziehung zwischen einem Kleidungsstück und der Person, die es trägt, und deren Suche nach einer unabhängigen Identität, sowie die Neigung der Mode, die als Maskerade oder als Vehikel des Selbstausdrucks angesehen wird.
Sich der binären Konstruktion von Geschlecht zu widersetzen ist zu einer der wichtigsten Entwicklungen in der Mode des 21. Jahrhunderts geworden. Wo genau verlaufen die Grenzen der Geschlechterdefinition?
Das zeitgenössische Konzept der Fluidität in der Arbeit "Call me a taxi" zeigt sich nicht nur in der Auflösung der Geschlechter, sondern auch zwischen Tag und Nacht, Tragbarkeit, Materialität und Funktionalität der Kleidungsstücke.

3. Platz

Tabea Erhart

Identität als Krise

Afrodeutsche Erfahrungen im gesellschaftlichen Kontext
Integriertes Design, Bachelor of Arts

Aus den Begründungen der Jury:
Die Jurymitglied war der Ansicht, dass es uns durch die Arbeit von Tabea Erhart möglich gemacht wird, mehr darüber erfahren konnten, was es bedeutet, eine Identität und ein Selbstbild als Antwort auf Ungleichheiten in der Gesellschaft zu entwickeln. Das Projekt, welches aus Zeichnungen besteht, die als Mobile installiert sind, drückt eine gewisse Dualität aus: es stellt eine sehr persönliche, "gelebte" Erfahrung dar und setzt gleichzeitig eine klare politische Aussage in Poesie um.

Besondere Belobigungen

Philipp Wienes
Hyperaktivität

Mit Hänschen Klein – dem hyperaktiven Sprachassistenten.
Digitale Medien, Bachelor of Arts

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Te I Um
Das Fremde

Untersuchungen im Alltäglichen
Integriertes Design, Bachelor of Arts

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Izabella Dobielewska
Intimate Relationships with Nonhuman Others

Intimacy-oriented design in search of ethical relationships with the more-than-human world
Integriertes Design, Master of Arts

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Jury

Die Jury des diesjährigen Frese-Design-Preises setzt sich zusammen aus Giliane Cachin (Grafikdesignerin und Lehrbeauftragte an der ECAL Universität für Kunst und Design in Lausanne, Schweiz, 2015 Auszeichnung mit dem Swiss Design Award), Jasmin Grimm (Programmentwicklerin für internationale kulturelle Projekte und Mitbegründerin des Studios Rosy DX, 2017 bis 2019 Programmberaterin für das Festival re:publica „Arts & Culture“), Emily Smith (Professorin am Fachbereich Art & Design und Studiengangskoordinatorin für Communication Design an der UE University of Applied Science Europe, Campus Berlin, 2018 Mitglied der künstlerischen Leitung‚ Fikra Graphic Design Biennial), Annika Tritschler (HfK-Alumna und Bühnen- und Kostümbildnerin an der Hamburgischen Staatsoper sowie am Staatsschauspiel Dresden), Florian Weigl (Kurator von V2_, Lab for the Unstable Media, interdisziplinäres Zentrum für Kunst- und Medientechnologie Rotterdam, Niederlande), Stefan Jeep (Künstler und Geschäftsführer des Künstlerhaus Güterbahnhof, Preisträger des Bremer Förderpreises für Bildende Kunst, 2004 bis 2006 Stipendium Villa Minimo des Kunstvereins Hannover).