Halbe Halbe
Halbe Halbe – Floating in, Swerving out,
Doing Art and Theory
Ausstellung und Vortragsperformances der PhD-Kandidat:innen des binational Artistic PhD-Programms der Hochschule für Künste Bremen
Die Vortragsperformances finden am 14. Juni 2022 von 18 bis 20 Uhr in den Räumlichkeiten der GAK Bremen statt. Beginn der Vernissage auf dem HfK-Schiff Dauerwelle ist um 20:30 Uhr. Es besteht die Gelegenheit, die Ausstellung dort vom 14. bis zum 19. Juni zu besuchen.
Künstler:innen: Harm Coordes, Izabella Dobielewska, Elburuz Fidan, Elisa Storelli, Irena Kukric, Joosten Müller, Ju Young Nam, Henrik Nieratschker, Luiz Zanotello
Ausgehend von der Zusammenführung von Praktiken, die einstmals kategorisch voneinander getrennt gewesen sind, widmen sich die unterschiedlichen Promotionsvorhaben künstlerischen wie gestalterischen Projekten und Forschungsaktivitäten, die über klassische Disziplingrenzen hinausgehen und theoretische, künstlerische, anwendungsbezogene wie technologische Elemente in sich vereinen.
Die Kandidat:innen des PhD-Programms präsentieren ihre Forschungen und Ansätze in Form einer Ausstellung und in Vortragsperformances. Dabei bezieht der Titel der Veranstaltung Halbe Halbe bewusst die (Forschungs-)Praxis der Kandidat:innen mit ein, in der eine gezielte Abgrenzung zwischen Kunst und Theorie gerade nicht besteht. In diesem Sinne teilen die Künstler:innen ihre Forschungen und Einblicke, indem sie fließende Übergänge aushandeln, sich treiben lassen und aus den gezogenen Bahnen – ganz absichtlich – wieder ausbrechen.
Die vielfältigen Forschungspositionen, die in Halbe Halbe – Floating in, Swerving out, Doing Art and Theory vorgestellt werden, zeigen eine große Bandbreite, in der Teile zugleich Ähnlichkeiten aufweisen und miteinander verknüpft werden können und doch stets ihre ganz eigene Einzigartigkeit bewahren.
Durch den Blick in den Abgrund erforscht Luiz Zanotello dessen Verhältnis zum Unbekannten und wie die dabei entstehenden Gefühle ein Verständnis von Zeit bestimmen; Zeit und Zeitverständnis untersucht ebenfalls Elisa Storelli, insbesondere im Hinblick auf die Funktion der Kommunikation, der digitalen Materialität, des Wahrnehmens, Konstruierens und Bewahrens von Zeit; um ein fehlendes oder mangelndes Bewahren geht es Elburuz Fidan, der durch die Betrachtung von umfangreichen Archivmaterial durch eine queere Linse Gegenwissen generiert. Irena Kukric wiederum inszeniert in Landschaften Szenen für unsichtbare Schauspieler:innen und Performanceinstallationen, mit einer ähnlichen Ausrichtung wie Izabella Dobielewska, die die Zentrierung auf den Menschen hin in Frage stellt, indem sie die Beziehung zwischen Mensch und Berg auf einer intimen Ebene dekonstruiert. Eine andere Dimension nimmt diese Frage für Harm Coordes an, der durch das Erzeugen von Erlebnissen und Gemeinschaft Modepraktiken erforscht, die neoliberale Strukturen unterlaufen; einer Demontage von kapitalistischen Prinzipien geht auch Henrik Nieratschker in seiner Tätigkeit als Künstler im Warenlager wie in seinen Analysen von Modellen der digitalisierten Arbeit nach. Modelle anderer Art stehen im Fokus von Joosten Müllers Forschungen zu Zellmodellen und deren Visualisierung, die er vor dem historischen Hintergrund von sich wandelnden Lernprozessen untersucht und für die er neue didaktische Ansätze vorschlägt, um die kleinsten Lebensbausteine zu verstehen. Diese kritische, befragende Haltung setzt auch Shoey Nam in ihrer Forschung um, die der eindeutigen Bewertung von Gelächter und Trivialem als Element der Sorglosigkeit und Freude die deren Ambivalenz, Komplexität und Bedeutung als kathartisches Mittel bei Krisen und in schwierigen Situationen gegenüberstellt.
Weitere Informationen zum binational Artistic PhD Programm hier.
Zeitplan
Vom 14. bis 19 Juni kann die Ausstellung auf dem neuen Veranstaltungsort Dauerwelle besucht werden. Am 14. Juni geben die Kandidat:innen Einblicke in ihre Forschung im Rahmen von Vortragsperformances in der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) Bremen. Eine begleitete Führung wird hierzu am 18. Juni angeboten werden.
14. Juni
18 – 20 Uhr: Vorträge/Performances der PhD-Kandidat:innen in der GAK (Gesellschaft für Aktuelle Kunst), www.gak-bremen.de
20:30 bis 23 Uhr: Ausstellungseröffnung auf dem HfK-Schiff Dauerwelle
18. Juni Lange Nacht der Museen
18 – 23 Uhr: Führungen, geleitet von den PhD-Kandidat:innen
Anmeldung für die Führungen folgt durch PHDS@hfk-bremen.de
Guided Tours:
18 – 18:45 Uhr
19 – 19:45 Uhr
20 – 20:45 Uhr
19. Juni
Finissage: Ende der Ausstellung
Veranstaltungsorte
GAK Bremen, Teerhof 21, 28199 Bremen
Dauerwelle Bremen, Bürgermeister-Smidt Brücke, Anliegerplatz, 28199 Bremen
Die Dauerwelle ist nicht barrierefrei.
Ansprechpartner:innen
Dr. Kathrin Gollwitzer-Oh: k.gollwitzer-oh@hfk-bremen.de
Icaro Lopez de Mesa Moyano: ilopezdemesamoyano@hfk-bremen.de
Prof. Dr. Andrea Sick: a.sick@hfk-bremen.de