Zanele Muholi - Visual Activism
Visual Activism
Black queer born frees in SA Townships
Öffentliche Antrittsvorlesung der „Artivistin“ und HfK-Honorarprofessorin Zanele Muholi
Seit 2013 ist die südafrikanische Künstlerin, Fotografin und Aktivistin Zanele Muholi Honorarprofessorin der Hochschule für Künste Bremen. Die Ernennungsurkunde überreichte ihr Bremens Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt anlässlich der Festveranstaltung zum 25.-jährigen Bestehen der HfK Bremen als künstlerische Hochschule am 28. Oktober letzten Jahres in Bremen.
Muholis künstlerische Arbeit ist von ihrem starkem gesellschaftlichem Engagement geprägt. Sie selbst nennt sich „Artivistin“ und vereint so in einem Wort ihre künstlerische Tätigkeit und ihr politisches Engagement für die Rechte von schwarzen Lesben im Besonderen und LGBTI (Lesbian, Gay, Bi, Trans, Intersex)-Personen im weiteren Sinn. Mit ihren in der südafrikanischen Kultur in vielfacher Weise riskanten und mutigen Darstellungen lesbischer und andere Sujets behauptet sich Muholi kämpferisch seit langem – oft auch gegen erhebliche Widerstände. In Deutschland wurde Zanele Muholi spätestens bekannt durch ihren beachtlichen Erfolg bei der Teilnehme an der documenta 13 im Jahr 2012.
Antrittsvorlesung
von Zanele Muholi
“Black queer born frees in SA Townships”
(in englischer Sprache)
am 21. Mai 2014, 18 Uhr
Hochschule für Künste Bremen
Speicher XI 8, Auditorium
In Zeiten einer vermehrten homophoben Gesetzgebung in afrikanischen Ländern sowie einem Klima der Intoleranz gegenüber Homosexuellen in der westlichen Welt zeichnet sich Südafrika durch eine Verfassung aus, die zwar die gleichgeschlechtliche Ehe anerkennt, wo jedoch die schwarze LGTBI, die lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle und intersexuelle Gemeinschaft, von Hassverbrechen heimgesucht wird.
Schwarze Lesbierinnen sind besonders gefährdet und regelmäßig Opfer von brutalen Morden und sogenannten „heilenden Vergewaltigungen“ durch Nachbarn oder „Freunde“. 2013 dokumentierte Zanele Muholi Hochzeiten und Beerdigungen der LGTBI-Gemeinschaft in Südafrika, freudige und schmerzliche Begebenheiten, die häufig miteinander einher zu gehen scheinen. Muholis Projekt bietet Fotografien, Videoarbeiten sowie eine Installation, in denen sie die Ähnlichkeit von Erscheinungsformen der Trauer und jenen der Feierlichkeit hervorhebt. Beide Erscheinungsformen sind Ereignisse, die das Bedürfnis nach einem geschützten Raum für den Ausdruck individueller Identitäten unterstreichen.
Zanele Muholi wurde 1972 in Umlazi, Durban geboren und lebt heute in Johannesburg. Ihre künstlerische Ausbildung und Laufbahn begann sie bereits als erfahrene Photographin 2003 mit dem Abschluss in Advanced Photography beim Market Photo Workshop in Newton. Den Titel Master of Fine Ars erhielt sie 2009 von der Ryerson University im kanadischen Toronto für die kulturwissenschaftlich ausgerichtete Arbeit „Visual history of black lesbian identity and politics in post-apartheid South Africa“.. 2013 erhielt sie den “Fine Prize for an emerging artist” des Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, Pennsylvania, USA. Sie wurde gleichfalls ausgezeichnet mit dem Index on Censorship - Freedom of Expression art award in London.

In times of increasingly homophobic legislation enacted by African countries and in a climate of intolerance towards homosexuals in the Western world, South Africa distinguishes itself with a Constitution that recognises same-sex marriages; yet the black LGBTI (lesbian, gay, bisexual, transgender and intersex) community is plagued by hate crimes.
Black lesbians are particularly vulnerable and are regularly victims of brutal murders and 'curatives rapes' at the hand of neighbours or 'friends'. In 2013 Muholi has been documenting weddings and funerals in the black LGBTI community in South Africa, joyful and painful events that often seem to go hand in hand. Her project features photographs, video works and an installation highlighting how manifestations of sorrow and celebration bear similarities and are occasions to underline the need for a safe space to express individual identities.
Vortrag (Lecture): 21.5. 18h
Workshop/Gespräch mit Studierenden: 22.5. 10h
Auditorium Speicher XI - 8
Muholi was born in Umlazi, Durban, in 1972, and lives in Johannesburg. In 2013 she was the recipient of the Fine Prize for an emerging artist at the Carnegie International, Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, Pennsylvania, USA. Also in 2013, she was made Honorary Professor of the University of the Arts/Hochschule für Künste Bremen; she won the Index on Censorship - Freedom of Expression art award in London and was named as one of Foreign Policy's Global Thinkers of 2013. Her Faces and Phases series was included on the South African Pavilion at the 55th Venice Biennale, Imaginary Fact: South African art and the archive (2013), on Documenta 13 in 2012, and on the 29th São Paulo Biennale in 2010. Her work is currently on view at Wits Art Museum in Johannesburg as part of Queer and Trans Art-iculations, a joint exhibition with Gabrielle Le Roux (until 30 March); she has solo exhibitions at the Williams College Museum of Art, Williamstown, Massachusetts, USA (until 27 April) and Wentrup Gallery, Berlin (till 28 February), and an upcoming show at the Schwules Museum, Berlin (21 March to 9 June).

