Am Speicher XI

Der Speicher XI befindet sich in der Bremer Überseestadt, einem der größten städtebaulichen Projekte Europas. Die Überseestadt ist ein Standort der Möglichkeiten und des Wandels. Dort treffen anspruchsvoll sanierte Schuppen auf architektonisch interessante Neubauten. Neben historisch gewachsenen Gewerbe- und Hafenstrukturen entstehen neue und lebendige Arbeits- und Lebenswelten. Als Kunst- und Musikhochschule ist die HfK Bremen maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt und gibt Impulse, die die Entwicklung eines neuen Kreativviertels befördern.

Mit einer Länge von 403 Metern ist der Speicher XI das zweitlängste Gebäude der Stadt. Neben der Hochschule für Künste befinden sich im Speicher XI unter anderem das Hafenmuseum Bremen, das Bremer Zentrum für Baukultur, das Kulturforum Speicher XI, das Infocenter Überseestadt, Architektur- und Ingenieurbüros sowie weitere Unternehmen und Agenturen. 

Die HfK Bremen erstreckt sich auf 216 Metern Länge über die Segmente 4 bis 7 und 8 bis 16. Neben dem Fachbereich Kunst und Design ist ein Großteil der Verwaltung der HfK im Speicher XI ansässig. Auf jedem der vier Stockwerke befindet sich ein weitläufiger Flur, der die einzelnen Ateliers, Werkstätten, Verwaltungsbüros und eine Mensa miteinander verbindet. Auch das Hochschulradio Radio Angrezi sowie die Galerie Flut sind im Speicher XI ansässig und stellen ein Experimentierfeld für die Studierenden dar.

Das Herzstück des Speichers XI sind professionell ausgestattete und betreute Werkstätten, die allen Lehrkräften und Studierenden zur Verfügung stehen. Von Bronzegießerei über Modellbau, manuellem Druck bis hin zum Tonstudio: Studierende können in den 16 Werkstätten des Fachbereichs Kunst und Design künstlerische und gestalterische Entwürfe am Modell oder Objekt erproben, Materialien kennenlernen und ihre Projekte handwerklich umsetzen. Die Werkstätten des Speicher XI sind elementarer Bestandteil des Studienalltags und die Werkstattleiter:innen wichtige Ansprechpersonen für die Studierenden.

Bunte Container, die an die Hafengeschichte erinnern, stehen vor dem Speicher. Sie bieten zusätzlichen Raum für kreative Entfaltung und schaffen ganz pragmatisch Arbeitsflächen. Die Fahrradwerkstatt in einem Seecontainer und die Möglichkeit Lastenfahrräder auszuleihen sind bei den Hochschulmitgliedern sehr beliebt.

Der Speicher XI ist ein geschichtsträchtiger Ort und seine einzigartige Architektur bietet Raum für Austausch und Begegnung. Er wurde von 1908 bis 1912 als Baumwollspeicher erbaut. Die Planung und Durchführung erfolgte durch die Bremer Bauinspektion, Bereich Zollausschlussgebiet und Überseehafen, in Verantwortung von Baurat Eduard Suling und durch den Architekten der Bauinspektion Nause. Das heutige Gesamtgebäude war ursprünglich in zwei separate Speicher unterteilt, den Speicher XI und den Speicher XIII. Die beiden aus viergeschossigen Bodenspeichern bestehenden Gebäude sind in Konstruktion, Grundriss und Aufriss identisch. Beide Gebäude wurden nach dem Zweiten Weltkrieg instand gesetzt und durch ein Betriebsgebäude miteinander verbunden. Die Fassade des Speicher XI ist weniger historisierend als die älteren, neugotisch geprägten Speicher des Europahafens. Das Fassadenmaterial besteht aus Backsteinen und Putz. Die über die Trauflinie hinausragenden Treppenhäuser sowie zusätzliche Ladelukenreihen fördern die Rhythmisierung der Fassade. Durch diese Gliederung wirkt die Fassade auch nach der Verbindung der beiden Speicher nicht monoton.

Der Speicher XI steht aus hafengeschichtlichen Gründen als Industriedenkmal seit 1994 unter Denkmalschutz. Er wurde von 2001 bis 2003 durch die Firma des Bremer Bauunternehmers und -betreuers Prof. h. c. Dr. jur. Klaus Hübotter saniert. Auch für den Um- und Ausbau des Speichers XI als Standort der HfK und des Hafenmuseums Bremen war Klaus Hübotter verantwortlich. Nach Fertigstellung der Sanierungsarbeiten bezog die HfK Bremen im Jahr 2003 den frisch renovierten Speicher XI. Zuständig für die Planung und Durchführung der Sanierungsarbeiten waren die Bremer Architekten Schomers und Schürmann, die im Jahr 2010 für diese Leistung mit dem Bremer Denkmalpflegepreis ausgezeichnet wurden. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Speicher XI im Jahr 2011 ernannte der Akademische Senat der HfK Klaus Hübotter zum Ehrensenator, ein Zeichen des Dankes, der Verbundenheit und der bleibenden Wertschätzung für sein jahrelanges Engagement. Sein Lebenswerk – historische Bausubstanz zu erhalten und mit aktuellem künstlerischem Leben zu füllen – hat die HfK und die Stadt Bremen nachhaltig geprägt. 

Hochschule für Künste Bremen
Am Speicher XI 8
28217 Bremen

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Die HfK ist am Standort Am Speicher XI eingeschränkt barrierefrei.

Die Hochschule hat vier Ebenen. Die vier Ebenen sind über zwei Aufzüge voll barrierefrei erschlossen. Ein barrierefreies WC befindet sich auf Ebene 1 und Ebene 4.

Es befindet sich ein ausgewiesener Behindertenparkplatz am Eingang mit Rampe.