Standorte

Die HfK ist eine Hochschule der scheinbaren Gegensätze: Sie ist Kunst- und Musikhochschule zugleich, regional verankert und doch extrem international ausgerichtet. Sie ist in diversen urbanen Kontexten zu Hause und erstreckt sich über verschiedene Standorte in der Stadt, die sehr unterschiedlich sind: von klassizistisch bis schwimmend und zeitgenössisch. Gerade dieser Kontext macht die HfK zu einem besonderen Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs. Nicht nur Hochschulangehörige profitieren von den dadurch gebotenen vielfältigen Perspektiven. Durch die künstlerische Praxis und ihr vielfältiges kulturelles Angebot ist sie Impulsgeberin für Stadt und Gesellschaft und eine feste Säule des kulturellen Lebens in Bremen.

Der Speicher XI befindet sich in der Bremer Überseestadt, einem der größten städtebaulichen Projekte Europas. Die Überseestadt ist ein Standort der Möglichkeiten und des Wandels. Hier treffen anspruchsvoll sanierte Schuppen auf architektonisch interessante Neubauten. Neben historisch gewachsenen Gewerbe- und Hafenstrukturen entstehen neue und lebendige Arbeits- und Lebenswelten. Als Kunst- und Musikhochschule ist die HfK maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt, denn der Speicher XI befindet sich inmitten des ehemaligen Hafengebiets. Das historische und denkmalgeschützte Speichergebäude beherbergt den Fachbereich Kunst und Design, auch die Hochschulleitung, die Verwaltung sowie die künstlerischen und technischen Werkstätten sind hier ansässig. Als ehemaliger Baumwollspeicher ist der Speicher XI ein geschichtsträchtiger und umfunktionierter Ort. Seine einzigartige Architektur bietet Raum für Austausch und Begegnung. Auf jedem der vier Stockwerke befindet sich ein weitläufiger Flur, der die einzelnen Ateliers, Werkstätten, Verwaltungsbüros und eine Mensa miteinander verbindet. Auch das Hochschulradio Radio Angrezi, sowie die Galerie Flut sind im Speicher XI ansässig und stellen ein Experimentierfeld für die Studierenden dar. Bunte Container vor der Hochschule bieten zusätzlichen Raum für kreative Entfaltung und pragmatische Arbeitsflächen. Die Fahrradwerkstatt in einem Seecontainer und die Möglichkeit Lastenfahrräder auszuleihen sind bei den Hochschulmitgliedern sehr beliebt.

Mitten in der City, in unmittelbarer Nähe des Konzerthauses Glocke, befindet sich die Dechanatstraße. Hier ist der Fachbereich Musik zu Hause. Weitere wichtige Bremer Kulturinstitutionen wie die Kunsthalle, das Theater Bremen, das Gerhard-Marcks-Haus und das Wilhelm Wagenfeld Haus befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Zentral gelegen zwischen Bremer Viertel, Stadtkern, Altstadt und der Schlachte und angesiedelt in einem ehemaligen Schulgebäude des Alten Gymnasiums verfügt das ebenfalls denkmalgeschützte, spätklassizistische Gebäude über Konzert- und Musiksäle, Ensemble- und Unterrichtsräume sowie moderne Übungsräume. Über den Dächern des Schnoorviertels, in einem achteckigen Turm des Hochschulgebäudes, befindet sich außerdem eine historische Sternwarte, die seit 2010 eine Turmorgel beherbergt. In dem neu renovierten Musikkeller und der 2020 eröffneten Mensa13 finden regelmäßig Konzerte wie der HfK-Jazz-Club statt. Mit über 300 öffentlichen Konzerten aller Musikrichtungen pro Jahr trägt der Fachbereich Musik maßgeblich zum kulturellen Angebot der Stadt bei. Die besondere Atmosphäre der Hochschule sowie ihr vielfältiges und abwechslungsreiches Musikprogramm werden dabei auch für die Bremer Stadtgesellschaft erlebbar.

In unmittelbarer Nähe des Speichers XI befindet sich der Gebäudekomplex Speicher XI A. Durch das neue Gebäude hat die HfK eine langersehnte, maßgeschneiderte Erweiterung in der Überseestadt erhalten, die die Bereiche Kunst, Design und Musik noch enger miteinander verzahnt. Deutlich sichtbar entsteht im urbanen Stadtraum ein geschützter Ort, an dem Lehre, künstlerische Praxis und künstlerisch-wissenschaftliche Forschung einen interdisziplinären Dialog führen. Das Gebäude sticht durch seine besondere Architektur ins Auge. Die markanten „Sheddächer“ erinnern an die klassische Industrie- und Fabrikarchitektur des Hafens. Auf rund 2.000 m2 Fläche schafft der Speicher XI A einen neuen Ort der künstlerischen Auseinandersetzung – in Studium und Lehre genauso wie mit der Öffentlichkeit. Ausstellungen, Vorträge, Medieninstallationen und Performances finden hier ebenso statt wie Konzerte und Opernaufführungen. Durch die großen Fenster ist der Speicher XI A nicht nur lichtdurchflutet. Es ist auch ein permanentes Schaufenster entstanden, durch das die Menschen den Künsten auch zufällig begegnen können.

Ein außergewöhnlicher und beweglicher Standort der HfK befindet sich (meistens) auf der Weser: das Veranstaltungsschiff MS Dauerwelle. Das 53 Meter lange, ehemalige Fahrgastschiff stellt eine schwimmende Erweiterung der HfK im Stadtraum dar. Nach Entfernen des Zwischendecks ist ein großer, lichtdurchfluteter Raum mit zwei übereinanderliegenden Fensterreihen entstanden, der Ausstellungs- und Veranstaltungsraum ist. Die Dauerwelle ist ein besonderer Ort: Performances, Konzerte und Vorträge erfahren durch die Umgebung eine andere Dynamik und anstatt Kunst im White Cube präsentieren Künstler:innen ihre Werke an historischen Schiffswänden und mit Blick auf das Wasser. Im Mai 2022 fand die feierliche Schiffstaufe am zentralen Liegeplatz an der Bürgermeister-Smidt-Brücke statt. Durch ihre unmittelbare Nähe zur Weserburg Museum für moderne Kunst und der Gesellschaft für Aktuelle Kunst (GAK) ermöglicht sie einen engen und direkten Austausch mit zentralen Bremer Kunst- und Kulturakteur:innen. Als schwimmender, nomadischer Raum ohne festen Boden kann die Dauerwelle die HfK auch an anderen Orten erlebbar machen.