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Dienstag | 24. September 2024

Die Schönheit der Verletzlichkeit

HfK-Student Max Grund stellt "Contemporary Male Relationships" aus
© Max Grund

HfK-Student Max Grund wurde von einer Jury als Teilnehmer des niederländischen Breda Photo Festivals 2024 ausgewählt. Noch bis 3. November zeigt er im Festivalzentrum Carré Chassé, Chasséveld 3A, seine Arbeit „Contemporary Male Relationships“. 

Diese fotografische Coming-of-Age-Serie fängt die turbulente Reise der Männlichkeit in einer patriarchalischen Gesellschaft ein. In vier akribisch inszenierten Bildern, die eine höchst theatralische Bildsprache verwenden, lädt Max Grund den Betrachter in eine utopische Welt ein. Grund entwirft eine alternative Realität, in der die traditionelle Machtdynamik zerbricht und den Weg für Verletzlichkeit und zweideutige Beziehungen zwischen Männern ebnet.

Ausgehend von persönlichen Erfahrungen während seiner Teenagerzeit erforscht der Künstler in seinen Arbeiten Themen wie Ausgrenzung, Scham und Arroganz als eine Form des Selbstschutzes. Jedes Bild dient als Schlüsselmoment im kathartischen Prozess des Künstlers. 

Max Grund äußerte sich zur Ausstellungseröffnung so: „Mir fiel es immer schwer, Beziehungen zu anderen Männern zu führen. Abgesehen von romantischen oder sexuellen Beziehungen, meine ich. Ich habe das nie so ganz verstanden und mich oft ausgeschlossen gefühlt. Aber natürlich war ich auch Mitläufer, um ein bisschen weniger alleine zu sein. 

Es geht darum in einer patriarchalen Gesellschaft als Mann aufzuwachsen und um die Werte und Regeln, die einem dabei aufgezwungen werden. In meiner Arbeit spiele ich mit Geschlecht und spreche von einer Fantasie, in der vielfältige Beziehungen und Verletzlichkeiten unter Männern möglich sind. Ich musste da einen Zwischenschritt gehen. Für mich selber. Aber eigentlich sollte es nicht darum gehen, Männlichkeit neu zu definieren. Wenn ich nämlich anfange gute menschliche Eigenschaften der Männlichkeit zuzuordnen, kommt schnell die Frage auf, was diese männlich macht, außer dass ein Mann sie performt. Wir sollten generell aufhören vom biologischen Geschlecht irgendwelche Charakterzüge abzuleiten."