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Mittwoch | 4. Mai 2022

Symposium „John Dowland’s Activities on the Continent“

Bericht vom Symposium „John Dowland’s Activities on the Continent“ an der HfK im April 2022
© Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

Bericht vom Symposium „John Dowland’s Activities on the Continent“ an der HfK im April 2022

Nachdem bereits 2019 die Crème de la Crème der internationalen Lautenisten und Forscher zur Lautenmusik nach Bremen zum Symposium „Teaching and Studying Lute in higher Education“ gereist waren, folgten sie 2022 erneut der Einladung von Joachim Held, HfK-Professor für historische Lauteninstrumente. Diesmal sollte sich das Symposium mit einem der wichtigsten Komponisten der Renaissance widmen: John Dowland. Vielen Musikinteressierten ist er spätestens nach der CD „Songs from the Labyrinth“ (2006) bekannt, dem achten Studioalbum des britischen Singer-Songwriters Sting, das er mit dem bosnischen Lautenisten Edin Karamazov aufgenommen und Dowland gewidmet hat.

Joachim Held konzertiert während des Symposiums © Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

Für das Symposium hatte Joachim Held die Auslandsreisen des Komponisten im Fokus. Was hat er dort erlebt und wie haben die Reisen nach Frankreich, Italien, Deutschland und Dänemark seine Kompositionen geprägt? Bereits 2013 fand der dänische Musikforscher Peter Hauge heraus, dass Dowland bei weitem nicht nur aus rein musikalischen Gründen gereist war, nein, er war ausdrücklich in diplomatischen Diensten und eventuell sogar als Spion unterwegs. Diese unerwarteten Aspekte konnte Lautenist Franco Pavan zu den Italienreisen des Komponisten erläutern. In seinem Einführungsvortrag fasste Joachim Held den Forschungsstand zu diesem Themenkomplex zusammen. Christoph Prendl, der neue HfK-Professor für Musiktheorie in der Alten Musik, analysierte die Bedeutung eines musiktheoretischen Traktates aus dem Jahr 1519, das Dowland übersetzt hatte.

Paul O’Dette © Hochschule für Künste Bremen – Lukas Klose

Aber nicht nur wissenschaftliche Vorträge zeichneten das Symposium aus. Auch hochkarätige Konzerte fanden statt und präsentierten die Musik der Länder, die Dowland bereist hatte. So spielte Julian Behr (Schola Cantorum Basiliensis) Lautenmusik der deutschen Höfe von Kassel und Braunschweig, Paul O’Dette (Eastman School of Music, Rochester, New York) interpretierte Kompositionen, die in Hinblick auf Dowlands Reise nach Italien einige Relevanz hatten, und Jakob Lindberg (Royal College of Music, London) ließ Kompositionen aus dem dänischen Umfeld hören. Joachim Held, als Vertreter der HfK, spielte Lautenmusik aus Frankreich um 1580, als die erste Auslandsreise Dowlands stattfand.

Einen Tag vor Beginn des Symposiums gab Paul O´Dette eine Masterclass und rundete somit das Gesamtbild des Symposiums ab.

„Die Verbindung von Wissenschaft, Theorie und Praxis entsprach in hohem Masse den Idealen der HfK“, so Joachim Held.

Die Vorträge werden 2023 von der English Lute Society in Buchform veröffentlicht.