Review
Donnerstag | 10. Juli 2025

Ein Abend im Zeichen intensiver musikalischer Auseinandersetzung

Klangvoller Höhepunkt: HfK-Sinfoniekonzert mit Werken vom Barock bis zur Romantik.
© Hochschule für Künste Bremen – Anja Segermann

Für das Sinfonieorchester der Hochschule für Künste Bremen bildete das Konzert am 18. Juni 2025 einen klangvollen Höhepunkt des Sommersemesters. Unter der Leitung von Prof. Thomas Klug präsentierten die Studierenden ein anspruchsvolles Programm, das drei musikalische Epochen miteinander verband – vom barocken Konzert bis zur spätromantischen Sinfonik.

Im Zentrum des Abends standen zudem zwei Konzertexamen – die höchste künstlerische Abschlussprüfung der HfK –, die in den ersten beiden Programmteilen durch solistische Beiträge eingebunden waren. Minghao Zhang (Oboe) interpretierte Johann Sebastian Bachs Konzert in F-Dur BWV 1053, Yu Mita (Violine) Leonard Bernsteins „Serenade nach Platons ›Symposion‹“. Beide Werke stellten nicht nur hohe Anforderungen an Technik und Ausdruck, sondern auch an das Zusammenspiel zwischen Solisten und Orchester.

Nach der Pause folgte mit Pjotr Iljitsch Tschaikowskis 5. Sinfonie in e-Moll op. 64 ein Werk von großer sinfonischer Dichte, das die Studierenden in ihrer ganzen orchestralen Besetzung forderte. Die vielschichtige Klangsprache Tschaikowskis, mit ihren Wechseln zwischen Schicksalsmotiv, Walzermelodik und orchestraler Dramatik, bildete einen wirkungsvollen Abschluss des Konzertabends.

Die drei Werke des Abends standen nicht zufällig nebeneinander: Sie verdeutlichen, wie sich die Funktion, Auffassung und Ausdrucksweise von Musik im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben – von der höfischen Gebrauchsmusik des Barock über das intellektuell motivierte Konzert des 20. Jahrhunderts bis hin zur emotional aufgeladenen Klangsprache der Romantik. Diese Auseinandersetzung mit musikalischer Tradition und Entwicklung ist zentraler Bestandteil des Curriculums im Orchesterstudium an der HfK Bremen.

Der Konzertabend war damit nicht nur eine öffentliche Darbietung, sondern auch Ausdruck eines intensiven künstlerischen und pädagogischen Prozesses – getragen von der kollektiven Leistung des Sinfonieorchesters, den solistischen Prüfungen und der musikalischen Leitung durch Prof. Thomas Klug.

Schon jetzt vormerken: Am 18. November 2025 findet das nächste Orchesterkonzert der HfK Bremen im Tabakquartier statt – mit dem Sinfonieorchester und dem Hochschulchor unter der Leitung von Prof. Thomas Klug.