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Montag | 28. Juli 2025

Egemen Demirci: TEXT MATERIAL

Erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland
© Egemen Demirci

In seiner ersten institutionellen Einzelausstellung in Deutschland zeigt der PhD-Kandidat der Hochschule für Künste Bremen, Egemen Demirci, unter dem Titel TEXT MATERIAL eine raumgreifende Auseinandersetzung mit Sprache als künstlerischem Material und Ausstellung als Handlung. In der Kunsthalle Baden-Baden bringt Demirci ältere und neue Werke erstmals gemeinsam zur Aufführung. Ausgangspunkt ist die Frage, wie Bedeutung entsteht, wann sie sichtbar wird und welche Rolle Medium, Format und räumliche Disposition dabei spielen.

Die gezeigten Arbeiten eint ein künstlerisches Verfahren der Re-Konfiguration: Bestehende Werke werden durch Abstraktion, Integration neuer Komponenten oder einen Wechsel des Mediums transformiert. Dadurch verschiebt sich die performative Qualität des Textes als Kunstwerk. Auch der Ausstellungsraum wird nicht bloß als Kulisse begriffen, sondern als strukturierendes Element – als ein Ort, der Zugänge definiert, Perspektiven lenkt und Bedeutung rahmt.

Demircis künstlerische Praxis thematisiert das Verhältnis von Sprache, Raum und Wahrnehmung. Indem er bestehende Arbeiten modifiziert und ihre Lesbarkeit fragmentiert, geraten scheinbare Gewissheiten ins Wanken. Die Ausstellung verweigert sich einem abgeschlossenen Narrativ und fordert stattdessen zur kritischen Positionierung heraus – zwischen Behauptung und Zweifel, zwischen Lesbarkeit und Unlesbarkeit.

Egemen Demirci (*1983, Izmir) arbeitet seit mehr als einem Jahrzehnt mit dem Schwerpunkt Text im Kunstkontext. Seine Werke stellen Konzepte von Autorschaft, Identität und Zugänglichkeit infrage. In vielen seiner ortsspezifischen Projekte untersucht er die transformative Kraft von Sprache im öffentlichen Raum sowie die Ambivalenzen, die sich aus ihrer Inszenierung ergeben.

Die Ausstellung ist noch bis zum 14.9.2025 in der Kunsthalle Baden-Baden.

Binational Artistic PhD Program

Die Hochschule für Künste Bremen bietet als Form eines postgradualen Studiums ein künstlerisch-wissenschaftliches PhD-Programm an, das in Kooperation mit der University Leiden (sowie der  Academy of Creative and Performing Arts (ACPA) in der Hague), der Universität Groningen (zusammen mit der Minerva Art Academy Groningen), der  Universität Gothenburg (mit der HDK-Valand - Academy of Art and Design) und anderen organisiert wird.

Im Zentrum steht dabei die künstlerische bzw künstlerisch-gestalterische Praxis, welche die Grundlage für das Promotionsvorhaben, die daraus resultierenden Forschungstätigkeiten und die Wissensproduktion (den Wissensgewinn?) darstellt. 

Das Artistic PhD-Programm ermöglicht es PhD-Kandidat*innen, eigenständig künstlerisch-wissenschaftliche Forschungsvorhaben durchzuführen, Methoden und diskursive oder theoretische Ansätze kritisch zu reflektieren, ihre Arbeit in internationalen Kontexten zu etablieren und sich – auch durch Lehrerfahrung – weitergehend zu qualifizieren. Somit richtet sich das Programm explizit an Studierende mit einem künstlerischen bzw. gestalterischen Masterabschluss oder einem künstlerischen Diplom.