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Bewerbungszeitraum für das Wintersemester 2025/26 – Digitale Medien (B.A.): 1.2.–15.5.2025 – Digitale Medien (M.A.): 1.4.–31.5.2025 – Integriertes Design (M.A.): 1.4.–15.5.2025

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Auszeichnung
Sonntag | 9. Februar 2014

Hochschulpreise 2014 für Digitale Medien, Design und Kunst sowie Sonderpreis

Studierende aller Studiengänge der Hochschule für Künste Bremen im Rahmen der Hochschultage ausgezei

Aus insgesamt 30 nominierten Arbeiten aus dem Studiengang Digitale Medien hat die Jury folgende Preisträger ermittelt. Der 1. Preis ging an Florian Born, der 2. Preis an YouYou Yang, der 3. Preis an Vincent Baumann. Der Jury, geführt von Prof. Andrea Sick, gehörten an Juli Gudehus (Kommunikationsdesignerin, Berlin), Darsha Hewitt (Elektronikkünstlerin, Montreal, Concordia University), Dirk Beckmann (artundweise, Bremen) und Ingmar Lähnemann (Kurator, Bremen).

1. Preis: Florian Born 
für sein Modulares Eingabesystem aus physikalischen Bedienelementen für Multitouchgeräte zur Anpassung universeller Parameter

Ein großer Nachteil von Touch-Geräten ist die fehlende Haptik beispielsweise für das Feineinstellen von Parametern. Florian Born hat ein System entwickelt, in dem das iPad zur Organisation einzelner Bedienelemente dient. Diese können auf dem Display platziert werden. So entsteht ein modulares Interface, welches schnell anpassbar ist und durch Übertragung durch ein OSC-Protokoll auch auf einem weiteren Gerät genutzt werden kann.
Die Jury hat die Idee, ein Userinterface haptisch bedienbar zu machen, sehr überzeugt. Noch mehr hat aber überzeugt, dass dieses von Florian Born auch tatsächlich mit äußerster Genauigkeit und ästhetischer Stilsicherheit funktionsfähig entwickelt wurde. Die Jury hat die sehr gute intelligente, präzise und einfache Ausführung hervorgehoben und sieht in dem Modulsystem deutlich die Produktfähigkeit. Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Systems sowohl im Musikbereich, zum Beispiel für DJs oder aber auch im Grafik- und Filmbereich wurden von der Jury betont.

2. Preis: YouYou Yang
für die Masterarbeit Pre-Invention of a Time Machine

Eigentlich wünscht sich jeder eine Zeitmaschine. Youyou Yang hat einen Film gemacht, in dessen Zentrum das Gespräch mit Betamon steht, der fähig ist eine Zeitmaschine zu bauen. Die Jury ist von dem absurden Film, mit der surrealen Ausstattung begeistert und betont die gekonnt platzierten theoretischen Versatzstücke in dem Gespräch, die mit dem Phänomen Zeitmaschine sowie mit dem Wunsch nach einer solchen einhergehen. Die detailreiche Ausstattung der Personen, das Bühnenbild sowie die Dialoge zeugen von Präzision, Humor und Vielschichtigkeit.

3. Preis: Vincent Brinkmann
Shuttered by Nature (Semesterarbeit im Bachleorstudium)

Die Quantität von weltweiten Erdbeben erzeugt auf einer Betonplatte den Einschlag eines Meißels. Anhand von Live-Daten wird so die Betonplatte nach und nach zerstört. Da Erdbeben weder exakt berechenbar noch vorhersagbar sind, entsteht aus der Zählung von weltweit stattfindenden Erdbeben ein natürlicher Random Wert. Im Ruhezustand liegt der Meißel abwartend auf dem Medium, bereit jederzeit die Betonplatte - die auch als Display bezeichnet werden könnte - zu zerstören. Diese skulpturale seismographische Black Box hat die Jury in ihrer ästhetischen Erscheinung mit ihrem klaren Konzept der Selbstzerstörung sehr überzeugt. Die Komplexität der Arbeit, die sowohl eine Auseinandersetzung mit dem Skulpturbegriff sowie auch mit Fragen der Datenvisualisierung anregt, wurde von der Jury nachdrücklich betont.

Jury zeichnet Annika Tritschler, die Projektgruppe „Bonjour Magazine“ und Sarah Kunze aus

Den 1.Preis im Studiengang Integriertes Design erhält HfK-Absolventin Annika Tritschler für ihre Abschlussarbeit „Herr Schwarz – ordne und finde“. Ausgangspunkt für das Projekt einer eigenen Oper war der Zufallsfund eines alten Leitzordners mit Dokumenten und Notizen aus den Jahren 1937 bis 1947. Annika Tritschler ließ sich durch die Fundstücke zu ihrer Diplomarbeit inspirieren. Sie schuf Libretto, Bühnenbild, Kostüme und inszenierte ihre eigene Oper.
„Das Ergebnis des Experiments ist eine Kammeroper von 25 Minuten. Das Stück ist ein Versuch Oper nicht rein narrativ, sondern als Zugang zu einem Erinnerungsraum zu denken, der uns mit visuellen, auditiven, textuellen und ästhetischen Fragmenten umgibt. Thematisch bewegen wir uns zwischen Realität und Fiktion, zwischen Distanz und Voyeurismus,“ schrieb die Jury in der Begründung für die Auszeichnung mit dem 1. Preis.

Der 2. Preis Integriertes Design geht an die Projektgruppe Bonjour Magazine. Das Magazin-Projekt entstand aus dem HfK-Kurs Illustration Quest, in dem den Studierenden die vier meistverbreiteten Kategorien der Illustration vermittelt wurden. Inhalte wurden in der Gruppe ausgewählt, vertieft und illustriert - Textbeiträge stammen sowohl von Kursteilnehmern als auch von externen Theoretikern. Die sechs bis jetzt veröffentlichten Ausgaben behandeln unterschiedliche Themen und entstanden in Zusammenarbeit mit den Digitalen Medien, dem Erstsemesterworkshop RRR und der Grafikklasse der Universität für angewandte Künste Wien. Zu jeder Ausgabe wurde eine öffentliche Release-Party veranstaltet. Das Bonjour Magazine soll im nächsten Semester weiterhin erscheinen.

Mit dem 3. Preis wurde Sarah Kunze für ihre Bachelorarbeit „Lass mich Dir eine Geschichte erzählen – Schmuck als Medium von Identität“ ausgezeichnet.
Ausgangspunkt für Kunzes Arbeit war eine Bestandsaufnahme der Geschichte und Kultur von Schmuck sowie eine Analyse von Ausdrucksformen, Materialien und Techniken zu der Frage: Wie funktioniert Schmuck und was kann er bedeuten? Es entstanden Studien zu Körper- bzw. Schmucksprachen als auch Material- und Technikexperimente. Im Entwicklungsprozess eignete sich Kunze eine Evolutionstheorie dynamischer Systeme an, um daraus ein Regelwerk für die eigene Gestaltung zu generieren und mit Schmuckstücken auf mathematische Weise eine poetische Geschichte ihres Trägers erzählen.

Jury zeichnet HfK-Studierende Nora Olearius, Mathias Ruthenberg und Jonas Vauth aus

Die Hochschulpreise gehen an Studierenden Nora Olearius (Klasse Jean-François Guiton), Matthias Ruthenberg (Klasse German Stegmaier) und Jonas Vauth (Klasse Heike Kathie Barath). Die Jury mit Dr Anne Buschhoff (Kunsthalle Bremen). Fanny Gonella (Künstlerhaus Bremen) und Ludwig Seyfarth (Kunstkritiker und Kurator) schrieb in ihren Laudationes für die drei ausgezeichneten Künstlerinnen und Künstler:

Nora Olearius
„Mehrfach übereinander geschriebene Kalendernotizen stehen bei Nora Olearius neben realen oder fiktiven Kindheitserlebnissen, die in ein Buch eingetragen sind, dessen Seiten wie vom Wind umgeblättert werden. Nora Olearius überzeugt durch die Präzision und Poesie, mit der sie das zeitliche Erleben in statischen, grafisch einprägsamen Bilder zum Ausdruck bringt.“

Matthias Ruthenberg
„Matthias Ruthenberg ist ein Zeichner, der sein Medium wie einen ständigen Begleiter des Alltags nutzt. Das Festhalten visueller Eindrucke erscheint wie ein ständiges humorvolles Kommentieren, bei dem die bildliche Darstellung, die Verkettung von Mustern sowie das Spiel mit Worten fast nahtlos ineinander übergehen. Großformatige fast ornamental gestaltete Blätter sind dabei ebenso überzeugend wie seine skizzenbuchartigen Hefte.“

Jonas Vauth
„Jonas Vauth hat die Jury überzeugt, weil es ihm gelingt, mit der gestischen Ausdruckskraft der Malerei eine unmittelbare Wirkung zu erzielen. Die Bilder haben eine intensive, fast körperliche Ausstrahlung, obwohl die Motive, angedeutete Köpfe und Brustpartien, schattenhaft zu verschwinden scheinen.“

Kooperation Universität Bremen und Hochschule für Künste Bremen

Zum ersten Mal wurde auf den HfK-Hochschultagen 2014 im Bereich Digitale Medien ein von der Universität Bremen und der Hochschule für Künste gemeinsam getragener Sonderpreis vergeben. Der mit 300 € dotierte Sonderpreis Medieninformatik und Mediengestaltung ging an das Projekt Alumni Robots, eine Seminararbeit im Masterstudium, die von Studierenden der Universität und der HFK im Studiengang Digitale Medien gemeinsam erarbeitet wurde.

Efe Abegha (Uni), Alaa Awaad (Uni), Sukanya Bhattacharya (Uni), Todor Bozhinov(HFK), Tobias Hentze (HFK), Jay Joshi (Uni), Kevin Kerney (Uni), Irena Kukric (HFK), Jan Küster (Uni), Nils Langhorst (Uni), Amr Mahmoud (Uni), Alexander Moinar (HFK), Fariba Mostajeran (Uni), Ziheng Qiu (Uni), Andrea Ramirez (HFK), Andreas Schnakenberg (Uni), David Maher (HFK), Mohammad Shahin (Uni), Udita Sharma (Uni), Farnoosh Shirali (Uni), Canny Sutanto (HFK), Sany Tchanra (Uni), Shivam Tripathi (Uni), Yuxin Wu (Uni), Nahid Zaman (Uni) und Andrej Zupanec (Uni)

Die von der internationalen Gruppe aus Studierenden der HfK und Universität entwickelten Roboter sollten ehemaligen Studenten und Angehörigen einen Einblick in die Hochschultage geben. Es wurden insgesamt 7 „Roboter“ produziert, die durch die HFK liefen und mit den Interessenten über eine Google- Hangout-Konferenz kommunizierten.
Die Jury hat die witzigen Robotergestalten, die treffende Präsentation, das gemeinsame Arbeiten in der internationalen und interdisziplinären Gruppe sowie die einfache Umsetzung überzeugt und begeistert.

Die Jury bestand aus:
Juli Gudehus (Designerin Berlin)
Darsha (Elektronikkünstlerin, aus Montreal, Concordia University)
Dirk Beckmann (ArtundWeise, Bremen)
Dr. Ingmar Lähnemann (Kurator, Bremen)
und wurde geführt von Prof. Dr. Andrea Sick (HfK)