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Auszeichnung
Freitag | 24. Oktober 2014

Neuer Design-Preis für Bremen

Mit 10.000 € dotierter „HfK-Design-Award 2014“ im Wilhelm Wagenfeld Haus vergeben

Bremen hat einen neuen Design-Preis. Zur Eröffnung der Ausstellung „Ex__it Best of HfK 2014“ im Wilhelm Wagenfeld Haus wurde erstmals der mit 10 000 € dotierte „HfK-Design-Award“ der Petra und Dieter Frese-Stiftung vergeben. Ermöglicht wird der neue Design-Preis – der künftig jährlich vergeben werden - dank der großzügigen Unterstützung der Petra und Dieter Frese-Stiftung. Die Stifter des „HfK-Design-Award“ wollen mit diesem hoch dotierten Preis einen Beitrag leisten, Engagement und Kreativität junger Designerinnen und Designern in Bremen und der Region sichtbar zu machen, zu fördern und anzuerkennen.

Die fünfköpfige Jury kam nach einem langen Tag und vielen Diskussionen zu dem Ergebnis, dass es mehrere Preisträger geben soll. Diese Entscheidung bot sich an, da alle ausgestellten Arbeiten sich auf einem sehr hohen Niveau bewegten. Es zeigte sich eine große thematische und stylistische Vielfalt vom angewandten bis hin zur Kunst, vom klassischen Design bis zu den Digitalen Medien. Viele der Favoriten ließen den integrativen Design-Ansatz deutlich erkennen. Im Ergebnis wurden drei Preise und zwei Anerkennungen vergeben, die nach Ansicht der Jury die Qualität der Studenten an der HFK mehr als deutlich belegen und stellvertretend für die über 50 Arbeiten in der Ausstellung stehen Da die Stifter spontan die Preissumme um weitere 1000€ erhöhten, konnten auch die zwei Anerkennungen noch mit jeweils 500€ dotiert werden,

1. Preis (5.000€) Annika Tritschler „Herr Schwarz – ordne und finde“

2. Preis (3.000€) Youyou Yang „Working for Wes Anderson“

3. Preis (2.000€) Lorenz Potthast „Kommunikation mit der Zukunft - Der Petroglyphomat“

Anerkennung (500€) Harm Coordes „Alles wird Schön“

Anerkennung (500€) Florian Born „Modulares Interface“

1. Preis

Annika Tritschler 
Titel: Herr Schwarz – ordne und finde (Oper)

Die Oper gilt als Gattungsbezeichnung für dramatische Bühnenwerke, deren Handlung durch Gesang und Musik dargestellt wird. Doch nicht immer muss an den bekannten Formen festgehalten werden. 
Die Oper „Herr Schwarz – ordne und finde“ basiert auf den Dokumenten von Herrn Schwarz aus einem Zeitraum zwischen 1937 und 1947. Herr Schwarz war Kaufmann und Schaffner. Am 15. Januar 1944 wurde er in das KZ Neuengamme eingesperrt. Beim Sortieren von Kleidungsstücken vor seiner Exekution, stieß er auf unmarkierte Kleidung. Er zog sie an und brach bei der erstbesten Gelegenheit aus dem Lager aus. Die 25-minütige Oper konstruiert eine fiktive Figur des Protagonisten Herr Schwarz. Durch Mittel der Oper, wie Komposition und Raum, wird der Zugang zum Material von Herr Schwarz ermöglicht. Annika Tritschler agiert dabei als Librettistin, Regisseurin, Dramaturgin, Szenografin, Klangforscherin, Kostümbildnerin. Lichtdesignerin. Kompositionen stammen von Alex F. Müller und Sebastian Peter. 

Die Oper verzichtet auf die üblichen Erzähltechniken des Genres. Thematisch bewegt sie sich zwischen Realität und Fiktion, zwischen Distanz und Voyeurismus. 

STUDIENGANG: Integriertes Design
ABSCHLUSS Diplom
BETREUER Prof. Dennis Paul, Prof. Dr. Andrea Sick und Prof. Kai Lehmann

2. Preis

Youyou Yang
Titel: Working for Wes Anderson 

Um in der Vielzahl von Bewerbungen heute nicht unterzugehen, ist es wichtig, seine eigene Bewerbung perfekt auf das Unternehmen auszurichten. Im kreativen Bereich sind Bewerbungen, welche die kreativen und künstlerischen Fähigkeiten zeigen, besonders wichtig. „Working for Wes Anderson“, das zugleich Abschlussarbeit ist, geht dabei weit über normale Portfolios hinaus. Die Bewerbung von Youyou Yang für eine Arbeitsstelle bei dem amerikanischen Regisseur Wes Anderson besteht aus vier inoffiziellen Trailern zu seinem neuesten Film, „The Grand Budapest Hotel“, der im Februar 2014 erschien. Hierzu reiste sie 2013 zum Filmset nach Görlitz und recherchierte dort für ihre Bewerbung. Eingeflossen in die Trailer sind Fragmente der Filmstory, Relikte vom Set und Anekdoten der Görlitzer Bevölkerung über den Filmdreh. 

Die Trailer benutzen den Style von Wes Anderson, fügen aber auch eigene Elemente hinzu. Das Projekt untersucht zugleich die Wirkung von Filmtrailern auf uns. Mit Metaphern schafft es Neugier auf den Film und ist zugleich eine kleine Zeitreise in die Zukunft. 

STUDIENGANG: Digitale Medien
ABSCHLUSS Master
BETREUER Prof. Dennis Paul, Prof. Samuel Nyholm

3. Preis

Lorenz Potthast
Titel: Kommunikation mit der Zukunft - Der Petroglyphomat 

Der Wunsch, die menschliche Vergänglichkeit zu überwinden, ist so alt wie die Menschheit selbst. Große Monumente wie Stonehenge, die Pyramiden oder auch die Wolkenkratzer der Neuzeit sind Ausdruck dieses Strebens und Botschaften an die Nachwelt. Der Petroglyphomat ist eine mobile Maschine zur Übermittlung von Nachrichten an die Zukunft. Er erstellt individuelle Steinritzungen von Symbolen aus unserer digitalisierten Lebenswelt. Eine CNC-Fräsmaschine bohrt dazu computergesteuert Löcher in das Trägermedium vor Ort. Der Petroglyphomat soll dabei an prominenten Orten benutzt werden, wo die Fräsungen gut sichtbar sind. Somit schafft sie nicht nur Botschaften für unsere Nachwelt, sondern ist auch für unsere heutige Kommunikation ein Ansatzpunkt für Diskussionen. Aufbauend auf ausführlichen Untersuchungen zur historischen Entwicklung des Zukunftsbegriffes, dem menschlichen Streben nach Verewigung und der Analyse heute bestehender Versuche zur Kommunikation mit der Zukunft, bietet der Petroglyphomat einen Ansatz zum praktischen Philosophieren über unser Verständnis von Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit und dem Umgang mit Überlieferung und Vergänglichkeit. 

STUDIENGANG: Integriertes Design
ABSCHLUSS Bachelor
BETREUER Prof. Dennis Paul

Anerkennung

Harm Coordes 
Titel: Alles wird Schön 

Abgepackte Fleischprodukte im Supermarkt haben nur noch entfernt etwas mit der Ursprungsform des getöteten Tiers zu tun. Wir konsumieren sie, ohne dabei an die dafür erlegten Tiere zu denken. Manchen würde der Fleischkonsum deutlich schwerer fallen, wenn er dafür das Tier zunächst selbst erlegen müsste.  Als Selbstexperiment angelegt, erforscht „Alles wird schön“ die Verbindung zwischen uns und unseren Ernährungsgewohnheiten. Nach den Erfahrungen einer Jagd entstand eine Modekollektion, welche den Prozess der Nahrungsverwertung wiederspiegelt. Die vier Formen sind begehbar. Sie haben einen festes Äußeres und – wenn man sich in ihnen befindet – ein Innenleben. Dies spiegelt den Prozess der Nahrungsaufnahme wider: Die Nahrung wird vom Körper aufgenommen und Teil des Körpers. Die abstrakten Formen zeigen, wie sich beim Kochen die Nahrung immer mehr von ihrem ursprünglichen Zustand entfernt, bevor wir sie zu uns nehmen. 

Zusätzlich illustriert die Installation „Wald“ die Ruhe und Gespanntheit des Wartens während der Jagd. Installation und Modekollektion regen so zum Nachdenken über unsere Konsumgewohnheiten an. 

STUDIENGANG: Integriertes Design
ABSCHLUSS Diplom
BETREUER Prof. Kai Lehmann Prof. Dr. Andrea Sick

Anerkennung

Florian Born
Titel: Modulares Interface 

Für manche Anwendungen und Programme am Computer reicht eine normale Tastatur nicht aus: Etwa bei der Musikkomposition. Hierfür verwenden Profis oft eigene Eingabegeräte, sei es ein Keyboard für Komponisten oder ein Mischpult für DJs. Auch bei der Steuerung von industriellen Großanlagen über den Rechner können zusätzliche Regler und Tasten hilfreich sein, weil eine Bedienung mit Maus und Tastatur zu umständlich ist. Damit nicht für jede neue Anwendung ein zusätzliches Steuergerät angeschafft werden muss, gibt es das „Modulare Interface“. Es besteht aus einem Rahmen in den ein Multitouch-Gerät eingeschoben wird sowie Bedienelemente wie Schieberegler, Button oder Drehregler, die auf den Bildschirm platziert werden. Der Rahmen hält diese in Position, während der Touch- Screen sie erkennt und die aktuellen Werte ausliest. Dank der hervorragenden Haptik der Bedienelemente ist eine präzise Steuerung möglich, die bei einer reinen Steuerung über das Touch-Display nicht gegeben wäre. An einen Computer angeschlossen, kann das Modulare Interface so als externes Eingabegerät dienen. Dank seiner Vielseitigkeit ist das Interface für viele Programme und Steuerfunktionen anwendbar. 

STUDIENGANG: Digitale Medien
ABSCHLUSS Bachelor
BETREUER Prof. Dennis Paul, Prof. Peter von Maydell

1. Herr Professor Fritz Haase, Agentur „Haase&Knels“
2. Herr Kai Stührenberg, WfB
3. Herr Bernd Hopfengärtner, Kunsthochschule für Medien in Köln
4. Frau Professorin Martina Glomb, Hochschule Hannover
5. Herr Stefan Jeep, Künstlerhaus Güterbahnhof

Moderation: Professor Dennis Paul, Hochschule für Künste Bremen

Zu sehen ist die Ausstellung Ex__it, Best of HfK 2014. Integriertes Design, Digitale Medien
vom 24. Oktober bis zum 30. Dezember 2014 im Wilhelm Wagenfeld Haus.
Gezeigt werden aus Bachelor-, Diplom- und Master- Abschlussarbeiten der Studiengänge Integriertes Design und Digitale Medien.