Auszeichnung
Mittwoch | 29. Oktober 2014

Poetry-Clips in Leipzig - Vier erste Preise für Bremer Hochschulen

Vier erste Preise für Bremer Hochschulen

Gleich die ersten vier von fünf Preisen sowie einen Gruppenpreis konnten Bremer Filmemacherinnen und Filmemacher des Studiengangs Digitale Medien der Hochschule für Künste Bremen und der Uni Bremen jüngst beim Leipziger Gedichtfilm-Wettbewerb abräumen.
Leipzig ist nicht nur die Stadt des Buches, sondern auch die Stadt der zeitgenössischen Lyrik:
„Schwarze Ängste – Poetry Clips gegen den Krieg“, so der Titel des 2. Gedichtfilm-Wettbewerbs der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V.
Die Gesellschaft hatte 59 Texte vorgegeben und 32 Filmemacher_innen und Videokünstler_innen aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz beteiligten sich mit engagierten Beiträgen.

1.Preis 
Inge Rüten-Budde u. Nadine Warrelmann, Bremen, für „Feindbild“ von Wolf Peter Schnetz

2.Preis 
Philipp Theis, Bremen, für „Luftaufklärung“ von Michael Augustin

3.Preis 
Julian Spillner, Berlin, u. Johanna Wittig, Bremen, für “Innehalten” von Karin Eberling

4.Preis 
Laura Wehhofer, Bremen, für „Gomorrha“ von Hans Dietrich Bruhn

Gruppenpreis „Leipzig-Visite“
Studiengang Digitale Medien Hochschule für Künste / Uni Bremen

Die Betreuung lag bei Joachim Hofmann, Hochschule für Künste Bremen.

Einstimmig vergab die Jury den 1. Preis für den Film „Feindbild“ von Inge Rüten-Budde und Nadine Warrelmann und bewertete diese Einsendung als sehr überzeugende Text-Klang-Bild- Collage, die keine Textillustration darstellt, sondern mit ihren innovativen audiovisuellen Gestaltungsmitteln eine eigenständige Interpretation bietet. Ein brillant umgesetzter Gedichtfilm, der durch einen überraschend mutigen und Subjekt-fernen Interpretationsansatz fasziniert. Ein Meisterbeispiel an Bildrhythmus, -stimmung und Tempo!
Beim Gewinner des 2. Preises, Philipp Theiss für seinen Clip „Luftaufklärung“ lobte die Jury die gelungene und zur Gedichtvorlage passende 3D-Animation. Gerade durch die Menschen- losigkeit sowie interessanten Farb- und Schattenspiele überzeugt dieser Gedichtfilm. Ein Animationsfilm, der mit seiner Previsualisierungsästhetik hollywoodscher Actionfilme eine krasse bildnerische Gegenüberstellung zur dichterischen Vorlage wagt.
Die Vergabe des 3. Preises an Julian Spillner und Johanna Wittig für ihren Gedichtfilm „innehalten“ begründete die Jury mit der vorzüglichen Montage sowie mit der Intimität und Verdichtung des Films, der den poetischen Inhalt nicht vom Wort trennt, aber auch nicht blank illustriert; ein behutsam photographiertes Gedankenspiel als Interpretationsvorschlag für einen menschlichen Horror-Moment. Ein gekonntes Wechselspiel zwischen visuellen, narrativen und auditiven Stilelementen. Gelungen ist der Einsatz der Musik, ihr Aussetzen bis hin zur Wandlung als reines Stadtgeräusch.
Bei dem mit dem 4. Preis ausgezeichneten Film „Gomorrha“ von Laura Wehhofer hob die Jury vor allem die dezente, aber nicht plakative Weise der Umsetzung hervor, die Bildausschnitte aus Aquarellen mit ihren spezifischen Unschärfen genutzt hat. Der Film überzeugt durch expressive Bilder, Text, Ton und Musik. Der Kontrast zwischen den Bildern und dem expressiven Text bewirkt eine sofortige Empathie des Publikums.

Im Frühjahr 2015 veröffentlicht die Lyrikgesellschaft eine DVD mit allen 32 Wettbewerbs- beiträgen, die in einer limitierten Auflage erscheint. Nähere Informationen dazu auf Anfrage.
Ralph Grüneberger Vorsitzender der GZL u. Initiator des Gedichtfilm-Wettbewerbs

Die Jury: Dr. Uta Corsa, Geschäftsführerin der Sächsischen Ausbildungs- u. Erprobungskanäle (SAEK) Carl-Christian Elze, Autor (Lyrik, Prosa, Drehbuch) Philipp J. Neumann, Regisseur, Autor u. Bühnenbildner Jan R. Schuster, Produzent, Saxonia Media Filmproduktionsgesellschaft mbH Thomas Zandegiacomo Del Bel, Programmdirektor des ZEBRA Poetry Film Festivals Berlin