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Auszeichnung
Montag | 30. Juni 2014

„Schönwetterkunst“

Karin Hollweg Preis 2014 geht an die Künstlerin Z. Schmidt

Die Künstlerin Z. Schmidt, Meisterschülerin der Hochschule für Künste Bremen in der Klasse Jean-François Guiton, ist die Preisträgerin des Karin Hollweg Preises 2014.

Der Karin Hollweg Preis ist der höchstdotierte Kunstförderpreis aller Kunsthochschulen in Deutschland. Ermöglicht wird er dank der großzügigen Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung. Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert, wobei eine Hälfte als Preisgeld direkt an die Preisträgerin geht, die zweite Hälfte von der Preisträgerin als Projektmittel für die Realisierung eines Ausstellungsprojektes genutzt werden soll.

Die raum- und situationsbezogene Arbeit der 1979 geborenen Künstlerin ist Skulptur, Bild und Film zugleich. Die Jury hat überzeugt, dass hier mit äußerst akribischer und umfangreicher Vorbereitung, aber nur minimalst sichtbaren Eingriffen, eine höchst präzise und sinnliche Arbeit entstanden ist. Es ist das älteste Kino der Welt, den Gang der Gestirne, ihre Lichterscheinungen und Brechungen wahrzunehmen. Die Freilegung des Fensters in der Weserburg in Form eines weißen Bildes und der Einsatz von zwei sehr kleinen Oberflächenspiegeln lässt den umgelenkten Sonneneinfall mit seinen vielfachen Formen und Bewegungen an Decken und Wände wandern – zu bestimmten Tageszeiten an eben diesem geographischen Platz. Durch die tägliche Positionsveränderung der Erde verändern sich die Lichtzeichnungen ganz langsam während der Ausstellung. Die Arbeit der Künstlerin fasst viele Momente ihres bisherigen Schaffens in dieser einen Raumarbeit. Nicht zuletzt dieser auf den Punkt gebrachte Eingriff in das Raum- und Zeitgeschehen ist von großer Überzeugungskraft.
Die feine Ironie, diese Installation gerade in Bremen mit seinen vielen Wolkentagen, einzurichten – und damit die Arbeit häufig unsichtbar zu machen – spiegelt sich in dem wunderbaren Titel Schönwetterkunst wider. Kunst, die nur an schönen Tagen zu sehen ist, der wir uns nur mit Geduld und wiederholten Besuchen nähern dürfen, als Gegengift zu unserer visuell überladenen Alltagswelt: Ältestes und zugleich schönstes Kino der Welt.

Z. Schmidt, geb. 1979, studierte zunächst Kultur- und Kunstwissenschaften an der Universität Bremen, wechselte 2007 in den Studiengang Freie Kunst der Hochschule für Künste Bremen und studierte dort in der Klasse für Intermediale Fotografie sowie im Atelier für Zeitmedien. Das Diplom legte Schmidt 2013 bei Prof. Dr. Andrea Sick und Prof. Jean-François Guiton ab, bei dem sie derzeit auch das Meisterstudium absolviert.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung fördert Z. Schmidt mit einem Stipendium.
An Ausstellungen und künstlerischen Projekten war 
Z. Schmidt u.a. beteiligt in Bremen, Oberhausen, Lausanne, Bremerhaven und Berlin.

Peter Friese, Weserburg | Museum für moderne Kunst 
Fanny Gonella, Künstlerhaus Bremen
Christoph Grunenberg, Kunsthalle Bremen
Wolfgang Hainke, Künstler
Andreas Kreul, Karin und Uwe Hollweg-Stiftung
Frank Laukötter, Museen Böttcherstraße
Annett Reckert, Städtische Galerie Delmenhorst
Janneke de Vries, GAK Gesellschaft für aktuelle Kunst

Of the Universe vom 28. Juni bis 19. Oktober 2014
Weserburg Museum für moderne Kunst

Neben Arbeiten von Z. Schmidt versammelt sie Positionen von
Barbara Dévény, Conor Gilligan / ST/PAUL, Christiane Gruber, Nana Hirose & Kazuma Nagatani, Peggy Kahl, Yeon-Ji Kim, Fabian Klemm, Roshan Margraf, Hannah Regenberg, Tim Reinecke, Norman Sandler, Michael Schmid und Tobias Venditti. 
Kuratiert wurde die Ausstellung von Ingo Clauß, Weserburg | Museum für moderne Kunst. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Abbildungen aller Arbeiten - gestaltet von Kruse & Müller.

Titel: Schönwetterkunst

Fotos: Björn Behrens