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 -  Philosophien der Moderne (Kritik, Konflikt und Befreiung) Philosophie ist ein Ort an dem kontinuierlich Regeln gesetzt und gebrochen, Wahrheiten ausgerufen und wieder zerstört werden. Solchen Konfliktlinien folgt die Vorlesung auf einführende Weise und kontextualisiert sie entlang von Schlüsselpositionen der Moderne: Montaigne entdeckt das Selbst, indem er es in Zweifel zieht und erfindet den „Essay“ in Zeiten des Krieges; Spinoza schreibt die Macht in die Körper und macht die Affekte zu Waffen. Kant zieht Grenzen, Hegel baut Systeme, Marx sprengt sie. Nietzsche setzt der „Moral“ einen Hut auf und und versteht die „Wahrheit“ als Maske. Adorno verwandelt Negativität in sein schärfstes Instrument und Arendt denkt Politik als Handeln im Plural. Marcuse und Bloch öffnen Fenster zur Utopie: Lust, Hoffnung und Kunst als Werkzeuge der Befreiung. Beauvoir zeigt, wie Existenzweisen gemacht werden und nicht gegeben sind; Gramsci erfindet Hegemonie als Kampf um den Alltag. Negri fragt: wo sind all die Arbeiter hin? Federici erklärt, was das alles mit der Hexenverfolgung zu tun haben könnte. Diese Vorlesung wird in deutscher Sprache gehalten ---
-  Denken heißt Verändern – Philosophische Erkundungen der Gegenwart I Philosophie hat oft den Ruf, kompliziert und weltfremd zu sein – aber was, wenn sie genau das Gegenteil ist? Was, wenn sie aus Fragen besteht, die uns heute direkt betreffen? Diese Vorlesung ist eine Einladung, Philosophie als Werkzeug zu entdecken. Als etwas, das dabei hilft, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Jede Sitzung bringt eine neue Perspektive. Wir lernen Theoretiker:innen kennen, die nicht nur aus Europa kommen, sondern auch aus anderen Teilen der Welt, aus anderen Erfahrungen, aus anderen Kämpfen. Sie zeigen uns, wie Denken etwas verändern kann – nicht nur in Theoriebüchern, sondern in Leben, Kunst, Gesellschaft, Gestaltung. Einige Beispiele für Denker:in, mit denen wir uns in der Vorlesung beschäftigen werden: Mit Michel Foucault gehen wir der Frage nach, wie moderne Macht über Architektur und Körper operiert und dabei Wissen schafft. Mit Paul B. Preciado kartieren wir, wie Pornografie und Pharmakologie als neue Pole zeitgenössischer Macht tief in uns hineinwirken. Mit Achille Mbembe fragen wir uns, was die immense Todes-Produktion der Gegenwart bedeutet (Nekropolitik), mit Elizabeth Grosz denken wir die Beziehung zwischen Evolution, Natur, und Begehren neu (sex space). Mit Franz Fanon überlegen wir, wie kolonisierte Körper und Psychen Orte der Widerspenstigkeit werden können, und mit Alain Ehrenberg wie Depression als Notbremse für die „erschöpften Subjekte“ erachtet werden kann. Mit Eduardo Viveiros de Castro treffen wir auf die Kosmologien süd-amerikanischer Indigener,, die von einer Kultur und vielen Naturen ausgehen (Multinaturalismus), während sonst eine unveränderliche Natur vielen verschiedenen Kulturen gegenüber gestellt wird (Multikulturalismus). Diese Vorlesung ist für alle, die Lust haben, sich nicht mit einfachen Antworten zufrieden zu geben. Keine Vorkenntnisse nötig – nur Neugier und die Bereitschaft, anders zu denken. --- Philosophy often has the reputation of being complicated and detached from real life – but what if it were the very opposite? What if it consisted of questions that concern us directly today? This course is an invitation to discover philosophy as a tool: something that helps us to see the world with different eyes. Each session offers a new perspective. We will engage with thinkers who do not only come from Europe, but also from other parts of the world, from other experiences, from other struggles. They show us how thinking can bring about change – not only in theoretical texts, but in life, art, society, and design. Some examples of the thinkers we will engage with in this lecture: With Michel Foucault we will ask how modern power operates through architecture and the body, and how it produces knowledge in doing so. With Paul B. Preciado we will map how pornography and pharmacology act as new poles of contemporary power that work their way deep into us. With Achille Mbembe we will confront the immense production of death in the present (necropolitics). With Elizabeth Grosz we will rethink the relation between evolution, nature, and desire (sex space). With Frantz Fanon we will consider how colonized bodies and psyches can become sites of resistance, and with Alain Ehrenberg to what extent depression can be regarded as an emergency brake for the “exhausted subjects” of the West. While multiculturalism often assumes one fixed nature opposed to many different cultures, we will turn to Eduardo Viveiros de Castro, whose account of South American Indigenous cosmologies suggests quite the opposite: one culture and many natures (multinaturalism). This lecture is for everyone who is not content with easy answers. No prior knowledge required – only curiosity and a willingness to think differently.
-  „The World is on Fire“ – Vorbereitung   Exkursion zum Live Art Festival „Heat/Hitze“ (Hamburg) Im Juni 2026 findet in Hamburg ((Kampnagel) ein interdisziplinäres Live Art Festival zum Thema „Heat/Hitze“statt. Das Seminar ist zweiteilig angelegt: Im laufenden Semester steht die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung im Mittelpunkt, im folgenden Semester die Begleitung des Festivals. Leitfragen sind: Wie konzipiert, organisiert, kuratiert man ein Festival? Welche Strategien und Herausforderungen sind mit der Entwicklung eines ästhetischen bzw. diskursiven Beitrags für ein Festival verbunden? „Hitze“ wird hier nicht nur meteorologisch verstanden, sondern als gesellschaftlicher und politischer Zustand: als Überhitzung von Körpern, Städten und Diskursen; als Metapher für Krisen und Kämpfe im globalen Zusammenhang. Das Festival schlägt den Bogen von performativen Arbeiten über immersive Installationen bis hin zu theoretischen und diskursiven Interventionen – ein Terrain, auf das wir uns im Seminar gemeinsam vorbereiten. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten widmen wir uns auch dem Ort, dem institutionellen Kontext, den beteiligten Akteur:innen sowie den kuratorischen Rahmenbedingungen. Wir beschäftigen uns mit den eingeladenen Künstler:innen und den inhaltlichen Bezugspunkten des Festivals. Wir unternehmen schon i+n diesem Semester eine Exkursion nach Hamburg, um den Ort und die Mitwirkenden kennenzulernen. Als Ergebnis des Seminars sind verschiedene Formen denkbar – etwa eine Auseinandersetzung mit einer künstlerischen oder theoretischen Position oder die Entwicklung eines eigenen konzeptuellen Entwurfs. Voraussetzung für die Teilnahme ist der Besuch des Vorbesprechungstermins. Die Lehrveranstaltung wird in deutscher und englischer Sprache abgehalten. --- In June 2025, an interdisciplinary Live Art Festival on the theme of “Heat/Hitze” will take place at Kampnagel in Hamburg. This seminar is divided into two parts: the current semester focuses on preparation, while the following semester centers on participation in the festival. Guiding questions include: What are the challenges to organize and curate a festival or a participating project? Here, “heat” is not understood merely as a meteorological phenomenon, but as a social and political condition: as the overheating of bodies, cities, and discourses; as a metaphor for crises and struggles in a global context. The festival spans a wide range of formats, from performative works and immersive installations to theoretical and discursive interventions – a terrain into which the seminar will provide structured entry. At the same time, we will explore the site, the institutional context, the curatorial frameworks, and the initiators, as well as the strategies and challenges of festival-making. We will engage with the invited artists and the theoretical reference points of the festival, and already this semester undertake a study visit to Hamburg in order to encounter the location and its actors. Possible outcomes of the seminar include research projects on specific artistic or theoretical positions, or the development of independent conceptual drafts. Attendance at the introductory meeting is a prerequisite for participation. The seminar will be conducted in German and in English.