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Mittwoch | 12. November 2025

„Vorbilder und Tyrannen“

Konzert des HfK-Sinfonieorchesters mit großem Chor am 18. November 2025, 19:30 Uhr, im Tabakquartier

Eine Pressemitteilung von Jens Fischer

Das Sinfonieorchester der HfK Bremen gastiert am 18. November 2025 im Tabakquartier mit Werken von Gabriel Fauré, Piotr Iljitsch Tschaikowski und Ludwig van Beethoven.
Das Sinfonieorchester der HfK Bremen gastiert am 18. November 2025 im Tabakquartier mit Werken von Gabriel Fauré, Piotr Iljitsch Tschaikowski und Ludwig van Beethoven. © Andreas Kurowski

Sinfonische Konzerte, ach, deren Zeit sei einfach vorbei, nur noch ein überaltertes Publikum schätze sie aus Tradition oder als kulturelles Erbe. So wird fälschlicherweise geunkt. An der Hochschule für Künste (HfK) Bremen befeuern gerade Studierende die zukunftsweisende Lebendigkeit dieser Kunstform, demonstrieren ihre Schönheit, das Pathos, die komplexen Klangwelten und all die Möglichkeiten, große Gefühle wachzurütteln. Wer diese live ausgelebte Leidenschaft erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, am 18. November 2025, 19:30 Uhr, ins Tabakquartier (Halle 1 der Bremer Philharmoniker) zu kommen. Prof. Thomas Klug leitet das Konzert „Vorbilder und Tyrannen“ des Sinfonieorchesters der HfK Bremen.

Eröffnet wird der Abend mit einem opulenten Klangerlebnis. Zum HfK-Sinfonieorchester gesellt sich der Großen Hochschulchor der HfK & Universität Bremen unter der Leitung von Rucsandra Popescu. Einstudiert haben sie Gabriel Faurés Pavane op. 50 (1887). Eine romantisch elegante Melodie schwebt als Ohrwurm auf der sanften Rhythmik der Pavane, einem höfischen Tanz aus dem 16. Jahrhundert. Die Orchesterfassung des Werks atmet den Esprit der Belle Époque in Paris. Den Text für den Chor schrieb Dandy-Dichter Robert de Montesquiou. Ironisch bis spöttisch beschreibt er Tändeleien, Koketterien, Galanterien, Liebesschwüre und -spiele der aristokratischen Gesellschaft.

Anschließend rückt eine HfK-Studierende in den Fokus, die ihr Konzertexamen abschließt. Ein Prüfungsteil davon ist das „Solokonzert mit Orchester“. Der Prüfungsausschuss hat für Ji-Young Kim (Violoncello) aus der Klasse von Prof. Tanja Tetzlaff die Variationen über ein Rokoko-Thema A-Dur op. 33 (1877) von Piotr Iljitsch Tschaikowski ausgewählt. Das Cello stellt das Thema des Werks vor und setzt sich in einem geradezu kammerspielzarten Dialog mit dem  Orchester in sieben Variationen damit auseinander. Schon bei oberflächlichem Hinhören wird hier der eine Aspekt des Abends deutlich: „Vorbilder“. Ist das Stück doch heiter beschwingter Ausdruck der Verehrung des Komponisten für den Kollegen Wolfgang Amadeus Mozart. Tschaikowski imitiert dessen Stil, „was ihm auch gelingt“, allerdings mit der charakteristischen romantischen „Brille“, erklärt Prof. Thomas Klug. Zu erleben ist eine elegante Hommage, die auch viel Freiraum schafft fürs Virtuosentum der Solistin.

Zum Finale erklingt der wagemutige Klangzauber des kompositionstechnisch wohl bedeutendsten Werks von Ludwig van Beethoven, die Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ (1804). Der ursprüngliche Titel des Werks lautete: „Heroische Sinfonie, komponiert zur Feier des Andenkens eines großen Menschen“. Also eines Vorbilds. „Gemeint war Napoleon, den Beethoven anfangs als Verkörperung von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit sah. Doch als Napoleon sich am 2. Dezember 1804 selbst zum Kaiser krönte, änderte Beethoven den Titel in ,Eroica‘. Napoleon wurde für ihn – im weiteren Sinne – vom Vorbild zum Tyrannen“, so Prof. Thomas Klug. Was ihn an der Komposition fasziniert? „Sie drückt Beethovens Sehnsucht nach Brüderlichkeit aus, macht zugleich aber auch Trauer und Verzweiflung spürbar – als Spiegelbild der Realität des Lebens. Wunsch und Wirklichkeit in all ihren Facetten! Gerade deshalb ist die ,Eroica‘ heute aktueller denn je, wenn man auf die Welt um uns herum blickt.“

Programm

Gabriel Fauré: Pavane op. 50

Piotr Iljitsch Tschaikowski: Variationen über ein Rokoko-Thema A-Dur op. 33

Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“

 

Ausführende

Solist: Ji-Young Kim (Violoncello)

Großer Hochschulchor der HfK & Universität Bremen, Leitung: Rucsandra Popescu

Sinfonieorchester der HfK Bremen

Leitung: Prof. Thomas Klug

 

Eintritt: € 20 / € 10 ermäßigt 

Tickets erhältlich bei Nordwest-Ticket und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Veranstaltungsort: Tabak-Quartier, Halle 1 der Bremer Philharmoniker, Am Tabakquartier 10, 28197 Bremen

Beginn: 19:30 Uhr