Anlässlich der ersten Retrospektive von Lygia Clark (1920–1988) in Deutschland in der Neuen Nationalgalerie Berlin, findet am 1. und 2. Oktober 2025 ein zweitägiges wissenschaftliches Symposium statt, das sich mit Clarks künstlerischer Praxis und ihrer Resonanz in Kunstgeschichte, Philosophie, Pädagogik, Psychiatrie und zeitgenössischer Kunst auseinandersetzt.
Lygia Clark gilt als radikale Erneuerin des Kunstbegriffs. Sie definierte die Beziehung zwischen Künstler*in und Betrachtenden sowie von Werk und Raum grundlegend neu. Ihr Ansatz – Kunst als partizipative, sinnliche, manchmal sogar therapeutische Erfahrung zu verstehen – macht sie zu einer der international wegweisendsten Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Trotz ihres Einflusses als zentrale Position der partizipativen und sensorischen Kunst ist Clark der breiten Öffentlichkeit in Deutschland weitgehend unbekannt. In 16 wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen widmen sich die Vortragenden in drei Panels den unterschiedlichen Aspekten von Lygia Clark Schaffen im transkulturellen Kontext. Während im ersten Panel die Kunst von Lygia Clark im Kontext der internationalen Kunstentwicklungen ihrer Zeit betrachtet wird, stehen im zweiten Panel die politischen Dimensionen von Clarks künstlerischen Beiträgen der 1960er und 1970er Jahre, ihre sogenannten „Vorschläge“ und ihre letzte Arbeit „Strukturierung des Selbst“ im Vordergrund. Das dritte Panel beschäftigt sich mit dem Werk von Lygia Clark im Kontext feministischer Debatten.
Das Symposium zielt darauf ab, die wissenschaftliche Aufmerksamkeit für Lygia Clarks Werk zu verstärken, ihre Arbeit weiter in den Kontext der globalen Modernen einzuordnen und sich kritisch mit ihrer anhaltenden transkulturellen Relevanz auseinanderzusetzen.
Internationale Expert*innen des Symposiums sind: Michael Asbury, Lydie Delahaye, Lara Demori, Angela Donini, Daniel Patric Horn, Alexandra Karentzos, Daniela Labra, Tania Regina de Luca, Marlon Miguel, Delphine Paul, Tania Rivera, Mona Schieren, Irene V. Small, Ursula Ströbele, Oscar Svanelid, Thotti, Jordan Troeller
Programm
Das Symposium ist eine Kooperation der Neuen Nationalgalerie mit der Hochschule für Künste Bremen und dem Ibero-Amerikanischen Institut, Berlin.
Konzept und Organisation
- Neue Nationalgalerie, Berlin (Dr. Irina Hiebert Grun, Dr. Maike Steinkamp),
- Hochschule für Künste Bremen (Prof. Dr. Mona Schieren),
- Ibero-Amerikanisches Institut, Berlin (Dr. Ricarda Musser)
Die Konferenz wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.
Kooperationspartner
Forschungsgruppe Kunstproduktion und Kunsttheorie im Zeichen globaler Migration im Ulmer Verein für Kunst- und Kulturwissenschaften e.V., Carl-Justi-Vereinigung e.V.
Wichtige Informationen
Die Konferenzsprache ist Englisch.
Das Symposium ist öffentlich. Die Teilnahme ist kostenlos.
Anmeldung bis zum 28. September unter: SymposiumLygiaClark@iai.spk-berlin.de