Mnemonic Landscape
Im Rahmen des Forschungsprojekts „The Living Matter of Architecture“ erforscht CENTRALA die materiellen Biografien Warschaus – einer vom Menschen geschaffenen Landschaft, entstanden aus den Trümmern der rasanten und gewaltsamen Zerstörung der Stadt am Ende des Zweiten Weltkriegs. Die darin eingeschriebenen visuellen Spuren von Ruin und Gewalt wirken zugleich auf archäologischer wie auch auf infrastruktureller Ebene. Der architektonische Schutt wird dabei zu einem Palimpsest hybrider Transformationen, geprägt sowohl von menschlichen als auch von natürlichen Kräften.
Im Vortrag widmet sich das Kollektiv CENTRALA Projekten, die die Regulierung und Umgestaltung der Weichsel, die Entstehung von Ruderallandschaften aus Ruinen und Pionierarten sowie Untersuchungen zum Wiederaufbau der Warschauer Grünflächen als gezielten Akt der Lebenswiederherstellung und der bewussten Gestaltung günstiger urbaner Mikroklimata thematisieren.
Bio
CENTRALA ist ein in Warschau ansässiges Design- und Forschungsstudio unter der Leitung von Małgorzata Kuciewicz und Simone De Iacobis. Ihre Projekte erforschen die Beziehung zwischen Architektur und natürlichen Prozessen. Für sie ist Architektur ein Fluss, nicht allein eine statische Form; Schwerkraft, Wasserzirkulation sowie atmosphärische und astronomische Phänomene bilden ihre wesentlichen Bausteine. CENTRALA versteht Architektur, die den intimen menschlichen Maßstab mit dem Maßstab des Planeten verbindet, als ein Mittel, uns mit dem Rhythmus der uns umgebenden Welt in Einklang zu bringen.
CENTRALA präsentierte ihre Projekte unter anderem auf der Kopenhagener Architekturbiennale (2025), der Architekturbiennale in Venedig (2018, 2023), der Londoner Designbiennale (2021), der Lissabonner Architekturtriennale (2022) sowie der Gwangju-Biennale (2023). Seit 2017 besteht eine kontinuierliche Partnerschaft mit der Charkiwer Architekturschule.
Wichtige Informationen
Der Vortrag findet auf englisch statt.

