
        Kunst und Design
      
 Dr. Carolin Scheler
        Allgemeine Wissenschaften
      
 - Studiengang Integriertes Design
- E-Mail cscheler@hfk-bremen.de
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 -  Designgeschichte Die Vorlesung vermittelt ein Überblickswissen zur Kultur- und Designgeschichte des 20. Jahrhunderts bis heute. Wir diskutieren dabei auch, wie die Geschichte der Gestaltung überhaupt gedacht werden kann: Was soll sie eigentlich umfassen? Wann begann Design? Was ist überhaupt Design? Denn in der Literatur trifft man häufig auf recht „verstaubte“ Auffassungen zu diesen Fragen. Zur Vorlesung gehört die begleitende Übung zum wissenschaftlichen Arbeiten bei Carolin Scheler. Sie zielt auf das Anfertigen einer Hausarbeit zu einem selbst gewählten Thema (Pflicht im 1.Semester ID). Die Übung findet in Kleingruppen statt. Themen der Vorlesung: Was ist Design? Begriff Kritik Design als Reformbewegung der Gesellschaft Das Bauhaus: Kathedrale der Künste Europäsche Avantgarden: Von Dada, De Stijl und Konstruktivisten Design als Propaganda: Von der NS-Gestaltung zu „fake news“ Widersprüche der Nachkriegszeit: Nierentisch HfG Ulm – vom Mythos des Funktionalen Pop Design Postmoderne Exkursion nach Hamburg: Museum für Kunst und Gewerbe --- The lecture provides an overview of the cultural and design history of the 20th century to the present day. We also discuss how the history of design can be conceived in the first place: What should it actually encompass? When did design begin? What exactly is design? Because in the general literature, one often encounters rather “dusty” views on these questions. The lecture includes an accompanying workshop on scientific writing with Carolin Scheler. The aim is to submit a written homework on a topic of your choice (mandatory in the first semester of ID). The exercise takes place in small groups. Topics covered in the lecture: What is design? Concept criticism Design as a social reform movement The Bauhaus: Cathedral of the arts European avant-garde: From Dada, De Stijl, and constructivists Design as propaganda: From Nazi design to “fake news” Contradictions of the post-war period: Kidney table HfG Ulm – from the myth of functionality Pop design postmodernism Excursion to Hamburg: Museum of Arts and Crafts
-  Eindeutig mehrdeutig – Ambiguität in Design, Kunst und Alltag Die aktuelle Zeit ist besonders stark von Konflikten und sogar Kriegen geprägt, und zwar vor allem von solchen, in denen die Fronten bereits völlig verhärtet sind, die streitenden Parteien vollkommen gegensätzliche Ansichten haben und sich je im Recht wähnen. Konstruktive Begegnungen, die nicht weiter spalten, sowie gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt sind in einem solchen Setting kaum möglich. Aufschwung erlebt – möglicherweise als eine Art Antwort auf diesen derzeitigen gesellschaftlichen Zustand – das Konzept der Ambiguität. Nicht nur die aktuelle Sachbuchliteratur wie etwa Svenja Flaßpöhlers Buch ‚Streiten‘, sondern auch neuere Kinofilme wie ‚Barbie‘ oder ‚American Fiction‘ vermitteln vielschichtige Antworten auf Fragen, die sich vielleicht gar nicht eindeutig beantworten lassen. Die in diesen Büchern und Filmen präsentierten Ideen halten Standpunkte bereit, die sich in verschiedene Richtungen deuten und weiterdenken lassen. Auch und gerade in der Kunst kommen Strategien der Mehrdeutigkeit zum Einsatz und sogar Design kann davon geprägt sein. Alle diese Anwendungsfelder stehen somit für ein Prinzip, das Thomas Bauer z. B. mit dem Begriff der Ambiguitätstoleranz betitelt, oder auch für den gedanklichen Ansatz der narrativen Vielfalt, den Fritz Breithaupt beschreibt. Das Seminar befasst sich mit Strategien, die den ‚einfachen Antworten‘ der aktuellen Zeit entgegenwirken und auf komplexe Fragen mehrere Antworten zulassen. Im Fokus stehen dabei neben Kunst, Populärkultur und Design Themen wie Ambiguitätsintoleranz und Rassismus, Vielfalt und Toleranz oder auch Selbstverwirklichung. Ziel ist es, verschiedene theoretische Konzepte von Ambiguität zu erarbeiten sowie den Film ‚American Fiction‘ vor dieser Folie zu gemeinsam zu gucken und zu analysieren, um von dort aus nicht zuletzt gemeinsam zu erkunden, wie Mehrdeutigkeit und Ambiguität auch in der jeweiligen gestalterischen Praxis oder auch im Alltag der Studierenden verankert sind. --- The current era is particularly marked by conflicts and even wars, especially those in which the fronts are already completely entrenched, the warring parties have utterly opposing views, and each believes itself to be in the right. Constructive encounters that do not further divide people, as well as societal and social progress, are hardly possible in such a setting. The concept of ambiguity is experiencing a resurgence, possibly as a kind of response to the current state of society. Not only current non-fiction literature, such as Svenja Flaßpöhler's book 'Streiten' (Arguing), but also recent films such as 'Barbie' and 'American Fiction' provide multi-layered answers to questions that may not have clear-cut answers. The ideas presented in these books and films offer perspectives that can be interpreted and developed in different directions. Strategies of ambiguity are also used in art, and even design can be influenced by them. All these fields of application thus represent a principle that Thomas Bauer, for example, calls 'tolerance of ambiguity', or the intellectual approach of narrative diversity described by Fritz Breithaupt. The seminar deals with strategies that counteract the 'simple answers' of the present day and allow for multiple answers to complex questions. In addition to the field of art, popular culture and design, the focus is on topics such as ambiguity intolerance and racism, diversity and tolerance, and self-realization. The aim is to develop various theoretical concepts of ambiguity and to watch and analyze the film 'American Fiction' together against this backdrop, in order to explore how ambiguity and ambiguity are anchored in the respective creative practice or in the everyday life of the students.