- Studiengang Freie Kunst, Integriertes Design
- E-Mail mschulz@hfk-bremen.de
Vita
Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Philosophie in Heidelberg, München und New York. Promotion an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) mit der Dissertation "Imi Knoebel. Die Tradition des gegenstandslosen Bildes" und Habilitation an der Universität Fridericiana Karlsruhe zum Thema "Ordnungen der Bilder". Von 2000 bis 2009 Dozent und wissenschaftlicher Koordinator des Graduiertenkollegs "Bild.Körper.Medium. Eine anthropologische Perspektive" an der HfG Karlsruhe und bis 2015 Dozent am Karlsruhe Institute for Technology (KIT). Gast- und Vertretungsprofessuren an den Universitäten Heidelberg und Jena, am Heidelberg Centre for Transcultural Studies, an der Estonian University Tallinn sowie an der Kunstakademie Karlsruhe. Fellowships am "Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie" der Bauhaus-Universität Weimar (IKKM), am "Internationalen Kolleg Morphomata" der Universität Köln und am "Internationalen Forum Kulturwissenschaften" in Wien (IFK). Seit WS 2016/17 Professor für Kunstwissenschaft an der HfK Bremen.
Forschungsschwerpunkte: Moderne und zeitgenössische Kunst, Transkulturelle Geschichte der Bilder und ihrer Medien, Bild- und Kunsttheorie, Theorie und Geschichte der Neuen Medien, Global Art Studies, Geschichte und Theorie des Porträts und der Landschaft.
- Publikationen
- "KanonKunstgeschichte. Einführungen in Werke, Methoden und Epochen"
- hg. mit Kristin Marek, Wilhelm Fink Verlag: München/Paderborn 2015, 4 Bände, 1620 S.
- "Technology and Desire. The Transgressive Art of Moving Images"
- hg. mit Rania Gaafar, Intellect: London/Chicago University Press 2014, 350 S.
- "Die Seele der Kartoffel. Zu den neuen Arbeiten von Imi Knoebel" Verlag Nächst St. Stephan: Wien 2011, 63 S.
- "Techniken des Bildes" hg. mit Beat Wyss, Fink Verlag: München 2010, 394 S.
- "Kulturen des Bildes" hg. mit Birgit Mersmann, Fink Verlag: München 2006, 472 S.
- "Ordnungen der Bilder. Eine Einführung in die Bildwissenschaft"
- Fink Verlag: München 2005 (2. überarbeitete und erweiterte Auflage 2009), 221 S.
- "Quel Corps? Eine Frage der Repräsentation" hg. mit Hans Belting, Fink Verlag: München 2002, 510 S.
- "Imi Knoebel. Die Tradition des gegenstandslosen Bildes" Verlag Silke Schreiber: München 1998, 184 S.
- Aufsätze (Auswahl)
- Parahumane Bilder in der zeitgenössischen Kunst. Der Abdruck als Paradigma
- in: Carolin Lano/Lars Nowak/Peter Podrez/Nicole Wiedemann (Hg.), Parahumane Bilder, Würzburg 2021, 51-66
- Weniger ist mehr. Imi Knoebel und Mies van der Rohe
- in: Ausst.-Kat. „Hilfe, zu Hilfe...", Neue Nationalgalerie Berlin, Berlin 2019, 34-48
- Bild und Maske. Zur Anthropologie der Bildgesichter
- in: Thierry Greub/Martin Rousell (Hg.), Figurationen des Porträts, Paderborn 2018, 615-640
- Imi Knoebel: A Space Odyssey
- in: Ausst.-Kat. FarbRaumKörper, Sammlung Goetz, München 2017, 11-19
- Der fotographische Blick auf Géricaults "Floß der Medusa"
- in: Rania Gaafar (Hg.), »Phänomenotechniken« in den Visuellen Künsten – Medien, Experiment, Wissen, Paderborn/München 2019 (im Druck)
- Johannas Traum
- in: Imi Knoebel: Reims, Stuttgart 2015, 50-71
- Die Nicopeia in San Marco: das Palladium Venedigs
- in: Kristin Marek/Martin Schulz (Hg.), Kanon Kunstgeschichte. Einführung in Epochen, Werke und Methoden, Bd. I. (Mittelalter), Paderborn/München 2015, 110-132
- Das "Schwarze Kreuz" von Imi Knoebel: Gegenstandslose Kunst zwischen Malerei und Installation
- in: Kristin Marek/Martin Schulz (Hg.), Kanon Kunstgeschichte. Einführung in Epochen, Werke und Methoden, Bd. IV. (Gegenwart), Paderborn/München 2015, 107-135
- Animated and Animating Images of Landscape. Space Voyage and Time Travel in the Art of Pieter Bruegel the Elder
- in: Rania Gaafar/Martin Schulz (ed.), Technology and Desire. The Transgressive Art of Moving Images, Intellect: London/Chicago University Press 2014, 165-194
- Dritte, vierte, fünfte, sechste, siebte Räume. Navid Kermani und Martin Schulz im Gespräch über Bildbeschreibungen im Roman "Dein Name"
- in: Ansgar Schnurr (Hg.), Interkultur. Kunstpädagogik remixed, Köln 2013, 45-56
- Doppelte Fremderfahrung als Selbsterfahrung. Chancen einer interkulturellen Kunstgeschichte
- in: Ansgar Schnurr (Hg.), Interkultur. Kunstpädagogik remixed, Köln 2013, 33-44
- Eine ferne Insel. Zum Werk von Florian Köhler
- in: Ausst. Kat. Florian Köhler. Eine ferne Insel. Sammlung Hurrle Durbach. Museum für aktuelle Kunst, Heidelberg 2013, 13-40
- Dunkle Materie. Die Hollerbilder von Gustav Kluge
- in: Ausst.-Kat. Gustav Kluge. Dunkle Materie, Galerie van der Loo, München 2012, 2-13
- The Immersive Image of Landscape in Art History. Space Voyages and Time Travel,
- in: Kiwi Menrath/Alexander Schwinghammer (Hg.), That´s What a Chameleon Looks Like. Contesting Immersive Cultures, Köln 2011, 23-42
- Bild und Maske. Zum Anachronismus der Bildgesichter,
- in: Cornelia Gockel/Susanne Witzgall (Hg.), Medienrelationen. Von Film und Videokunst bis Internet, München 2011, 77-96
- Kunst in der Kirche statt Kirchenkunst. Die Glasfenster von Imi Knoebel in der Kathedrale zu Reims (englisch/französisch)
- in: Imi Knoebel. Buntglasfenster für die Kathedrale von Reims, Bielefeld 2011, 56-71
- Photography and Death
- in: Linda Baéz Rubi (ed.), The Itineraries of the Image, Mexico City 2011, 112-134
- The Unmasking of Images. The Anachronism of TV-Faces
- in: Oliver Grau (ed.), Imagery in the 21st Century, Chicago/MIT Press 2011, 32-51
- Das interchrone Bild der Landschaft. Raumfahrt und Zeitreise bei Pieter Bruegel dem Älteren
- in: Joachim Jacob (Hg.), Im Namen des Anderen. Die Ethik des Zitierens, München 2010, 78-94
- Bildwissenschaft. Methoden und Theorien
- in: Dieter Maurer/Claudia Riboni (Hg.), Bild und Bildgenese, Bern 2010, 117-142
- Von der Ur-Kunde zum Logos der Bilder. Die Geschichte der Ikonologie
- in: Bilder in der Archäologie – eine Archäologie des Bildes?, Münster 2010, 75-94
- Die anderen Möglichkeiten des Eigenen. Fremd- und Eigenerfahrung in der europäischen Kunstgeschichte
- in: Martin Schulz/Beat Wyss (Hg.), Techniken des Bildes, München 2010, 56-78
- Nur in der Fremde erkennt man das Eigene – Oder Lost in Translation?
- in: Kritische Berichte, Dezember 2009, 45-57
- Der Ort der Farben/The Places of Colors
- in: Ausst. Kat. Imi Knoebel. Ich Nicht/Enduros, Deutsches Guggenheim Berlin, 2009, 169-196
- Blick und Anblick. Zur Geschichte und Gegenwart des Porträts
- in: Kati Röttger/Alexander Jacobs (Hg.), Theater und Bild. Inszenierungen des Sehens, Bielefeld 2008, 43-60
- Alte Gesichter in neuen Formaten
- in: Dorna Safaian (Hg.), If Today Was Tomorrow – The Signature of Time (Munitionsfabrik 19), Karlsruhe 2008, 33-42
- Die Sichtbarkeit des Todes im Medium der Fotografie
- in: Thomas Macho/Kristin Marek (Hg.), Die neue Sichtbarkeit des Todes, München 2007, 289-313
- Entlarvung der Bilder. Zum Anachronismus der TV-Gesichter
- in: Hans Belting (Hg.), Bilderfragen. Bildwissenschaften im Aufbruch, München 2007, 283-302
- „Bildwissenschaft" und ihre Relevanz für die Schule
- in: Paula Bodensteiner/Ernst Pöppel/Ernst Wagner (Hg.), Wissensgenese an Schulen. Beiträge einer Bilddidaktik, München 2007, 19-28
- Bilder und Bildwissenschaft an der Schnittstelle Museum –Schule
- in: Ernst Wagner/Monika Dreykorn (Hg.), Museum – Schule – Bildung. Aktuelle Diskurse/Innovative Modelle/Erprobte Methoden, München 2007, 75-79
- Imi Knoebel: Ich nicht und doch ich!/Not I and yet I!
- in: Ausst. Kat. Imi Knoebel. Werke von 1966-2006, Bielefeld 2007, 86-91
- Denn das Schöne ist nichts als des Schrecklichen Anfang. Zur Malerei von Hubert Scheibl/ Beauty is only a step removed from a burning terror
- in: Ausst.-Kat. Un-tiefen, Rupertinum Salzburg 2006, 8-14
- Kunst, Nation und Territorium. Die Topologie des Politischen auf der 50. Biennale von Venedig 2003
- in: Kunst und Politik. Jahrbuch der Guenica-Gesellschaft 6, 2004, 18-31
- Die Präsenz der siegreichen Gottesmutter. Zur antiken Tradition einer mittelalterlichen Ikone in San Marco
- in: Thomas Lentes (Hg.), Ästhetik des Unsichtbaren, Reimer 2004, 23-46
- Die photographische Repräsentation der Shoah. Zur ikonoklastischen Kritik ihrer bildmedialen Vergegenwärtigung
- in: Bettina Bannasch/Almuth Hammer (Hg.), Verbot der Bilder – Gebot der Erinnerung. Mediale Repräsentationen der Shoah, Campus 2004, 191-210
- Die Fotografie an der HfG
- in: Siegfried Gohr (Hg.), Karlsruhe Ikonotope. 10 Jahre Hochschule der Gestaltung, Karlsruhe 2003
- Körper haben – Körper sehen? Eine Frage der bildlichen Repräsentation
- in: Hans Belting/Dietmar Kamper/Martin Schulz (Hg.), Quel Corps? Eine Frage der Repräsentation, München, Fink, 2002, 1-26
- Die Thanatologie des photographischen Bildes
- in: Jan Assmann/Rolf Trauzettel (Hg.), Tod, Jenseits und Identität. Perspektiven einer kulturwissenschaftlichen Thanatologie, Freiburg/München 2002, 740-763
- Die Re-Präsenz des Körpers in Italien der Frühen Neuzeit
- in: A. Keck/N. Pethes (Hg.), Mediale Anatomien. Menschenbilder als Medienprojektionen, Bielefeld 2001, 33-51
- Spuren des Lebens und Anblick des Todes. Die Photographie als Medium des abwesenden Körpers
- in: Zeitschrift für Kunstgeschichte 64, 2001, 381-396
- Videoprojection X
- in: Ausst. Kat. Schattenriss, Städtische Galerie im Lenbachhaus München 2001, 81-83
- Photographie und Schattenbild
- in: Ausst. Kat. Schattenriss, Städtische Galerie im Lenbachhaus München 2001, 16-25
- Photographie
- in: Ausst. Kat. Wahre Wunder. Sammler und Sammlungen im Rheinland, Kunsthalle Köln 2000, 51-55
- Amerikanische Kunst nach 1945
- in: Ausst. Kat. Wahre Wunder. Sammler und Sammlungen im Rheinland, Kunsthalle Köln 2000, 66-71
- Imi Knoebel
- in: Ausst. Kat. Gesammelte Räume, gesammelte Träume. Sammlung Grothe, Martin Gropius Bau, Berlin 1999, 61-75
- Günther Förg, Fotogramme
- in: Ausst. Kat. Günther Förg, Kulturhaus Osterfeld, Pforzheim 1999
- Die Nicopea in San Marco. Zur Geschichte und zum Typ einer mittelalterlichen Ikone
- in: Byzantinische Zeitschrift 91, 1998, 475-501
- Imi Knoebels Lolita, oder: Die Erotik der Farben
- in: Ausst. Kat. Imi Knoebel. Bays and Beaches, Galerie Thaddäus Ropac, Salzburg 1998
Aktuelle Kurse
- Transmediale Malerei Kein anderes Kunstmedium wurde so häufig für veraltet und beendet erklärt wie die Malerei. Zugleich hat sich kaum ein anderes künstlerisches Medium immer wieder durchgesetzt wie die Malerei, deren Kontinuität in der europäischen Kunstgeschichte bis zur Gegenwart ohnehin nie unterbrochen war. Gerade gegen die bekannten Vorwürfe des Illusionismus, der naiven Abbildung sowie der anachronistischen Technik hat sich insbesondere die figürliche und erzählende Malerei stets neu behauptet (und mit ihr die „großen“ Themen der Kunst). Sie hat sich ferner in ihrer jeweiligen visuellen Kultur der „Neuen Medien“ mit anderen Bildkonzepten verändert. Die Vorlesung wird zum einen anhand von Fallbeispielen aufzeigen, wie sich die Malerei nach ihrem unzählig oft proklamierten Ende neu konstituiert hat. Sie wird zum anderen aber auch transdisziplinären Verhältnisse zwischen Malerei, Fotografie, Film, Video und digitalen Bildern beleuchten. Wie etwa hat die Malerei auf die Fotografie als dem ältesten der neuen Medien reagiert? Und wie hat umgekehrt die Malerei auf die Fotografie gewirkt? Zur Diskussion stehen daher Begriffe wie Intermedialität, aber ebenso Transkulturalität, in der nicht nur die Grenzen zwischen den einzelnen Medien zusammenfallen und produktiv werden, sondern auch die zeitlichen Distanzen zwischen „alter“ und „neuer“ Kunst sowie die Differenzen zwischen „eigener“ und „fremder“ Kunst.
- Kolloquium/Schreiben über die eigene Arbeit (Allgemeine Wissenschaften) Dieses bewährte Kursformat richtet sich an Studierende aller Studiengänge, die sich kurz vor ihrem Vordiplom/Diplom bzw. ihrem Bachelor/Master befinden. Unabhängig von den jeweiligen Klassen und betreuenden Professor*innen besteht die Möglichkeit, in einem interdisziplinären Kontext die geplanten und begonnenen Abschlussarbeiten in schriftlicher und bildlicher Form vorzustellen und im Plenum zur Diskussion zu stellen. Wöchentlich soll jeweils ein Studierender sein aktuelles Projekt in schriftlicher Form digital präsentieren, welches dann in der Gruppe kommentiert und besprochen wird. Geübt werden soll dabei insbesondere, die Gedanken, Ideen, Prämissen, Theorien und nicht zuletzt die Probleme des laufenden Arbeitsprozesses so präzise als möglich schriftlich zu formulieren. Für die nach den Diskussionen weiter ausgearbeiteten Texte können Punkte/Scheine erworben werden.
- Die Logik der Sammlung (Allgemeine Wissenschaften) Es scheint selbstverständlich, eine Sammlung in einem Museum zu besuchen oder nach einer solchen in einem Archiv zu recherchieren. Doch weder das Sammeln noch (öffentliche wie private) Sammlungen sind selbstverständlich und objektiv. Beide beruhen auf einer Vielzahl von kulturellen Entscheidungen und haben vielfältige Konsequenzen. Beides kann insbesondere auch sehr unterschiedlich betrachtet und bewertet werden. Wir werden darum zentrale Texte, die sich mit grundlegenden Fragen des Sammelns beschäftigen, lesen und gemeinsam diskutieren. Sie kommen aus so verschiedenen Bereichen wie Kunstwissenschaft, Ethnologie, Philosophie, Geschichte, Kunstvermittlung und Kunst. Wöchentlich wird über Teams ein Text zur Lektüre hochgeladen. Dazu werden jeweils Fragen gestellt, die von allen Teilnehmer*innen des Kurses in schriftlicher Form beantwortet werden sollen, um für diesen Kurs Punkte/Scheine zu erwerben. Diese Fragen können auch gemeinsam in kleinen Gruppen bearbeitet werden.
- 60. Biennale in Venedig: „Stranierie Ovunque – Strangers Everywhere“ (Allgemeine Wissenschaften) Im Kurs werden wir uns insbesondere auf einen Besuch der 60. Biennale in Venedig vorbereiten, die am 20. April 2024 mit dem Titel „Stranieri Ovunque – Strangers Everywhere“ und die mit Adriano Pedrova erstmalig von einem Kurator aus Lateinamerika geleitet wird. Mit 88 Länderpavillons und einer großen zentralen Ausstellung mit insgesamt 331 internationalen Künstler*innen ist die Biennale nach wie vor einer der größten Plattformen für zeitgenössische Kunst. Wir werden uns kritisch mit einigen markanten Aspekten ihrer Gegenwart und Geschichte beschäftigen, die bis in das Jahr 1895 zurückreicht. Welchen Stellenwert hat ein solches Mega-Event der Gegenwartskunst heute? Welche Ideen/Themen setzt die diesjährige kuratorische Leitung mit welchen Positionen um? Wie repräsentieren sich die einzelnen Nationalpavillons, die wir uns, in notwendiger Auswahl, genauer betrachten werden? Welche Brüche und Konflikte, aber auch transkulturelle Möglichkeiten zeigen sich?