Dienstag | 10. Juni 2025

"Liebe und Schicksal"

Das Sinfonieorchester der HfK Bremen spielt am 18. Juni 2025 in der Glocke

Eine Pressemitteilung von Jens Fischer

© Andreas Kurowski

Ein leuchtend hell pulsierendes und ein in raunender Dunkelheit versinkendes Rot – zu einem wechselvollen Spiel mit diesen Klangfarben lädt das Sinfonieorchester der Hochschule für Künste (HfK) Bremen für Mittwoch, 18. Juni 2025, 19:30 Uhr, in die Glocke. Der musikalische Leiter Thomas Klug präsentiert das große Orchesterkonzert unter dem Motto „Liebe und Schicksal“.

Eröffnet wird der Konzertabend von zwei HfK-Studierenden, die ihr Konzertexamen abschließen. Ein Prüfungsteil davon ist das „Solokonzert mit Orchester“. Der Prüfungsausschuss hat für Yu Mita (Violine) die Serenade nach Platons „Symposion“ (1953) von Leonard Bernstein ausgewählt und für Minghao Zhang (Oboe) das Konzert für Oboe F-Dur BWV 1053R von Johann Sebastian Bach.

Dass Bach tatsächlich ein Oboenkonzert geschrieben hat, dafür gibt es keine Beweise. Es existieren nur sogenannte Rekonstruktionen, daher das „R“ hinter der Nummer im Werkverzeichnis (WV), bei denen es sich allerdings eher um Transkriptionen handelt – in diesem Fall des Cembalokonzerts in E-Dur BWV 1053 (um 1738). 

Platons „Symposion“ („Das Gastmahl“) beschreibt ein philosophisches Trinkgelage mit Reden zu Ehren des Gottes Eros.  Leonard Bernsteins vertonte dieses Zusammentreffen in fünf Sätzen. Klanglich virulent wird so die Vereinigung von körperlicher und geistiger Liebe. 

Zum Thema Schicksal hat Klug die 5. Sinfonie (1888) von Pjotr Iljitsch Tschaikowski ins Programm aufgenommen, die von einem Schicksalsmotiv durchwoben ist, das der Komponist anfangs als völlige Ergebung in „den unergründlichen Ratschluss der Vorsehung“ versteht. Das Thema entwickelt sich aus düster klagender e-Moll-Stimmung der Klarinetten und tiefen Streicher zu feierlich strahlendem E-Dur im Blechbläserfinale. Thomas Klug bleibt skeptisch: „Ist das der Sieg über das Schicksal oder das Sich-Ergeben in das Schicksal? Tschaikowski lässt das meiner Meinung nach offen und überlässt die Interpretation jedem einzelnen Hörer.“

Tickets gibt es hier.