Ausstellung | Vortrag | Performance | Workshop
Donnerstag | 16. Oktober 2025 10:00 Uhr

Care and the City

Forum am Domshof | Kassenhalle
© Collective Care Lab

Öffnungszeiten

10:00 – 18:00 Uhr
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich

Öffentlicher Care-Raum am Domshof setzt Impulse für Innenstadt-Entwicklung

Vom 16. bis 18. Oktober 2025 wird das Domshof Forum zum temporären Care-Raum. Drei Tage lang zeigt das „Collective Care Lab“, was Eltern, pflegende Angehörige und Senior*innen im Zentrum einer Großstadt brauchen – und wie Bremen derzeit auf diese Bedürfnisse reagiert. Geplant sind eine Videoinstallation, Workshops, ein Kinderkonzert sowie Ruhezonen zum Wickeln, Stillen und Durchatmen.

Wie sieht eine Großstadt aus, in der Care-Arbeit Raum bekommt? Wo gibt es „dritte Orte“, an denen sich Menschen mit Fürsorgeverantwortung begegnen können – mit Möglichkeiten zum Wickeln und Stillen, in Ruhe und zugleich mitten im Stadtleben? Mit diesen Fragen befassen sich Clara Alisch, Janis Fisch, Leo Rokita und Anastasia Zeller seit mehreren Monaten. Das Team erforscht Zugänglichkeit und Sichtbarkeit von Pflege- und Sorgearbeit in der Bremer Innenstadt.

Bei Instagram dokumentiert das Collective Care Lab regelmäßig, welche Orte in Bremen für Care-Arbeit vorgesehen sind. Gezeigt werden kritische Befunde (etwa ein kalter Wickeltisch neben einem Spritzenabwurf in einer öffentlichen Toilette) ebenso wie positive Lösungen (z.B. die Kinderbibliothek der Stadtbibliothek Bremen, die kostenfrei Wasser und Strom bereitstellt).

Das durch das CLOSEUP Bremen-Medienstipendium geförderte Projekt „Care and the City“ bündelt nun die Arbeit der letzten Monate. „Unser Ziel ist es, Expert*innen aus Kunst, Architektur, Forschung und Stadtentwicklung zusammenzubringen, um Fragen nach Raumaneignung, Care-Infrastrukturen und urbaner Gerechtigkeit gemeinsam zu diskutieren“, sagt Clara Alisch. „Im besten Fall setzen wir einen nachhaltigen Impuls für die weitere Entwicklung der Innenstadt – und entlasten damit ganz konkret Familien und pflegende Angehörige.“

Der temporäre Care-Raum zeigt praxisnahe Ausstattungen für Fürsorgearbeit. Die Video-Installation und das Rahmenprogramm dienen als Ausgangspunkt für den Austausch mit Besucherinnen sowie mit Akteurinnen aus Stadtgesellschaft und Innenstadtentwicklung. Historisch gerahmt wird das Care Forum durch eine künstlerische Hommage an Ottilie Hoffmann, Vorkämpferin der Bremer Frauenbewegung und Gründerin alkoholfreier Speisehäuser.

Kooperationspartner: HfK Bremen, ZHdK Zürich, Universität Bremen, ZeMKI – Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung, Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender, Projektbüro Innenstadt Bremen, familiennetz Bremen, Stadt für Alle – Von Wall bis Weser

Gefördert von: nordmedia, Radio Bremen, Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Donnerstag, 16. Oktober

10:00–12:00 Uhr
Workshop mit Sonja Jahn (Systemische Therapeutin)

„Wie machst du das denn eigentlich?“
Ein offener Raum für ehrliche Fragen rund um Care-Arbeit. Austausch über persönliche Wege, Care im Alltag zu leben – jenseits von Idealen und Überforderung.

 

13:00–15:00 Uhr
Workshop mit Clara Alisch (Multidisziplinäre Künstlerin)

„Strings of Care: Wir knüpfen ein Netz“
Gespräche, Gesten und Fäden werden zu einem kollektiven Netz der Fürsorge verwoben. Ein feministischer Workshop zwischen künstlerischer Praxis, Alltagserfahrung und gemeinsamer Reflexion.

Freitag, 17. Oktober

10:00–14:00 Uhr
Care Forum – Zwischen Theorie & Alltag

Austausch zu Care-Arbeit, Stadtentwicklung & kollektiver Praxis. Ein geteilter Denkraum für Zuhören, Sprechen, Erinnern und Weiterdenken. Wie kann eine fürsorgliche Stadt aussehen?

Mit Beiträgen von:

  • Clara Alisch (Collective Care Lab Bremen / HfK Bremen & ZHdK Zürich)
    Multidisziplinäre bildende Künstlerin, Kunstvermittlerin und PhD-Kandidatin im Bereich Artistic Research forscht an der Schnittstelle von feministischer Raumpraxis, (un)sichtbarer Care-Arbeit und kollektiven (Infra)Strukturen.
  • Sonja Broy (Projektbüro Innenstadt Bremen / UMZU)
    Transformation von Innen(städten) - arbeitet an neuen Nutzungsmodellen, partzipativer Freiraumgestaltung und mehr Angebotsvielfalt. Studierte Fachjournalistik (B.A.) in Bremen und Hong Kong sowie „Urbane Kultur, Gesellschaft und Raum“ (M.A.) an der Universität Duisburg-Essen.
  • Dr. Rosanna Umbach (Mariann Steegmann Institut Kunst & Gender / Universität Bremen)
    Kunstwissenschaftlerin - forscht zu Wohnen, Klasse und Gender in Kunst, Architektur und Gesellschaft. Ihre Schwerpunkte liegen auf queer_feministischer Theorie, Stadtraumpolitiken und visuellen Körperdiskursen. Sie ist Redakteurin der FKW – Zeitschrift für Geschlechterforschung und visueller Kultur.
  • Marieke Behne (Architektin und Gründer:in projekt.büro Hamburg)
    Arbeitet an den Schnittstellen von Architektur, Urban Design und Stadtgestaltungsprozessen. Stationen u. a. in Hamburger Architekturbüros sowie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der HafenCity Universität Hamburg und der TU Dortmund. Promoviert derzeit zu Wirkweisen von Erfahrungswissen in Wohnen und Wohnraumproduktion.

 

16:00 Uhr
Kinderkonzert mit DerDieDas Sammy

DerDieDas Sammy baut musikalische Luftschlösser für Kinder.

Samstag, 18. Oktober

11:00–13:00 Uhr
Care-Talks mit Sandra Lachmann (Content Creatorin / @wortkonfetti)

"Fürsorgliches Bremen: Was gelingt bereits, was fehlt und was wünschen wir uns?“
Wie kann Bremen ein fürsorglicher Ort für Eltern und Pflegende werden? Sandra lädt euch zu offenen Gesprächen über Care-Arbeit im Stadtleben ein. Kommt vorbei, bringt eure Erfahrungen und Ideen ein – oder hört einfach mit.

 

16:00 Uhr
Dance Set von Eszter Dóra Forgács aka KASIMIR

Künstlerin und Djane
Kasimir erschafft mit Sound neue Räume

Forum am Domshof Domshof 26 28195 Bremen
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