Die in diesem Jahr zum zweiten Mal vom Fachbereich Musik der HfK in Kooperation mit dem Institut français ausgerichtete Fête de la Musique war ein wunderbares musikalisches Sommerfest und ein großartiger Erfolg für alle Beteiligten: Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Konzerte in der HfK, die jungen Musikerinnen und Musiker der HfK und das Organisationsteam um HfK-Professor Thomas Albert. Insgesamt erlebten rund 3500 Besucherinnen die vielfältigen Konzerte in der HfK, im Institut français, in der Glocke und in der Oberen Halle des Bremer Rathauses. Thomas Albert: „Noch nie in meiner langjährigen Arbeit an der HfK haben so viele Bremerinnen und Bremer die ganze Vielfalt, Qualität und besonderen Profile der Musikausbildung in Bremen derart konzentriert erlebt. Ich danke allen, die zu diesem wunderbaren Erfolg beigetragen haben herzlich.“
Extra aus Italien zur Fête de la Musique angereist war der Flötist Roberto Fabbriciani. Fabricciani spielte als Soloflötist bereits bei der Uraufführung von Luigi Nonos „Das Atmende Klarsein“ Anfang der 80er Jahre mit und inspirierte Nono seinerzeit, die klanglichen Facetten der Bassflöte kompositorisch zu nutzten. In Bremen spielte er das Werk gemeinsam mit Gesangsstudierenden der Akademie für Alte Musik der HfK und Kompositionsstudierenden, die die Live-Elektronik-Passagen übernommen hatten, gleich zweimal in der vollbesetzten Galerie der HfK.
Im Gepäck hatte Fabricciani eine ganz besondere Kostbarkeit mit nach Bremen gebracht: Das Autograph der Originalpartitur von Luigi Nono. Und neben dieser Überraschung gab es aus Fabriccianis berufenem Mund auch große Komplimente für die jungen Sängerinnen, Sänger und Kompositionsstudierenden, die Nonos komplexe Partitur mit großer Souveränität und hohem Engagement unter der Leitung von Detlef Bratschke und Kilian Schwoon bewältigten.
Großer Beifall belohnte auch die beiden Solistinnen, Eliane Menzel und Marion Tiberge, sowie das HfK-Kammerorchester in der Bremer Glocke für die Interpretation von Mozarts Violinkonzert nur Nr. 2 D-Dur bzw. des 2. Haydn-Cellokonzerts. Dabei bewies die erst 14-jährige Geigerin Eliane Menzel erneut, welches herausragende Talent sich derzeit an der HfK entwickelt. Die mehrfache Bundessiegerin im Wettbewerb „Jugend musiziert“ studiert seit 2008 als Jungstudentin an der HfK bei Professorin Katrin Scholz.
Ebenfalls in der Glocke loteten sechs Percussionisten aus der Schlagzeugklasse von Prof. Olaf Tzschoppe Raum und Akustik des großen Bremer Konzertsaals mit Xenakis wuchtig intensivem „Persephassa“ aus. Verteilt an Stirn-, Längs- und Rückseite rund um die Zuhörer fesselten machtvolle Akzente, kraftvolle Wirbel, und vertrackte rhythmische Klangwolken die Zuhörer.
Kleinere Ensembles und Jazz-Combos sorgten im Institut francais und in der HfK für Cello-, Harfen-, Dulcian- oder Harfenklängen oder ließen die Gäste im HfK-Innenhof mitswingen.
Einen adäquaten französischen Abschluss der Fête de la Musique 2014 bildete Jean-Philippe Rameaus musikalischer Einakter „La Guirlande“ im Bremer Rathaus. In der prächtigen, bis auf den letzten Platz ausgebuchten Oberen Halle begeisterten die beiden Gesangssolisten, Anna Terterjan (Sopran) und Henry Villca (Tenor), sowie das Barockorchester der HfK und der HfK-Kammerchor die Zuhörer.