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Thursday | 4 July 2019

Prof. Niewiadomski zum Designgespräch im Wilhelm-Wagenfeld-Haus zu Gast

Prof. Oliver Niewiadomski führte am 2. Juli 2019 durch die Ausstellung
Prof. Oliver Niewiadomski beim Designgespräch im Wilhelm-Wagenfeld-Haus am 2. Juli 2019 © Kathrin Hager

Selbst Industriedesigner, erläutert der HfK-Professor für Konstruktive Geometrie Aspekte der Bauhaus-Leuchte von Wilhelm Wagenfeld

Prof. Oliver Niewiadomski führte am 2. Juli 2019 gemeinsam mit der Direktorin Dr. Julia Bulk durch die aktuelle Ausstellung zur Bauhaus-Leuchte im Wilhelm-Wagenfeld-Haus. Er erläuterte dem interessierten Publikum verschiedene Aspekte zum Thema (Leuchten-)Design aus dem Bauhaus, speziell des Bremer Produktdesigners Wilhelm Wagenfeld.

Im Februar 2019 war Oliver Niewiadomski mit dem German Design Award für das „innovative Design“ seiner Wand- und Deckenleuchte CYLA geehrt worden („Oliver Niewiadomski mit German Design Award ausgezeichnet“).

„Eine Tischleuchte als Symbol für das Bauhaus

Im Rahmen des 100-jährigen Bauhausjubiläums widmet sich die Ausstellung den Leuchten­ent­würfen Wilhelm Wagenfelds. Am Anfang steht seine berühmte Tischleuchte von 1924, die wie kaum ein anderes Objekt mit dem Bauhaus verbunden wird. Doch wie hat sich die Bau­­hau­sidee in den 1950er- bis 1970er-Jahren im Werk Wagenfelds weiterentwickelt? Führt er das Bauhaus-Projekt fort oder erarbeitet er neue Ansätze?

Sich vom Bauhaus lösen – die organische Form

Auf den ersten Blick scheint sich Wagenfeld in der Nachkriegszeit vom Bauhaus zu lösen. Er arbeitet nicht mehr mit strenger Geometrie, sondern ent­wickelt Leuchten mit organisch fließenden Formen. Dennoch schreibt Walter Gropius, der erste Direktor der einfluss­reichen Kunstschule um 1960, dass niemand ,die Grundidee des Bauhauses so wirkungsvoll weiter­ent­wickelt habe‘ wie Wagenfeld.

Das Bauhaus weiterdenken – Industrielle Formgebung

Wagenfelds Verbindung zum Bauhaus geht über eine formale Ähnlichkeit weit hinaus. Seine in Stuttgart gegründete ,Werkstatt Wagenfeld‘ löst ein, was Gropius mit dem Konzept des ,künst­lerischen Labors‘ vorgedacht hatte. Indem er seine Entwurfspraxis im industriellen Umfeld verankert, entstehen gute und preiswerte Leuchten auch für bisher wenig beachtete Bereiche wie Bad, Keller und Flur. ,Volksbedarf statt Luxusbedarf‘ – so formulierte es der zweite Bauhaus­direktor Hannes Meyer.

Leuchten nach der Bauhausleuchte?

Das Schlusskapitel der Ausstellung wendet sich wieder der Bauhausleuchte zu und zeigt, wie prä­gend ihre Form auch heute noch ist. Auch wenn Designer*innen wie Gio Ponti, Vico Magistretti oder Gae Aulenti mit neuen Materialien, Konzepten und Formen arbeiten, erinnern viele Details an Wagenfelds Bauhausleuchte.“

Aus dem Ausstellungsprogramm des WIlhelm-Wagenfeld-Hauses

Ausstellung „Wilhelm Wagenfeld: Leuchten“
24. Mai bis 27. Oktober 2019
Wilhelm Wagenfeld: Leuchten widmet sich im Rahmen des 100-jährigen Bauhausjubiläums den Leuchtenentwürfen Wilhelm Wagenfelds. Im Zentrum steht seine berühmte Tischleuchte von 1924, die wie kaum ein anderes Objekt mit dem Bauhaus verbunden wird. Die Ausstellung verfolgt, wie sich die Bauhausidee in den 1950er- bis 1970er-Jahren im Werk Wagenfelds weiterentwickelt.
Führt er das Bauhaus-Projekt fort oder erarbeitet er ganz neue Ansätze? Zeitgenössische Leuchtentwürfe erweitern den Blick und zeigen, wie heutige Designer*innen an Wagenfelds Œuvre anknüpfen.