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Monday | 12 August 2013

Franziska Keller erhält Karin Hollweg Preis 2013

Mensch, Objekt, Raum – über die Absurdität der Beziehungen

Franziska Keller, Meisterschülerin der Hochschule für Künste Bremen in der Klasse Jean-François Guiton, ist die Preisträgerin des Karin Hollweg Preises 2013.

Der Karin Hollweg Preis ist der höchstdotierte Kunstförderpreis aller Kunsthochschulen in Deutschland. Ermöglicht wird er dank der großzügigen Unterstützung der Karin und Uwe Hollweg Stiftung. Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert, wobei eine Hälfte als Preisgeld direkt an die Preisträgerin geht, die zweite Hälfte von der Preisträgerin als Projektmittel für die Realisierung eines Ausstellungsprojektes genutzt werden soll.
Franziska Keller untersucht in ihren Arbeiten das Verhältnis von Mensch und Objekt in verschiedenen Medien wie Skulptur, Video, Zeichnung und Collage. In der Ausstellung konfrontiert sie den Betrachter mit einem eigentümlichen Objekt, das im Raum zu schweben scheint. In geschwungener Form berührt eine Vielzahl von Schnüren den Boden, die wie ein kompakter Strahl aus einer roten Haube heraus fließen. Mit der Kombination vorgefundener Materialen schafft die Künstlerin eine ambivalent belebte Figur. 
Ähnliche Zwischenwesen, die von kreatürlichen Anspielungen bis hin zur völligen Abstraktion reichen, finden sich auch in ihren Collagen, Zeichnungen und in einer kleinformatigen Videoprojektion. Darin zeigt sie ein bewegtes Objekt, das in einem widersprüchlichen Zustand der Instabilität verharrt. 
Die ausgestellten Arbeiten bleiben eigenständig, können aber vielschichtig aufeinander bezogen werden. Fragen nach der Absurdität und Skurrilität der Beziehung zwischen Mensch, Objekt und Raum, gepaart mit leisem Humor, ziehen sich durch alle ihre Arbeiten. 
Die Jury überzeugte der präzise Einsatz der Mittel, mit denen sie sonderbar, bisweilen poetisch anmutende Bilder, Objekte und Situationen schafft, die den Betrachter einbeziehen und herausfordern.

Franziska Keller, geboren 1972 in Flensburg, studierte zunächst Kunsttherapie und Freie Kunst an der FH Ottersberg. 2005 wechselte sie an die HfK Bremen, wo sie 2012 ihr Diplom bei Prof. Jean-François Guiton ablegte. Franziska Keller war u.a. an Ausstellungen in Bremen, Oberhausen, Osnabrück und Syke beteiligt und wurde 2012 mit dem Eva-Thomkins-Kunstpreis ausgezeichnet.

„Ich arbeite mit unterschiedlichen Medien, Zeichnung, Installation, Video und Performance. Im Vordergrund meiner Arbeit steht das Verhältnis zwischen Mensch und Ding“ 
„Nach der Tätigkeitstheorie von Leontjew eignet sich der Mensch die äußere Welt durch seine Tätigkeit an. Seine in der ersten Lebensphase noch zufälligen Bewegungen werden durch das Kennenlernen der äußeren Gegenstände und das damit einhergehende Ausbilden von Bedürfnissen zu zielgerichteten, motivierten Tätigkeiten. Der Mensch trifft auf das Antlitz einer schon vor ihm dagewesenen sprachlichen und dinglichen Welt, in der er - sowohl körperlich als auch geistig -Mensch wird. Geist und Körper denke ich nicht als Dualismus. Sprache als kategorisierender Vermittler, die sich zwischen seinen lebendigen Raum und den dinglichen Raum stellt, die die Körper beeinflusst bzw. sowohl äußerlich als auch innerlich verändert.“

David Bartusch, Freundeskreis der Hochschule für Künste Bremen
Stefanie Böttcher, Künstlerhaus Bremen
Ingo Clauss, Museum Weserburg. Kurator
Janneke de Vries, GAK Bremen
Wolfgang Hainke, Bildender Künstler
Dr. Andreas Kreul, Karin und Uwe Hollweg Stiftung
Dr. Annett Reckert, Städtische Galerie Delmenhorst
Dr. Sabine Maria Schmidt, Kunsthalle Bremen. Kuratorin 
Dr. Katerina Vatsella, Freie Kuratorin

„TEN“ - Meisterschüler der Hochschule für Künste 2012 / 2013
vom 11.August bis 29. September 2013
Weserburg – Museum für moderne Kunst

Neben Arbeiten von Franziska Keller versammelt sie Positionen von Andreas Becker (Klasse Stephan Baumkötter), Christian Bungies (Klasse Yuji Takeoka), Yumi Jung (Klasse Franka Hörnschemeyer), Min Jung Kang (Klasse Jean-François Guiton), Janine Klank (Klasse Paco Knöller), Marei Lutterbach (Klasse Peter W. Schaefer), Lu Nguyen (Klasse Jean-François Guiton), Anna Roberta Vattes (Klasse Paco Knöller) und Philipp Zähringer (Klasse Franka Hörnschemeyer)

Fotograf: Caspar Sessler