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Monday | 28 June 2010

Galerieprojekt HORST

Kaba-Werk bekommt einen neuen Bewohner

Das alte Kaba-Werk auf dem ehemaligen Kaffee-HAG-Gelände bekommt nach Jahren der Leere einen neuen Bewohner: HORST. HORST zieht für zehn Tage ein und verwandelt die alten Produktionshallen, in denen früher Erdbeermilch und Kaba flossen, für kurze Zeit in eine ungewöhnliche Galerie mit nostalgischem Charme.

Studierende der HfK erschließen das alte Kaba-Werk auf dem ehemaligen Kaffee-HAG-Gelände und eröffnen auf 2000 Quadratmetern mit 80 Ausstellern eine temporäre Galerie. Anfang Juli wird ein leer stehendes Gebäude mit hanseatischer Industriegeschichte wieder zum Leben erweckt.

Das alte Kaba-Werk auf dem ehemaligen Kaffee-HAG-Gelände bekommt nach Jahren der Leere einen neuen Bewohner: HORST. HORST zieht für zehn Tage ein und verwandelt die alten Produktionshallen, in denen früher Erdbeermilch und Kaba flossen, für kurze Zeit in eine ungewöhnliche Galerie mit nostalgischem Charme.

Die Idee von neun Studenten im Studiengang Integriertes Design: Eine gemeinsame Plattform für Studierende aller Fachbereiche und Studiengänge der HfK schaffen, auf der Musiker, Künstler und Gestalter gemeinsam arbeiten und ihre Arbeiten dem Publikum in einer außergewöhnlichen Form präsentieren. Einer der ersten Schritte, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen: Die Suche nach einem Gebäude. Fündig wurde das Team schließlich unweit des heimatlichen Speichers XI und fand ein Schmuckkästchen, genauer gesagt einen Schmuckkasten – das ehemalige Kaffee-HAG-Areal im Holzhafen. 87 Jahre lang war es eines der industriellen Herzstücke der Kaffeestadt Bremen bevor es 1993 aufgegeben wurde. Die neuen Besitzer, die Sirius Facilities GmbH, welche sich seit 2007 um die Instandhaltung und Pflege der zahlreichen Gebäudekomplexe kümmert, erklärte sich sofort bereit, die Studenten zu unterstützen und Gebäude mietfrei für HORST zur Verfügung zu stellen.

Auf dem Gelände sind alte Röstereivorrichtungen, der Verwaltungstrakt, alte Beförderungswege der Kaffeebohnen, Balkone mit Aussicht über den kompletten Hafen und der imposante Marmorsaal zu finden. Alles begeisterte das HORST-Team sofort, doch besonders angetan waren sie von dem nun erschlossenen Kaba-Werk, in dem jahrelang der »Plantagentrank« in allen Sorten produziert und in die ganze Welt verschickt wurde. Hier wirkt der vergangene Produktionsablauf noch nach und man bekommt durch die architektonisch sehr unterschiedlichen Räume und Hallen einen umfassenden Eindruck von der verlassenen Wirkungsstätte. Deshalb sind die ersten beiden Etagen des Backsteingebäudes an der Hagstraße bald Schauplatz eines Galeriekonzepts der neuen Art.

Auf 2000 Quadratmetern hat das HORST-Team eine Ausstellungsplattform geschaffen, auf der sich Kunst, Design und Musik begegnen und vereinen. So darf man neben zeitgenössischen Positionen der Fotografie, Videokunst, Malerei, Illustration und Mode gespannt sein auf eine Mischung aus Performance, Raum- und Soundinstallationen, Kurzfilme und Konzerte mit einer enormen Teilnehmerbeteiligung. Über 80 derzeitige und ehemalige Studenten der HfK sind an der großen Gemeinschaftsausstellung beteiligt und zeigen der Öffentlichkeit an zwei Wochenenden ihre Überzeugung und Leidenschaft, umgesetzt in spannenden Raumkonzepten und aufregenden Inszenierungen.

Fr., 2. Juli, Vernissage, 20 Uhr
Sa., 3. und So, 4. Juli, jeweils 14 bis 18 Uhr
Mi., 7. Juli, 18 – 22 Uhr
Sa., 10. und So., 11. Juli, jeweils 14 bis 18 Uhr

Entscheidend dabei ist der Wandel: Was an HORST 1, vom 2. - 4. Juli, noch stand, ist an HORST 2, vom 10. - 11. Juli, nicht mehr zu sehen, und was an HORST 2 präsentiert wird, lässt sich an HORST 1 noch nicht erahnen – die Räume bekommen neue Aussteller und damit neue Gesichter.

Eine Besichtigung lohnt sich also gleich zweimal, zu verweilen allemal. Denn neben der riesigen Ausstellerfläche können die Besucher in verschiedenen Führungen weitere Künstler mit ihren Exponaten und Grafitti-Vermächtnissen in den oberen Etagen besuchen oder mehr über die Marke Kaffee HAG und ihren Standort erfahren. Am Ende, zwischendurch und generell können sich die Besucher in der Kaba-Bar niederlassen, um Konzerten aus dem weiten musikalischem Repertoire von Gitarrenakustik über Anti-Swing und Jazz hin zu Elektronika zu genießen.

Am Mittwoch zwischen den beiden HORST-Wochenenden öffnet das Kaba-Werk abends für einen Kurzfilmabend und zeigt ironische, grafische und poetische Arbeiten in gemütlicher Runde.

Zur Vernissage mit dem Schlagzeugtrio »Kommando Kloppstock« und einer anschließenden Modeperformance lädt HORST am Freitag den 2. Juli um 20 Uhr herzlich auf eine Erdbeermilch ein.

Das ganze Programm und weitere Infos auch unter: 
http://horst-galerieprojekt.blogspot.com