Geflüchtete Menschen, die sich für ein Studium an einer staatlichen Hochschule in Bremen interessieren, erhalten ab sofort vielfältige Unterstützung und Beratung im neu eröffneten Hochschulbüro HERE ("Higher Education Refugees Entrance"). Das Hochschulbüro HERE liegt zentral und gut erreichbar im "Haus der Wissenschaft" in Bremens Altstadt. Es soll Anlaufstelle und Dreh- und Angelpunkt für die umfänglichen Maßnahmen des Integrationsprogramms aller vier staatlichen Hochschulen in Bremen und Bremerhaven werden.
„Wir wollen Türen öffnen und qualifizierten geflüchteten Menschen helfen, den Weg in ein Studium oder eine wissenschaftliche Weiterqualifikation besser und schneller zu finden“, sagte Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt bei der offiziellen Eröffnung. „Viele kompetente junge Menschen, die aus ihrem Heimatland flüchten mussten, möchten studieren, ihr Studium fortsetzen oder sich wissenschaftlich weiterqualifizieren, können aber fluchtbedingt zum Teil nicht die notwendigen Nachweise vorlegen. Oft fehlen Sprachkenntnisse oder sie brauchen fachlichen Input, weil die ausländische Hochschulzugangsberechtigung nicht direkt den Weg ins Studium in Deutschland ermöglicht. Ihnen wollen wir eine Perspektive in Deutschland ermöglichen und gleichzeitig hochqualifizierte Fachkräfte gewinnen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Integration dieser Menschen und für die Zukunft unseres Landes.“
„Wir freuen uns sehr, dass die Senatorische Behörde gemeinsam mit den vier staatlichen Hochschulen in Bremen die Integration von geflüchteten Menschen unterstützt. Das neue Büro HERE gibt uns die Möglichkeit, diese Menschen zentral und noch gezielter, je nach ihren Fähigkeiten und Interessen, zu beraten und somit ihren weiteren Bildungsweg zu unterstützen. Dies sehe ich als Aufgabe der Hochschulen – für die Hochschule für Künste ist diese insbesondere, qualifizierte angehende Künstlerinnen und Künstler sowie Musikerinnen und Musiker zu identifizieren“, sagte Prof. Herbert Grüner, Rektor der Hochschule für Künste, bei der Eröffnung des neuen Hochschulbüros.
Die Unterstützung erfolgt in Form von Beratung, aber auch die Vermittlung in dafür vorgesehene Verfahren, zum Beispiel bei der Bewertung der ausländischen Zeugnisse oder für die Teilnahme an Sprachtests oder Tests zur Studierfähigkeit. Das Hochschulbüro ist damit Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Integration von geflüchteten Menschen in das Hochschulsystem. Insgesamt 150 geflüchtete Menschen sollen systematisch in Sprachkursen und studienvorbereitenden Maßnahmen der Hochschulen fit fürs Studium oder die Weiterqualifikation gemacht werden. 60 Studierende haben im Sommersemester schon in spezifischen Sprachkursen angefangen. Zum Wintersemester werden noch einmal 90 Plätze in Sprachkursen und/oder im Vorbereitungsstudium zur Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung vergeben.
Die Hochschulen werden frühestens ab dem Sommersemester 2017 Hochschulzugangsprüfungen für diejenigen abnehmen, die noch nicht über eine ausreichende Hochschulzugangsberechtigung aus ihrem Heimatland verfügen. Den Weg dafür hatte die Bremische Bürgerschaft mit einer Änderung des Bremischen Hochschulgesetzes im März 2016 freigemacht. Bundesweit einmalig ist, dass die bremischen Hochschulen gemeinsam die Hochschulzugangsprüfung abnehmen und deren erfolgreiches Bestehen auch zum Studium an allen Hochschulen berechtigt.
Das Hochschulbüro HERE ist geöffnet: Montags 10 bis 12 Uhr und mittwochs 13 bis15 Uhr. In dieser Zeit können Interessierte einen Termin für ein Beratungsgespräch ausmachen.
Weitere Infos unter www.herebremen.de