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Monday | 7 November 2016

TENEBRAE – Über das Fremdsein

HfK-Absolvent ist Preisträger des Wettbewerbs „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2016/2017
© Quoc–Van Ninh

Quoc–Van Ninh, Absolvent des Bachelorstudiengangs Integriertes Design an der Hochschule für Künste Bremen (2016), ist Preisträger des renommierten und bundesweiten Hochschulwettbewerbs für Fotografie „gute aussichten – junge deutsche fotografie 2016/2017“.

Seine Abschlussarbeit TENEBRAE (Über das Fremdsein) ist eine der insgesamt sieben preisgekrönten Arbeiten, „die uns einladen, das Fremde im Eigenen und das Eigene im Fremden zu entdecken“, wie der Wettbewerb mitteilt. Betreut wurde die Abschlussarbeit von Prof. Peter Bialobrzeski und Prof. Andrea Rauschenbusch.

Die Auszeichnung „gute aussichten – junge deutsche fotografie“ schließt die Präsentation der Preisträgerfotos im Rahmen eines internationalen Ausstellungszyklus mit Stationen an renommierten Häusern mit ein. Er beginnt am 19. November 2016 im NRW Forum Düsseldorf. Anschließend wird die Ausstellung vom 10. März 2017 bis 1. Mai 2017 im Haus der Photographie in den Deichtorhallen Hamburg gezeigt.

Quoc-Van Ninh nannte seine Arbeit „Tenebrae“ nach dem lateinischen Begriff für Dunkelheit. „Im Dunkeln verborgen liegt auch meine asiatische Herkunft, da ich als deutscher mit Migrationshintergrund und aufgewachsen in Bremen, kaum etwas über meine Herkunftsländer weiß“, erklärt der Sohn einer Chinesin und eines Vietnamesen. Knapp sechs Wochen war er in Vietnam unterwegs – in Saigon, Da Nang, Hoi Anh, Hue und im Mekong Delta – wo seine bildgewaltigen, in einer Dunkelheit versunkenen Bilder entstanden sind, die es für den Betrachter zu entdecken gilt.

Über seine Arbeit heißt es vom Wettbewerb:

„Was aktuell moralisch wie politisch für gehörigen Sprengstoff sorgt und zwischen den verschiedenen Fronten zu einem Granulat aus bizarren An- und Aussprüchen zermahlen wird, betrachtet Quoc-Van Ninh in ‚Tenebrae‘ trotz seiner inneren Zerrissenheit mit einer gewissen Gelassenheit. Er hat die gratwandlerische Aufgabe, sich zwischen drei verschiedenen Kulturkreisen zu bewegen: Sein Vater ist Vietnamese, seine Mutter aus China und er in Deutschland geboren und aufgewachsen. Es begleite ihn stets ein Gefühl der Fremde, sagt er, und ich möchte ihm zurufen: „Mich auch!“, bin ich mir doch gar nicht so sicher, ob ich stets auf jene Kultur referieren möchte, die qua Geburt und Familienhintergrund nur deutsch ist. Quoc-Van Ninh ist gerade ob dieses Hin-und-her-Geworfenseins ein gelungenes Beispiel dafür, dass Integration immer dann gelingt, wenn nicht verlangt wird, alle „fremden“ kulturellen Wurzeln zu kappen. Die subjektive Verortung ist bisweilen unbestreitbar schwer, aber sie ist integrativer Bestandteil jeder Sozialisation. Es ist gut, Quoc-Van Ninh in die dunkle Welt seines gefühlten Andersseins zu folgen, erzählt sie uns doch in jedem Fall auch etwas über uns selbst.“

Teilnehmen am 13. Durchgang von „gute aussichten“ konnten Studierende der Fotografie mit ihren Abschlussarbeiten. Der Jury gehörten namhafte Personen, darunter Fotografen, Kunstwissenschaftler und Journalisten an.